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Schweizerisches Institut zur Förderung d

Tunnelbrände: Umdenken ist dringend

Zürich (ots)

Das Brandrisiko in Tunneln und unterirdischen
Anlagen wird auch in der Schweiz unterschätzt. Die Expertenmeinung
und die Resultate der Untersuchungen von Brandschutzfachleuten werden
zu wenig zur Kenntnis genommen. Seit längerer Zeit versucht das
Schweizerische Institut zur Förderung der Sicherheit, die
verantwortlichen Stellen für diese besondere Problematik zu
sensibilisieren, damit die Brandschutzprävention in Tunneln rasch
verbessert wird.
Ein Tunnelbrand kann sich sehr schnell entwickeln, Temperaturen
über 1000 Grad sind keine Seltenheit. Giftige Brandgase führen
meistens innert weniger Minuten zum Tod der eingeschlossenen oder
flüchtenden Personen. Auch sehr gut ausgerüstete und trainierte
Feuerwehren stossen an ihre Grenzen und können oft nicht rechtzeitig
an den Einsatzort gelangen.
Zusammen mit den Mitgliedern der europäischen
Brandschutzorganisation (CFPA Europe) ist das Sicherheitsinstitut der
Meinung, dass aktive Schutzmassnahmen in unterirdischen
Verkehrsanlagen eine absolute Notwendigkeit sind. Die moderne
Brandschutztechnik bietet wirksame Lösungen an. Verglichen mit den
Tunnelbaukosten sind die zusätzlichen Investitionen für Brandmelder,
zuverlässige Kommunikationsmittel, Löschanlagen und sichere
Fluchtwege sehr bescheiden, der Nutzen indessen gross.
So können Sprinkler- oder Sprühflutanlagen den Brandverlauf
wesentlich beeinflussen: Die Brandstelle wird sofort massiv gekühlt,
hohe Temperaturen wie im Mont-Blanc-Tunnel und am Kitzsteinhorn
werden nicht erreicht. Zudem kann der Brand weitgehend auf den
Entstehungsort beschränkt werden. Schliesslich werden die
Rauchbildung und die Giftigkeit der Brandgase günstig beeinflusst.
Die Überlebenschance der betroffenen Personen steigt erheblich, und
die Feuerwehren erhalten bessere Voraussetzungen für einen
erfolgreichen Einsatz.
Die Erkenntnisse aus den schrecklichen Ereignissen der letzten
Zeit und die Errungenschaften der modernen Technik sind unverzüglich
für die Nachrüstung bestehender Anlagen und bei Projektierung und Bau
neuer Tunnel anzuwenden. Viel menschliches Leid und grosser
wirtschaftlicher Schaden wären zu vermeiden. Die Schweiz als eines
der klassischen Tunnelländer könnte in dieser Sache durchaus eine
Vorreiterrolle spielen.
Rückfragen:
Sicherheitsinstitut, Nüschelerstrasse 45, 8001 Zürich, Tel. +41 1 217
43 33, Fax +41 1 211 70 30, E-Mail:  safety@swissi.ch, Internet:
www.swissi.ch.
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