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Aids-Hilfe Schweiz

Welt-Aids-Konferenz Bangkok: Prävention wieder im Vordergrund

Zürich/Bangkok (ots)

Die Aids-Hilfe Schweiz zieht eine positive
Bilanz der 15. Welt-Aids-Konferenz. Die Veranstaltung, die morgen in
Bangkok zu Ende geht, hat bestätigt, dass die Schweizer
Präventionsstrategien - namentlich die Kampagnen für die
Kondomverwendung und der Schadenminderungs-Ansatz bei den
Drogenkonsumierenden - für jene Länder Modellcharakter haben, die
heute besonders stark von der Epidemie betroffen sind.
Thailand ist nach Kambodscha das am stärksten von der
Aids-Epidemie betroffene Land Asiens. Bei den Drogenkonsumierenden
wird die HIV-Prävalenz auf 50 Prozent geschätzt. Jetzt will das Land
von seiner Null-Toleranz-Strategie gegenüber den Drogenkonsumierenden
wieder abrücken, wie der thailändische Premierminister zum Auftakt
der Veranstaltung sagte. Damit wird eine Politik der
Schadensminderung auf die Agenda gesetzt, welche die Betroffenen
nicht als Kriminelle, sondern als Patienten behandelt. Die
Ankündigung Thailands bestätigt die in der Schweiz seit Beginn der
Epidemie verfolgte Präventionspolitik, dank der die Neuinfektionen
bei Drogenkonsumierenden stark reduziert werden konnten. Die
Aids-Hilfe Schweiz betrachtet diese Änderung der Strategie in einem
stark von HIV und Aids betroffenen Land als eine Bestätigung des
Weges, der in der Schweiz schon seit Beginn der Epidemie mit der
Abgabe sauberer Spritzen und der Nähe zu den Betroffenen
eingeschlagen wurde. Die Aids-Hilfe Schweiz wünscht, dass die Schweiz
die Schadenminderungspolitik, die an dieser Welt-Aids-Konferenz von
den Fachleuten ausdrücklich begrüsst wurde, beibehalten und im
Betäubungsmittelgesetz nachhaltig verankert wird.
Im Weiteren wurde an der Konferenz die Politik der
US-amerikanischen Regierung und anderer Staaten kritisiert, die statt
auf das Präservativ auf eine Propaganda für sexuelle Abstinenz und
Treue setzen. Verschiedene Organisationen nannten diese Strategie
"verantwortungslos" oder gar "kriminell", speziell im Hinblick auf
die Realität von Frauen, die ihre Sexualpartner häufig nicht
selbstbestimmt auswählen könnten. Nötig sind daher Gelder für
Präventionsmittel, die von Frauen kontrolliert werden können
(Femidom, Mikrobizide).
Mit der Forderung "Access for all", "Zugang für alle", macht die
Welt-Aids-Konferenz einen wichtigen Schritt über das Anliegen der
letzten Konferenz von Barcelona vor zwei Jahren hinaus, wo der Aufruf
im Zentrum stand, endlich zu handeln. Am Anlass in Bangkok sind
bedeutende Beiträge an den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids,
Tuberkulose und Malaria angekündigt worden, die dazu beitragen
sollen, mehr Menschen den Zugang zu den Therapien zu ermöglichen.
(Derzeit haben in Afrika schätzungsweise 150'000 Menschen Zugang zu
den Kombinationstherapien; die Zahl der HIV-Positiven in Afrika
beträgt indes 26 Millionen.) Ausserdem müssen auch die Aktivitäten in
der Prävention wieder ganz oben auf die Agenda gesetzt werden, denn
jede verhinderte Infektion bedeutet einen Erfolg im Kampf gegen das
Virus. Die Aids-Hilfe Schweiz erwartet von den Schweizer Behörden
eine Aufstockung der Beiträge an den Globalen Fonds zur Bekämpfung
von Aids, Tuberkulose und Malaria. Zudem müssten die in der Schweiz
in die Aids-Bekämpfung investierten Gelder wieder erhöht werden,
fordert die Aids-Hilfe Schweiz.

Kontakt:

Bangkok:
Roberto Induni
Geschäftsleiter Aids-Hilfe Schweiz
Mobile +41/78/710'20'62
erreichbar heute Donnerstag bis 16 Uhr MESZ

Zürich:
Christoph Schlatter
Medienverantwortlicher Aids-Hilfe Schweiz
Mobile +41/79/774'77'62

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