Freche Helvetas Aktion zum heutigen Welt-Toiletten-Tag
Bern (ots)
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Mit frechen Aktionen in Bern und Lausanne macht die Entwicklungsorganisation Helvetas heute am Welt-Toiletten-Tag darauf Aufmerksam, dass ein Drittel der Weltbevölkerung keinen Zugang zu Toiletten hat.
Der Strom von Passantinnen und Passanten gerät vor der Heiliggeistkirche in Bern ins Stocken. Dort liegen Hunderte von Kothäufchen auf dem Gehsteig und erschweren ihnen den Durchgang. Natürlich handelt es sich nur um Attrapen aus Silicon, die echten Kegeln täuschend ähnlich sehen. Mit dieser Kegel-Aktion macht Helvetas heute Mittwochmorgen am Welt-Toiletten-Tag und im Uno-Jahr der sanitären Grundversorgung in Bern und Lausanne auf den Missstand aufmerksam, dass immer noch 2,6 Milliarden Menschen keinen Zugang zu Toiletten haben. Sie haben keine andere Wahl, als ihr tägliches Geschäft auf dem offenen Feld oder um die Häuser und die Siedlungen herum zu verrichten. Krankheitserreger gelangen so direkt in Gewässer, in offene Trinkwasserstellen und damit in die Nahrungskette. Die Folgen dieser prekären hygienischen Bedingungen sind fatal. 1,8 Millionen Menschen sterben jährlich an Durchfallerkrankungen, 90 Prozent davon sind Kinder unter 5 Jahren.
Helvetas bricht Tabuthema Die persönliche Hygiene gehöhrt zum Intimbereich. Über den alltäglichen Gang zur Toilette spricht niemand gerne. Das ist in den ärmsten Ländern des Südens nicht anders. Die präkeren hygienischen und sanitären Zustände können jedoch nur verbessert werden, wenn darüber gesprochen wird. Deshalb trägt Helvetas das Thema auf die Strasse. "Wir möchten die Bevölkerung aufrütteln und mit unserer Aktion die Folgen fehlender Toiletten bildlich vor Augen führen," erklärt Helvetas Geschäftsleiter Melchior Lengsfeld.
Helvetas engagiert sich seit über 40 Jahren in den ärmsten Weltregionen für eine bessere sanitäre Grundversorgung. Die Organisation unterstützt die lokale Bevölkerung mit Aufklärungskampagnen, die die Zusammenhänge zwischen Hygiene und Krankheit erklären, beim Bau von Latrinen und geschützten Trinkwasserbrunnen und bei der Vermarktung von Hygieneartikeln. Helvetas fordert von den Regierungen im Süden, dass sie ihre Prioritäten stärker auf die sanitäre Grundversorgung ihrer Bevölkerung ausrichten. Von den Regierungen im Norden erwartet Helvetas, dass sie die im Rahmen der Millenniums-Entwicklungsziele versprochenen Mittel dafür bereitstellen. Die nächste Gelegenheit dafür bietet sich in der kommenden Wintersession. Dann kann der Nationalrat in der Differenzbereinigung der vom Ständerat festgelegten Höhe der Entwicklungsgelder von jährlich 0,5 Prozent des Bruttonationaleinkommens zustimmen. Ein Schritt in die richtige Richtung.
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