Fondazione del Centenario der Banca della Svizzera Italiana: Fleur Jaeggy Preisträgerin 2011
Lugano (ots)
Am kommenden 14. September, um 18.00 Uhr, wird die jährliche Preisverleihung der Stiftung stattfinden. Der diesjährige Preis geht an die Schriftstellerin Fleur Jaeggy, als Würdigung ihres aussergewöhnlichen literarischen Profils.
Die Feier wird in Mailand bei der Fondazione Corriere della Sera abgehalten. Teilnehmen werden neben Fleur Jaeggy auch Marco Baggiolini, Ehrenpräsident der Universität der italienischen Schweiz und Präsident der Stiftung, Lina Bolzoni, Professorin für italienische Literatur an der Scuola Normale Superiore in Pisa, die die Laudatio halten wird, sowie die Schauspielerin Elena Ghiaurov, Interpretin des jüngst auf der Bühne aufgeführten Monologs aus "I beati anni del castigo" ("Die seligen Jahre der Züchtigung"), die aus den Werken der prämierten Schriftstellerin lesen wird.
Die 1973 anlässlich des hundertjährigen Bestehens der Banca della Svizzera Italiana gegründete Fondazione del Centenario hat zum Ziel, wie den Statuten zu entnehmen ist, zu einem immer besseren Verständnis zwischen der Schweiz und Italien und einer Bereicherung des gemeinsamen Kulturguts beizutragen. Der Stiftungsrat beabsichtigt derzeit, die kulturelle Ausrichtung der Stiftung zu verstärken, indem diese prominente Persönlichkeiten aus dem italienisch-schweizerischen Umfeld auszeichnet, die sich durch literarische, musikalische, künstlerische, historische oder philosophische Beiträge auf internationaler Ebene einen Namen gemacht haben.
In Zürich geboren, hat Fleur Jaeggy die Schulzeit in verschiedenen Schweizer Internaten durchlaufen, unter anderem im Tessin. Als junges Mädchen kam sie nach Rom, wo sie Ingeborg Bachmann, Thomas Bernhard sowie weiteren Schriftstellern und Intellektuellen begegnete. Seit 1968 lebt sie in Mailand, verheiratet mit dem Verleger und Gründer des Verlags Adelphi, Roberto Calasso.
Fleur Jaeggy schreibt auf Italienisch, zumeist aber über schweizerische Inhalte und Themen. Ihre Romane wurden auf Deutsch übersetzt - gleichsam eine Referenzsprache -, doch ihre beachtliche Verbreitung in weiteren Sprachen, insgesamt über 20, beweist die internationale Anerkennung ihrer literarischen Produktion.
Zwischen 1968 und 1980 sind drei Bände von ihr erschienen, "Il dito in bocca" (1968); "L'angelo custode" (1971); "Le statue d'acqua" (1980). Ihren ersten grossen Erfolg feierte sie 1989 mit "I beati anni del castigo" (ausgezeichnet mit dem Premio Bagutta 1990 und dem Premio Boccaccio Europa 1994). Für "La paura del cielo" (1994) erhielt sie den Premio Moravia, und für "Proleterka" wurden ihr im Jahr 2001 der Premio Vailate Alderigo Sala, der Premio Donna Città di Roma und 2002 der Premio Viareggio verliehen. 2003 wurde der Roman in die Bücher des Jahres des renommierten "Times Literary Supplement" aufgenommen.
Neben ihren erzählerischen Werken verfasste Fleur Jaeggy auch Essays und Übersetzungen. Unter anderem übersetzte sie "Vies imaginaires" von Marcel Schwob (1972), The Last Days of Immanuel Kant von Thomas De Quincey (1983) sowie Musikalische Haus- und Lebensregeln von Robert Schumann (1983). Ferner hat sie Essays über John Keats und Robert Walser geschrieben.
Im Oktober 2010 hat Luca Ronconi am Piccolo Teatro in Mailand die Erzählung "I beati anni del castigo" mit den Schauspielerinnen Elena Ghiaurov und Federica Rosellini auf die Bühne gebracht. Das Stück wurde auch am Teatro Sociale in Bellinzona aufgeführt.
Werke
Il dito in bocca, Adelphi, 1968; L'angelo custode, Adelphi 1971; Le statue d'acqua, Adelphi 1980 (Wasserstatuen, München 1984); I beati anni del castigo, Adelphi 1989 (Die seligen Jahre der Züchtigung, Berlin 1996); La paura del cielo, Adelphi 1994 (Die Angst vor dem Himmel, Berlin 1997); Proleterka, Adelphi 2001 (Proleterka, Berlin 2002); Vite congetturali, Adelphi 2009; Vite immaginarie, di Marcel Schwob, Adelphi 1972 (Übersetzung); Gli ultimi giorni di Immanuel Kant, di Thomas De Quincey, Adelphi 1983 (Übersetzung); Regole di vita musicale di Robert Schumann, Ricordi 1983 (Übersetzung).
Die Fotos der Preisverleihung können ab 21.30 Uhr unter folgendem Link heruntergeladen werden: www.copyrightfree.ch .
Die Fondazione del Centenario della Banca della Svizzera Italiana (heute BSI) wurde 1973 anlässlich des hundertjährigen Bestehens von BSI mit dem Ziel gegründet, Preise an Personen oder Einrichtungen zu verleihen, die sich für die schweizerisch-italienischen Beziehungen einsetzen. Während ihres über 30-jährigen Bestehens hat die Stiftung namhafte Persönlichkeiten und Institutionen ausgezeichnet, die in den verschiedensten kulturellen, politischen und sozialen Bereichen tätig sind. Die Mitglieder des Stiftungsrates sind: Marco Baggiolini (Präsident), Matilde Bonetti Soldati, Paolo De Santis, Valeria Galli, Giorgio Ghiringhelli, Paolo Grandi, Alfredo Gysi und Salvatore Veca.
BSI AG ist eine in der Vermögensverwaltung tätige Bank, die Dienstleistungen für private und institutionelle Kunden erbringt. Sie ist auf den wichtigsten internationalen Finanzmärkten vertreten. BSI wurde 1873 in Lugano gegründet und ist die älteste Bank im Kanton Tessin. Sie wird seit 1998 vollumfänglich von der Versicherungsgruppe Generali kontrolliert. BSI engagiert sich von jeher stark für die Umsetzung zahlreicher renommierter Projekte in den Bereichen zeitgenössische Kunst, klassische Musik sowie Sammlungen von seltenen und wertvollen Objekten. www.bsibank.com
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