Sodis: Sauberes Trinkwasser für alle Gemeinsame Initiative von Helvetas, Eawag und Migros
Zürich (ots)
Sauberes Trinkwasser dank Sonne und Plastikflasche: Das von der Schweizer Forschungsanstalt Eawag entwickelte SODIS-Verfahren zur Reinigung von verschmutztem Wasser kann weiter verbreitet werden. Helvetas und Migros haben eine langfristige Zusammenarbeit zur Förderung der Solaren Wasserdesinfektion (SODIS) in Entwicklungsländern vereinbart.
Bildmaterial unter www.helvetas.ch/sodis
Verschmutztes Trinkwasser ist die Hauptursache für viele lebensbedrohende Krankheiten in Entwicklungsländern; alle 15 Sekunden stirbt ein Kind an Durchfall. Eine einfache Methode zur entscheidenden Verbesserung der Wasserqualität ist die solare Wasserdesinfektion (SODIS), die von der Eawag (Eidg. Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz) in Dübendorf ZH entwickelt wurde. Die Methode ist genial einfach: Man füllt verschmutztes Wasser in Plastikflaschen und legt diese für sechs Stunden an die Sonne. Danach ist das Wasser entkeimt und frei von Durchfallerregern.
Die Eawag verbreitet ihre verblüffende Methode mit Erfolg: Bereits rund eine halbe Million Menschen wenden SODIS an. Das sind viele und doch wenige, angesichts der 1,1 Milliarden Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser weltweit. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass SODIS zu einer markanten Verbesserung des Gesundheitszustandes führt. Um das Vertrauen in die Methode herzustellen, ist aber viel Sorgfalt und Zeit nötig.
Dank der neuen Zusammenarbeit zwischen Eawag, Helvetas und Migros kann nun ein bedeutender Schritt für eine weitere Verbreitung von SODIS gemacht werden. Migros finanziert für die nächsten fünf Jahre mit insgesamt 1,5 Millionen Franken SODIS-Projekte, die Helvetas in einigen ihrer Partnerländer mit fachlicher Unterstützung der Eawag durchführt. Die Zusammenarbeit ist langfristig angelegt und soll über die erste Vertragsdauer hinaus verlängert werden.
Helvetas kann nun in Vietnam, Sri Lanka, Bhutan und auf den Philippinen SODIS-Projekte in die bestehenden Helvetas Programme integrieren. Bei den SODIS-Projekten geht es nicht nur darum, Bekanntheit und Akzeptanz der Methode mit Informations- und Ausbildungskampagnen zu verbessern. SODIS dient auch als Vehikel, um die Bevölkerung zu sensibilisieren. Das mangelnde Bewusstsein für die gesundheitliche Bedeutung von Wasserqualität und Hygiene ist neben der schlechten Wasserversogung die Hauptursache für viele Krankheiten in Entwicklungsländern.
Für die Migros ist das SODIS-Engagement ein weiterer Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität der Menschen, wie es im Unternehmensleitbild formuliert ist, betont Armin Meier, Mitglied der Generaldirektion MGB. Als global tätiges Unternehmen bezieht die Migros Güter aus aller Welt. Das verpflichtet. Deshalb wurde ein Verhaltenskodex Non-Food erarbeitet, welcher der Dachorganisation des europäischen Handelsverbandes, FTA in Brüssel als Basis für die Definition eines gesamteuropäischen Sozialstandards dient. Dieser Verhaltenskodex wird jetzt weltweit umgesetzt. Im Bereich Lebensmittel kommt der europäische Standard Eurep Gap (Gute Agrarpraxis), zur Anwendung. Darüber hinaus fördert die Migros umwelt- und sozialverträgliche Projekte, wie nachhaltiges Palmöl, z.B. in Malaysia, Biobaumwolle in Mali, Kaffee in Rio Negro - Costa Rica, die KIDS-School in Indien. Durch Verbreitung der verblüffend einfachen Methode SODIS hilft die Migros mit, die Lebensqualität unzähliger Menschen zu verbessern.
Mit diesem gemeinsamen Engagement weiten Helvetas und Migros ihre Zusammenarbeit aus. Bereits im Biobaumwollprojekt Mali besteht eine erfolgreiche Kooperation zwischen der Nonprofit-Organisation und dem Grossverteiler, von der benachteiligte Menschen in Entwicklungsländern profitieren.
Kontakt:
Andreas Friolet
Medienbeauftragter Helvetas
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