Alle Storys
Folgen
Keine Story von Fastenopfer mehr verpassen.

Fastenopfer

Ausgangssperre, häusliche Gewalt und Hunger

Ausgangssperre, häusliche Gewalt und Hunger
  • Bild-Infos
  • Download

In allen 14 Ländern, in denen Fastenopfer-Partner tätig sind, breitet sich das Corona-Virus aus. Überall werden Ausgangssperren verhängt und Gesundheitssysteme kollabieren. Die Mittel- und Oberschichten machen Hamsterkäufe. Die Armen aber haben keine Ersparnisse, um sich mit dem Nötigsten zu versorgen. Der informelle Sektor, in dem die meisten von ihnen arbeiten, im Kleinstgewerbe oder auf Märkten, bricht zusammen und damit auch ihre Existenzgrundlage. Einige Regimes nutzen zudem den Ausnahmezustand, um repressive Massnahmen zu ergreifen und Freiheit und Menschenrechte einzuschränken. Fake News werden verbreitet und führen zu Unruhe, Chaos und Gewalt.

Ausgangssperre führt zu häuslicher Gewalt und Hunger

Die Fastenopfer-Partnerorganisation Namko ist eine der wenigen NGOs, die noch im Gebiet von Namaqualand in Südafrika tätig ist. Sie bekommt die Folgen der verordneten Einschränkungen wegen des Coronavirus hautnah zu spüren.

Wie Quinta Titus, die Geschäftsleiterin von Namko, berichtet, waren die Menschen der isolierten und armen Gemeinde im äussersten Westen der Nordkap-Provinz überzeugt, dass es sich beim Coronavirus um das Virus des reichen Mannes handelt. Ein aus China in den Rest der Welt verschlepptes Virus. Und da nur reiche Leute in der Lage sind, nach Übersee zu reisen, hätten sie in ihrer Abgeschiedenheit nichts zu befürchten.

Umso mehr erstaunte sie, als der Staatspräsident Abriegelungsmassnahmen verkündete. Nach wie vor waren die Menschen in der abgelegenen Region überzeugt, dass diese Anordnungen sie nicht betreffen würden. Als jedoch die südafrikanische Polizei und das Militär begannen, in den Gemeinden zu patrouillieren, erinnerte dies viel ältere Menschen aufs Schmerzlichste an das alte Apartheidregime....

Sie möchten den ganzen Artikel mit Bild publizieren? Zu finden unter: https://fastenopfer.ch/reportagen/

Corona - die Krankheit der Reichen und Weissen

Wenn etwas Neues und Bedrohliches auftaucht, versuchen Menschen stets, es zu erklären, einzuordnen und oft auch Schuldige dafür zu identifizieren. Wie im Norden wird dazu im Süden phantasievoll spekuliert, Verschwörungstheorien tauchen auf und unliebsame Gruppen werden diffamiert.

Viele Menschen in den Programmländern von Fastenopfer blicken auf eine gewalttätige Geschichte zurück, sei es durch die Kolonialisierung oder durch Kriege. Dass nun aufgrund des historischen Erbes oder aufgrund der alltäglich erfahrenen wirtschaftlichen Ausbeutung, die Bevölkerungen das Corona-Virus als Neokolonialisierung deuten, ist nachvollziehbar. So schreiben uns Partnerorganisationen aus Guatemala: "Es hat sich in unser kollektives Gedächtnis eingebrannt, wie die indigenen Völker durch die europäischen Kolonialherren mit Masern, Pocken, Tuberkulose oder Geschlechtskrankheiten angesteckt wurden. Covid-19 ist nur eine unter vielen. Stärker als unter diesen Bedrohungen leiden die Menschen unter ihrer chronisch prekären wirtschaftlichen Situation oder gar unter Hunger. Dadurch relativiert sich der Schrecken vor dem Virus in ihren Augen. Es ist für sie bedrohlicher, nicht auf den Markt gehen zu können, als sich anzustecken...

Agrarökologie um der Corona-Krise zu begegnen

Die Bäuerin Delia Badillo und ihr Mann Teodulo haben auf der philippinischen Insel Mindanao, in Molave, Zamboanga Del Sur, einen eigenen Hof. Gerade in Zeiten von Corona ist die Selbstversorgung der Familie mit agrarökologischen Methoden aus verschiedenen Gründen von zentraler Bedeutung.

Die Warenbewegungen im Land sind drastisch eingeschränkt worden aufgrund der von der Regierung verhängten Sperre. In den Städten ist die Versorgung mit Lebensmitteln bereits jetzt vielerorts alarmierend. Es wird befürchtet, dass sich die Nahrungsmittelkrise in den kommenden Monaten noch verschärfen wird, wenn die Sperre wahrscheinlich verlängert wird und die Situation weiterhin aussergewöhnlich bleibt. Menschen wie die Badillos haben nun mehr Möglichkeiten als andere: "Es geht uns hier gut, trotz der von der Regierung durchgeführten Sperre. Unser Bauernhof versorgt uns mit allem Nötigen", sagt Delia Badillo. Sie und ihr Mann Teodulo - oder "Dokdok", wie er überall genannt wird - bewirtschaften ihre Felder mit agrarökologischen Methoden. Ständig führen sie Innovationen auf dem Bauernhof durch, passen ihr Saatgut an...

Laufend kommen neue Berichte dazu, informieren Sie sich unter: https://fastenopfer.ch/corona/

Sie haben Fragen? Möchten mehr über einzelne Landesprogramme erfahren? Oder möchten sich über die Länder, in denen Fastenopfer tätig ist informieren?

Colette Kalt, Kommunikation Fastenopfer, kalt@fastenopfer.ch

Auch erreichbar im Home Office, Montag bis Donnerstag unter 079 352 38 04

Fastenopfer, Alpenquai 4, Postfach 2856, 6002 Luzern

Weiteres Material zum Download

Dokument:  COVID 19 in Namaqualand.docx