Training am Arbeitsplatz: Neues Programm gegen Langzeitarbeitslosigkeit
Luzern (ots)
Der Kanton Luzern hat für die nachhaltige Integration von Langzeitarbeitslosen ein schweizweit einzigartiges Modell entwickelt: Im Projekt «Training am Arbeitsplatz» werden Arbeitslose in eine neue Stelle vermittelt und erhalten im Arbeitsalltag Unterstützung durch einen Job-Coach. Die Dienststelle Wirtschaft und Arbeit (wira) sucht Mentorinnen und Mentoren, die das Projekt begleiten.
Mit dem Projekt «Training am Arbeitsplatz» (TAP) werden arbeitslose Personen an einen neuen Arbeitgeber vermittelt und dort während den ersten Monaten durch einen Job-Coach begleitet. «Mit dem Grundsatz «zuerst vermitteln und dann trainieren» stellt das Projekt einen Richtungswechsel in der bisherigen Praxis von Arbeitsintegrationsprogrammen dar», erklärt Hans Hofstetter, Leiter der Dienststelle Wirtschaft und Arbeit (wira). In bestehenden Programmen trainieren Arbeitslose auf eine unbekannte, neue Stelle hin. Ist diese dann gefunden, endet die Begleitung durch die Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV). «Wir drehen dieses Prinzip um und unterstützen betroffene Personen und Unternehmen auch nach der erfolgreichen Arbeitsvermittlung. So erfolgt die Integration in den Arbeitsmarkt rascher und nachhaltiger», ist Hans Hofstetter überzeugt. Auch Regierungsrat Guido Graf, Vorsteher des Gesundheits- und Sozialdepartements, ist vom neuen Projekt begeistert: «Das Projekt ist im d oppelten Sinne ein Volltreffer: Zum einen gibt es den arbeitssuchenden Menschen eine Perspektive. Zum anderen können wir Arbeitskräfte für die Wirtschaft erhalten.»
Schwierig vermittelbare Personen
Das Pilotprojekt «Training am Arbeitsplatz» richtet sich an arbeitslose Personen mit Schwierigkeiten, eine neue Stelle zu finden. «Konkret sind dies Personen mit fehlender Ausbildung, Menschen mit einem Beruf, den es heute nicht mehr braucht, Menschen in einem schwierig vermittelbaren Alter oder auch Menschen mit Migrationshintergrund», erklärt Projektleiter Kurt Simon, Leiter der Abteilung Arbeitsmarkt. Voraussetzung für die Aufnahme in das Programm ist ein unbefristeter Arbeitsvertrag bei einem neuen Arbeitgeber.
Mentoren vermitteln Kontakte in die Arbeitswelt
Als Vermittler und Türöffner in die Arbeitswelt sucht die Dienststelle Wirtschaft und Arbeit Mentorinnen und Mentoren, dies als Ergänzung zu den RAV-Personalberatern. «Die Mentoren stellen für uns die Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern sicher und vermitteln die arbeitssuchende Person an diese», erklärt Kurt Simon. Liegt ein unbefristeter Arbeitsvertrag vor, übergibt der Mentor das Dossier an einen Job-Coach. Dieser betreut den Arbeitnehmer wie auch den Arbeitgeber in den folgenden Monaten im Arbeitsalltag, abgestimmt auf deren Bedürfnisse. Bei Schwierigkeiten kann der Job-Coach vermitteln und falls nötig eine Weiterbildung sicherstellen. «So wollen wir verhindern, dass der Arbeitnehmer seine Stelle wieder verliert, nur weil er vielleicht das Excel-Programm oder eine bestimmte Arbeitstechnik nicht beherrscht», sagt Kurt Simon. Die Kosten für die Weiterbildung übernehmen die RAV. Vor allem dies dokumentiere den Richtungswechsel in der bisherigen Praxis, betont wira-Leiter Ha ns Hofstetter: «Dank unserem neuen Programm können wir auch nach einer Anstellung finanzielle Aufwendungen leisten.»
Projekt verstärkt bisherige Angebote
«Training am Arbeitsplatz» startet am 1. Februar 2015 und wird ein Jahr lang getestet. Fällt die Bilanz positiv aus, will die Dienststelle Wirtschaft und Arbeit dieses Programm weiterführen. Das Pilotprojekt verstärkt die bestehenden Beratungsangebote im Bereich Arbeitslosigkeit der Dienststelle.
Kasten: Mentorinnen und Mentoren gesucht
Als Mentorin oder Mentor verfügen Sie über ein ausgezeichnetes Beziehungsnetz zu Arbeitgebern. Sie stellen Kontakte zu möglichen Arbeitgebern her und vermitteln in Zusammenarbeit mit dem RAV arbeitssuchende Personen in eine neue Arbeitsstelle.
Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite: www.wira.lu.ch oder erhalten Sie bei Kurt Simon, Leiter Abteilung Arbeitsmarkt 041 228 75 97.
Strategiereferenz
Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Schwerpunktes in der Luzerner Kantonsstrategie: Solidarische Gesellschaft
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Kontakt:
Hans Hofstetter
Leiter Dienststelle Wirtschaft und Arbeit wira
041 228 61 71
hans.hofstetter@lu.ch
Kurt Simon
Leiter Abteilung Arbeitsmarkt
Dienststelle Wirtschaft und Arbeit wira
041 228 75 97
kurt.simon@lu.ch