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Bertelsmann AG

Finanzeckwerte im Überblick

Die Bertelsmann Music Group (BMG) -

Berlin (ots)  - Der Umsatz des internationalen Medienunternehmens
Bertelsmann hat im Geschäftsjahr 2000/01 (30. Juni 2001) 20,04
Milliarden Euro erreicht und liegt damit 3,5 Milliarden Euro über dem
Vorjahr (16,5 Milliarden Euro). Dies entspricht einer Steigerungsrate
von 21 Prozent. Das Plus ist auf die erstmals ganzjährige
Konsolidierung der RTL Group (1,4 Milliarden Euro), Akquisitionen
(1,4 Milliarden Euro) und Wechselkurseffekte (0,7 Milliarden Euro)
zurückzuführen. Organisches Wachstum unter anderem bei der RTL Group,
der zum Mediendienstleister Arvato gehörenden Services Group und
Random House wurde durch Umsatzrückgänge bei der BMG kompensiert.
Der Jahresüberschuss verbesserte sich um 296 Millionen Euro oder
44 Prozent auf 968 Millionen Euro (VJ: 672 Millionen Euro). Das
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen lag dank
hoher Veräusserungsgewinne mit 3,16 Milliarden Euro um 1,39
Milliarden Euro oder 79 Prozent über dem Vorjahresergebnis von 1,77
Milliarden Euro. Das Bereichsergebnis - das laufende Ergebnis der
Geschäfte ohne Internetgeschäfte und positive wie negative
Einmaleffekte - erreichte mit 1,20 Milliarden Euro nahezu das
Vorjahresniveau von 1,25 Milliarden Euro. Der Bertelsmann Value Added
(BVA), der dem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Firmenwertabschreibungen abzüglich 15 Prozent Kapitalkosten
entspricht, konnte im Konzern um 139 Prozent auf 1,31 Milliarden Euro
gesteigert werden (VJ: 550 Millionen Euro).
Umsatz- und Ertragszahlen der Bereiche
Die Unternehmensbereiche von Bertelsmann - Fernsehen und Radio
(RTL Group), Buch (Random House), Zeitungen und Zeitschriften (Gruner
+ Jahr), Musik (BMG), Fachinformationen (BertelsmannSpringer), Media
Services (Arvato) und Endkundengeschäfte (DirectGroup) - erzielten
mit Ausnahme der BMG Umsatzzuwächse. Beim Ertrag glänzte vor allem
das Fernsehgeschäft mit Rekordzahlen:
Die RTL Group kam mit ihren 23 Fernsehsendern und 17
Radiostationen in zehn Ländern auf einen Umsatz von 4,1 Milliarden
Euro (VJ: 1,7 Milliarden Euro; sechs Monate konsolidiert). Der
RTL-Umsatz legte damit im Bertelsmann-Geschäftsjahr 2000/01 unter
Einschluss der Übernahme von Pearson TV (jetzt: FremantleMedia) um 32
Prozent zu. Die wichtigsten Sender der Gruppe konnten ihre führenden
Positionen auf den Zuschauer- und Werbemärkten behaupten, bei
Produktion, Sportrechtehandel und -Marketing baute das börsennotierte
Unternehmen seinen starken Marktauftritt weiter aus. Serien, Shows
und Produktionen wurden in mehr als hundert Länder verkauft. Das
Bereichsergebnis (EBITA) erreichte den Rekordwert von 537 Millionen
Euro. Die Umsatzrendite betrug damit 13,2 Prozent (VJ: 13,2 Prozent).
Die Buchgruppe Random House, zu der mehr als hundertfünfzig
Verlage zählen, konnte ihre Position als weltweit führender
Publikumsverlag ausweiten. Trotz stagnierender Buchmärkte in den USA
und Deutschland kletterte der Umsatz von Random House um 9,3 Prozent
auf 2,1 Milliarden Euro (vergleichbare Vorjahreszahl: 1,9 Milliarden
Euro). Im vorangegangenen Geschäftsjahr hatte das
Bertelsmann-Buchgeschäft unter Buch AG firmiert und ausser den
Publikumsverlagen noch die mittlerweile der DirectGroup Bertelsmann
zugeordneten Clubs beinhaltet. Die Verlage der Random- House-Gruppe
konnten in diesem Jahr mit rund 8.000 Neuerscheinungen, zahlreichen
Literaturpreisen und mehr Bestsellern als je zuvor aufwarten. Das
Bereichsergebnis (EBITA) wuchs überproportional auf 180 Millionen
Euro. Die Umsatzrendite erreichte 8,7 Prozent (VJ: 5,0 Prozent).
Gruner + Jahr, grösstes Zeitschriftenhaus Europas, steigerte
seinen Umsatz trotz starker Anzeigenrückgänge im zweiten Halbjahr um
3,3 Prozent auf 3,0 Milliarden Euro (VJ: 2,9 Milliarden Euro).
Erfolgreiche Zeitschriftenkonzepte wurden weiter internationalisiert
("Capital" in Spanien, "National Geographic" in den Niederlanden,
"Gala" in Russland und Polen). Auf dem US-Markt stieg Gruner + Jahr
mit dem Erwerb der Wirtschaftstitel "Inc." und "Fast Company" in die
Riege der fünf grössten Magazinverlage auf. Das Flaggschiff "stern"
konnte seine Führungsposition als reichweitenstärkstes aktuelles
Wochenmagazin in Deutschland ausbauen, und die im Frühjahr 2000
eingeführte "Financial Times Deutschland" ist im Markt etabliert. Den
geschäftlichen und verlegerischen Erfolgen standen die Schwäche des
Werbemarktes, stark gestiegene Papierpreise und verlegerische
Investitionen vor allem im US-Geschäft gegenüber. Diese Faktoren
sorgten für ein auf 292 Millionen Euro gesunkenes Bereichsergebnis
(EBITA). Die Umsatzrendite betrug 9,6 Prozent (VJ: 13,1).
mit mehr als 200 Labels in 44
Ländern präsent - erlebte ein Jahr des Neuanfangs. Ein neues
Management-Team reorganisierte Struktur und Geschäftsfelder der BMG,
um eine Fokussierung auf die Kernkompetenzen des Unternehmens - die
Entwicklung von Künstlern und die Vermarktung von Musik - zu
erreichen. Die Musikclubs wechselten zur DirectGroup Bertelsmann, der
Bereich Speichermedien nach Ablauf des Geschäftsjahres zum
Mediendienstleister Arvato. BMG-Künstlerinnen und -Künstler konnten
im Berichtszeitraum zahlreiche Chart-Platzierungen und über hundert
Preise erlangen; allein 16 Interpreten setzten jeweils mehr als eine
Million Alben ab. Dennoch spiegeln Umsatz- und Ertragszahlen neben
dem schwierigen Marktumfeld auch strukturelle Schwächen wider: Der
Umsatz sank um 7,6 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro (vergleichbare
Vorjahreszahl: 4,0 Milliarden Euro), das Bereichsergebnis (EBITA) lag
mit fünf Millionen Euro im Minus (Umsatzrendite VJ: 5,6 Prozent). Das
neue Management will mit der gestrafften Struktur im neuen
Geschäftsjahr eine Ertragswende herbeiführen.
Die Fachverlagsgruppe BertelsmannSpringer hat ihre Position als
unangefochtene Nummer eins in Deutschland und einer der international
führenden Anbieter von Wissenschafts- und Fachliteratur gefestigt.
Nach der gelungenen Integration des wissenschaftlichen
Springer-Verlages lag der Schwerpunkt im abgelaufenen Geschäftsjahr
auf einer gesteigerten Effizienz der Kerngeschäfte sowie auf einer
Neuausrichtung der Online-Aktivitäten. Der Umsatz stieg um 9,5
Prozent auf 749 Millionen Euro (VJ: 684 Millionen Euro), das
Bereichsergebnis (EBITA) auf 68 Millionen Euro. Die Umsatzrendite
erreichte 9,0 Prozent (VJ: 9,3 Prozent).
Der Unternehmensbereich Arvato belegt mit seinem kräftigen
Umsatzwachstum, mit stabilem Ertrag und internationaler Expansion den
wachsenden Bedarf an vernetzten Mediendienstleistungen. Mit Logistik,
Customer Care-Zentren für internationale Grosskunden und modernen
Druckereien wurden ein um 17 Prozent gesteigerter Umsatz von 3,0
Milliarden Euro (VJ: 2,5 Milliarden Euro) und ein Bereichsergebnis
(EBITA) von 186 Millionen Euro erzielt. Bei den Services von Arvato
standen die weitere Internationalisierung mit neuen Standorten in
Grossbritannien, den Niederlanden, Singapur, Australien und Indien
sowie der kräftige Ausbau der Aktivitäten in Frankreich im
Vordergrund. Die Umsatzrendite von Arvato betrug 6,2 Prozent (VJ: 6,8
Prozent).
Zu den Endkundengeschäften der neu geschaffenen DirectGroup
gehören neben den Buchclubs auch die Musikclubs und die
E-Commerce-Aktivitäten von Bertelsmann. Während die Buchclubs derzeit
mit einem modernen IT-System ausgestattet werden, profitierten die
Musikclubs vom Erwerb des US-Online-Musikhändlers CDNOW. Zusammen
bilden Musikclubs und CDNOW inzwischen den weltweit grössten
Musikvertrieb BeMusic, der später noch durch Filesharing-Angebote
ergänzt werden soll. Die DirectGroup erzielte einschliesslich aller
E-Commerce-Geschäfte (insbesondere BOL) einen um 19 Prozent
gesteigerten Umsatz von 3,8 Milliarden Euro (vergleichbare
Vorjahreszahl: 3,2 Milliarden Euro). Das Bereichsergebnis (EBITA) lag
- ohne Internetgeschäfte - mit 54 Millionen Euro im Minus.
Internet-Anlaufverluste haben Scheitelpunkt erreicht
Das Internet ist inzwischen in alle Bereiche des Konzens
integriert. Die Anlaufverluste der Internetgeschäfte haben im
Berichtszeitraum 888 Millionen Euro (VJ Multimedia: 261 Millionen
Euro) und damit den Scheitelpunkt erreicht. Die grössten Posten
entfallen mit 499 Millionen Euro auf die DirectGroup, in der die
E-Commerce-Geschäfte von Bertelsmann gebündelt sind, auf Gruner +
Jahr (98 Millionen Euro), die RTL Group (51 Millionen Euro) und
Arvato (42 Millionen Euro). Zahlreiche Massnahmen wie etwa die
Integration des Online-Medienhändlers BOL in die Buchclubs und von
CDNOW in die Musikclubs sowie der zunehmende Markterfolg von RTL New
Media werden die Anlaufverluste bereits im folgenden Geschäftsjahr
deutlich zurückführen.
Hohe Erträge aus AOL Europe und mediaWays
Aus dem Verkauf des Internet-Netzwerk- und Services-Anbieters
mediaWays an Telefónica und dem Teilverkauf von Anteilen am Internet
Service Provider AOL Europe hat Bertelsmann einen Veräusserungsgewinn
von 3,2 Milliarden Euro erzielt. Der übrige Verkaufserlös wird nach
den getroffenen Vereinbarungen im Jahr 2002 erwartet. Insgesamt
erreichen die im Berichtszeitraum realisierten Veräusserungsgewinne
3,5 Milliarden Euro (VJ: 836 Millionen Euro).
Die einmaligen Aufwendungen von 538 Millionen Euro umfassen vor
allem Kosten für die Restrukturierung von BMG, Aufwendungen für das
Corporate Center wie die konzernweite Aktion "Alle ins Netz!"
(Gratis-Internet-PCs für alle Mitarbeiter) und den
Bertelsmann-Auftritt auf der EXPO sowie Restrukturierungskosten für
die DirectGroup, insbesondere ein neues IT-System für die Clubs.
Rekordinvestitionen für weiteres Wachstum
Die Investitionen von Bertelsmann erreichten im Geschäftsjahr
2000/01 mit 3,27 Milliarden Euro einen neuen Rekord. Sie lagen damit
um 59 Prozent über dem Vorjahreswert von 2,05 Milliarden Euro. Das
Gros der Investitionen floss mit 1,84 Milliarden Euro in
Beteiligungskäufe und Finanzanlagen, so etwa in die
Zeitschriftenzukäufe von Gruner + Jahr und die Übernahme von CDNOW in
den USA und den Erwerb von Anteilen an Antena 3 in Spanien, sowie mit
442 Millionen Euro in immaterielle Anlagewerte wie Film- und
Verlagsrechte. Für Sachanlagen, darunter die Modernisierung von
Betriebsstätten bei Arvato und Gruner + Jahr, wurden 986 Millionen
Euro aufgewendet.
Bilanzsumme legt weiter zu
Die Bilanzsumme lag zum Ende des Geschäftsjahres mit 17,6
Milliarden Euro um 20 Prozent über dem Vorjahr. Der Anstieg erklärt
sich vor allem aus den bereits erwähnten Akquisitionen, aus dem
Merger mit Pearson TV (FremantleMedia) und dem Anstieg der liquiden
Mittel. Die immateriellen Vermögenswerte, insbesondere die
Firmenwerte, belaufen sich nunmehr auf 4,2 Milliarden Euro (VJ: 3,9
Milliarden Euro). Die Netto- Finanzschulden - also die Finanzschulden
saldiert mit den liquiden Mitteln - verringerten sich um 12 Prozent
auf 1,88 Milliarden Euro (VJ: 2,15 Milliarden Euro). Das Eigenkapital
erreichte 4,4 Milliarden Euro nach 3,6 Milliarden Euro im Vorjahr und
stieg damit um 22 Prozent. Die Eigenkapitalquote liegt mit 25,3
Prozent leicht über dem Vorjahresniveau von 24,8 Prozent.
Der Cash Flow betrug 672 Millionen Euro (VJ: 1,32 Milliarden
Euro). Dabei ist nicht berücksichtigt, dass der Bertelsmann-Vorstand
dem Prinzip folgt, Internet-Anlaufverluste durch Erträge aus
Desinvestitionen zu finanzieren. Der Cash Flow ist belastet mit
Internet- Anlaufverlusten und allen Sonderaufwendungen, wie etwa
Restrukturierungskosten der Stammgeschäfte, lässt aber kompensierende
Finanzströme, wie die zur Deckung der Anlaufverluste eingeplanten
Erlöse aus den Beteiligungsverkäufen AOL Europe und mediaWays, ausser
Acht.
Genusskapital-Verzinsung bei 18,4 Prozent
Für das Geschäftsjahr 2000/01 ergibt sich eine
Gesamtkapitalrendite von 17,4 Prozent. Dies führt zu einem
Ausschüttungssatz von voraussichtlich 18,4 Prozent des Grundbetrages
sowohl für die neuen Genussscheine 2001 als auch die nicht
getauschten Genussscheine, für die noch die alten Ausschüttungsregeln
gelten. Damit wird die Zielausschüttung von 15 Prozent erstmals seit
Börseneinführung der Genussscheine im Jahre 1986 übertroffen.
Ausgeschüttet werden am 16. Oktober 2001 voraussichtlich 95 Millionen
Euro.
Das Genusskapital war im Frühjahr 2001 von DM auf Euro umgestellt
worden. Ausserdem hatte Bertelsmann den Anlegern angeboten, ihre
bisherigen Genussscheine in Genussscheine mit teilweise geänderten
Bedingungen - vor allem mit neuer Aus- schüttungsregelung - zu
tauschen. Über 90 Prozent der Anleger sind dem Angebot gefolgt.
Erneut Mitarbeiterzuwachs bei Bertelsmann
Die Zahl der Beschäftigten betrug zum Geschäftsjahresende 82.162;
das waren 5.905 Mitarbeiter oder acht Prozent mehr als ein Jahr zuvor
mit 76.257 Beschäftigten. Durch Akquisitionen und Neukonsolidierungen
(FremantleMedia) kamen 3.861 Beschäftigte hinzu, neu geschaffen
wurden aus laufenden Geschäften 2.044 Arbeitsplätze. Den stärksten
Zuwachs gab es beim Mediendienstleister Arvato (u.a. Services Group),
wo im Berichtszeitraum 1.791 Arbeitsplätze hinzukamen. Bertelsmann
beschäftigte zum Geschäftsjahresende 784 Auszubildende.
Zahlentabelle in Euro
Umsatz                                  20,04 Mrd.
   Auslandsumsatz                          13,90 Mrd.
   Konzernergebnis vor Zinsen, 
   Steuern und Firmenwertabschreibungen     3,16 Mrd.
   Bereichsergebnis (EBITA)                 1,20 Mrd.
   Jahresüberschuss 968 Mio. Investitionen  3,27 Mrd.
    - Beteiligungskäufe/Finanzanlagen       1,84 Mrd.
    - Immaterielle Anlagewerte               442 Mio.
    - Investitionen in Sachanlagen           986 Mio.
   Abschreibungen                           1,66 Mrd.
   Cash Flow                                 672 Mio.
   Bilanzsumme                             17,55 Mrd.
   Anlagevermögen                           8,45 Mrd.
   Flüssige Mittel                           826 Mio.
   Eigenkapital                             4,44 Mrd.
   Ertragssteuern                           1,32 Mrd.

Kontakt:

Oliver Herrgesell
Bertelsmann AG
Medien- und Wirtschaftsinformation
Tel. +49 52 41 80 24 66
Fax +49 52 41 80 66 13
E-Mail: oliver.herrgesell@bertelsmann.de
Internet: www.bertelsmann.de
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