Drohende Preiserhöhungen im Festnetz um bis zu 14 Prozent
Zürich (ots)
Die jährlichen Preisverhandlungen mit der Swisscom sind einmal mehr gescheitert, da diese auf einer Erhöhung der Grosshandelspreise für Festnetztelefonie (plus 14%) und den Hausanschluss (plus 3%) besteht. Sunrise kann diesen Schritt nicht nachvollziehen und fordert dagegen eine Preissenkung. Um eine weitere Schlechterstellung der privaten Telekomfirmen zu verhindern, hat sich Sunrise entschlossen, die von Swisscom vorgeschlagenen Preise bei der ComCom anzufechten.
Swisscom hebt die Grosshandelspreise für Festnetztelefonie um bis zu 14% an, die Preise für den Hausanschluss sollen um 3% steigen. Grund für die Preiserhöhung ist eine falsche Berechnungsvorgabe, die doppelte Abschreibungen erlaubt und das Netz so bewertet, wie wenn es neu gebaut würde. Wenn die Methode nicht angepasst wird, besteht die Gefahr von steigenden Endkundenpreisen ähnlich wie im Strommarkt. Die jährlichen Preisverhandlungen mit Swisscom sind einmal mehr gescheitert. Sunrise forderte eine Preisreduktion, Swisscom bestand auf einer Preiserhöhung, die unter anderem mit höheren Baukosten und gestiegenen Preisen auf dem Weltmarkt für Kupfer begründet wird. Für Sunrise ist dies nicht nachvollziehbar, da das bestehende Kupfernetz von Swisscom nicht erneut gebaut werden muss, sondern zu tatsächlichen Preisen genutzt werden kann. Die heutige Berechnungsmethode für Zugangspreise führt dadurch zu einer systematischen Schlechterstellung der privaten Telekomfirmen und aller Konsumenten.
Die Berechnungsmethode ist in der Fernmeldedienstverordnung so vorgegeben und verursacht der Volkswirtschaft enorme Kosten bzw. resultiert in einer verdeckten Steuer, die durch Swisscom eingezogen wird. Durch das mehrfache Abschreiben längst amortisierter Infrastruktur werden jährlich rund 400 Millionen CHF dem Konsumenten entzogen - dies stellte die Konsumentensendung Kassensturz am 10. März 2009 fest. Auch der Preisüberwacher und die Konsumentenschützer stossen in die gleiche Richtung und fordern eine Anpassung der Verordnung (FDV). Daher ist es wichtig, dass die Methode in der laufenden Revision der Fernmeldeverordnung geändert wird.
Sunrise hat sich entschlossen, die von Swisscom vorgeschlagenen Preise bei der ComCom anzufechten. Gleichzeitig wird Sunrise sich weiter um eine faire Ausgangslage bemühen und für die Abschaffung der Monopolrente auf Basis der falschen Berechnungsmethode kämpfen, damit die Konsumentinnen und Konsumenten auch in Zukunft von attraktiven Preisen profitieren können.
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