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Bundesamt für Veterinärwesen

Der Kampf gegen die Zoonosen geht alle an

(ots)

Die kürzlich publik gewordenen Listerien-Fälle beweisen, wie wichtig der Kampf gegen die Zoonosen ist. Zoonosen sind Krankheiten, welche direkt vom Tier, oder indirekt via Lebensmittel, auf den Menschen übertragen werden. Sie lassen sich nur in interdisziplinärer Zusammenarbeit wirksam überwachen und bekämpfen. In der Schweiz befasst sich damit die Arbeitsgruppe Zoonosen, deren „Zoonosebericht 2004“ soeben erschienen ist.

Die häufigsten Zoonosen beim Menschen sind durch Lebensmittel 
übertragene Campylobacter- oder Salmonellen-Infektionen. In der 
Schweiz sind diese Erreger auf dem Rückzug – ein Erfolg im Bemühen 
um grösstmögliche Lebensmittelsicherheit. So erkrankten im Jahr 2004 
noch 5584 Personen an Campylobacter-Infektionen, etwas weniger als 
2003. Die gleiche Tendenz zeigt sich bei den Salmonellen: 2004 
wurden 1910 Personen mit Salmonellosen gemeldet, 2003 waren es 2233.
Streichelzoos unter der Lupe
Obwohl Salmonellen und Campylobacter vor allem als Keime in 
Lebensmitteln berüchtigt sind, können sie auch beim direkten Kontakt 
zwischen Tier und Mensch übertragen werden. Besondere Aufmerksamkeit 
gebührt in dieser Hinsicht den Streichelzoos, in denen Kinder zum 
Kontakt mit Tieren ermutigt werden. Erstmals wurde nun dazu eine 
Studie durchgeführt: Das Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) hat 
insgesamt 423 Proben aus rund 30 Streichelzoos analysiert. Resultat: 
Es wurden relativ wenige Zoonoseerreger gefunden, doch es zeigte 
sich, dass den Hygienemassnahmen in solchen Zoos eine grosse 
Bedeutung zukommt. Den Zoos wurde daraufhin ein Faltblatt mit 
Empfehlungen ausgehändigt.
Erhöhte Wachsamkeit gegenüber exotischen Zoonosen
Zahlreiche Zoonosen gewinnen weltweit an Bedeutung – etwa die 
Vogelgrippe oder das West-Nil-Fieber. Auch wenn diese Krankheiten 
die Schweiz nicht direkt bedrohen, verstärkte man doch die 
Anstrengungen zu ihrer Überwachung – so zum Beispiel bei der 
Vogelgrippe: 2004 wurden im Rahmen eines gross angelegten 
Untersuchungsprogramms mehr als 1200 Kot- und Gewebeproben von 
Wildvögeln gesammelt und untersucht – bei keiner Probe konnte bisher 
das Vogelgrippe-Virus nachgewiesen werden.
Im Schweizer Zoonosebericht wird jährlich eine Zusammenfassung 
der Zoonose-Situation in unserem Land präsentiert. Dabei werden alle 
bekannten zoonotischen Krankheitsfälle bei Mensch und Tier 
aufgelistet. Der Bericht wird von der Arbeitsgruppe Zoonosen des 
BVET in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG), dem 
Institut für Viruskrankheiten und Immunprophylaxe (IVI) und den 
Universitäten Bern und Zürich zusammengestellt. Die Arbeitsgruppe 
Zoonosen koordiniert die Zoonoseüberwachung in der ganzen Schweiz.
Bundesamt für Veterinärwesen
Medien- und Informationsservice

Kontakt:

Marcel Falk, Kommunikation 031 / 323 84 96

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