RVK: Krankenkassenlöhne: Viele Chefs verdienen weniger als der Durchschnitt der Schweizer Manager
Luzern (ots)
Entgegen der Behauptungen im Blick vom 29. Januar 2007 liegen die Gehälter der Geschäftsführer vieler Krankenkassen im Mittel unter dem Niveau von Schweizer Führungskräften. Gemäss einer aktuellen Erhebung des Verbands der kleinen und mittleren Krankenversicherer (RVK) liegt das durchschnittliche Jahreseinkommen eines Geschäftsführers knapp ein Viertel unter dem Durchschnitt Schweizerischer KMUs.
Mit aktuellen Zahlen widerlegt der RVK den Vorwurf, dass Managerlöhne im Gesundheitswesen dem Niveau millionenschwerer Konzernchefs entsprächen. Nicht mehr als rund 130'000 Franken verdient durchschnittliche der Chef eines KMU-Krankenversicherer pro Jahr. Im nationalen Vergleich der Führungskräfte liegt dieser Wert deutlich unter dem Durchschnitt von 170'000 bis 291'000 Franken Jahresgehalt (Daten aus der Salärstudie "Kader in der Schweiz 2006" von Kienbaum).
Effizienz dank Wettbewerb
"Schlanke Strukturen und persönliches Engagement sind vielen Chefs offensichtlich wichtiger als Spitzenlöhne", kommentiert Marcel Graber, Direktor des RVK, die Ergebnisse der Gehaltsumfrage bei Klein- und Mittelunternehmen. Zwar lasse sich die Lohnstruktur von Kleinkassen nicht direkt auf die Gesamtbranche hochrechnen. Doch zeige die Erhebung eindrücklich den wirtschaftlichen Stellenwert der heutigen, wettbewerbsorientierten Krankenkassenvielfalt. "Wir sind beeindruckt, wie effizient unsere Mitglieder wirtschaften. Ein Milliardenprojekt wie die Einheitskasse könne dagegen nicht mithalten", stellt Graber nüchtern fest.
Während die Geschäftsführer einiger kleiner Krankenversicherer mit einem Einkommen lediglich 60'000 bis 80'000 Franken verdienen, kommen andere mit 100'000 bis 200'000 Franken Gehalt auf Schweizer Durchschnittsniveau. Darüber liegen nur wenige Kapitäne der Krankenversicherer. Nicht berücksichtigt von der Erhebung sind die Chefs der marktführenden Gesellschaften. Die tiefen Verwaltungskosten von durchschnittlich nur gerade 5,4% der Prämien führt der RVK auf die moderate Lohnstruktur, eine kostenbewusste Administration, die unbürokratische Leistungsabwicklung und die vielerorts noch gelebte demokratische Einbindung der Versicherungsgemeinschaft zurück. Letztere hilft nachweislich - gerade bei der Lohnentwicklung - dass die Bezüge nicht in den Himmel wachsen.
Keine Chance für die Einheitskasse
Die Befürworter einer nationalen Einheitskrankenkasse hatten in den letzten Wochen wiederholt die angeblich viel zu hohen Managerlöhne der Krankenkassen für die steigenden Kosten im Gesundheitswesen verantwortlich gemacht. Dass dem nicht so ist, illustrieren die offen gelegten Zahlen des RVK nun deutlich. Graber: Solche Behauptungen halten wir für einen hilflosen Versuch, die volkswirtschaftlich unsinnige Forderung nach einer Einheitskasse um jeden Preis zu untermauern. Glauben die Initianten denn ernsthaft, ein staatlicher Moloch mit den entsprechenden Hierarchiestufen könne nur annähernd so ökonomisch geführt werden wie unsere heutigen KMU-Kassen?" Mit einer staatlichen Krankenversicherung würden ineffiziente Strukturen geschaffen, für die letztlich der Steuerzahler zur Kasse gebeten würde.
Der RVK - Verband und innovative Dienstleistungsorganisation der kleinen und mittleren Krankenversicherer
Mit 47 Krankenversicherern und rund 800'000 Versicherten verzeichnet der RVK eine konstante Mitgliederstruktur. Aus der Rückversicherungsorganisation ist eine leistungsfähige Rückversicherungs- und Dienstleistungsorganisation mit 25 Mitarbeitenden geworden, die ihre breite Palette erneut substanziell ausgebaut hat. Damit ist gewährleistet, dass die Mitglieder des RVK die immer anspruchsvolleren Auflagen der Aufsichtsbehörde und die Bedürfnisse der Kunden optimal erfüllen können.
Diese Medienmitteilung und weitere Informationen zum RVK finden Sie im Internet unter www.rvk.ch.
Kontakt Marcel Graber Direktor RVK Tel.: +41/41/417'05'00 Fax: +41/41/417'05'01 E-Mail: marcel.graber@rvk.ch