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Medienmitteilung zu COP29: Verhandlungen enden mit herber Enttäuschung

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Weltklimakonferenz COP29: Verhandlungen enden mit herber Enttäuschung

Luzern, 24.11.2024

Weltweit bedrohen die Folgen der Klimaerwärmung das Leben von vielen Millionen Menschen. Während in Baku die Weltklimakonferenz mit einem ungenügenden Klimafinanzierungsziel zu Ende geht, wurden die Projekte von Fastenaktion auf den Philippinen von einem Supertaifun getroffen – eine direkte Folge der Klimaerwärmung. Obwohl Menschen alles verlieren und unter Hunger leiden, weigern sich die wohlhabenden Industrieländer, die nötigen öffentlichen Mittel für die Klimafinanzierung bereitzustellen, so leider auch die Schweiz.

Die hohen Erwartungen an die Weltklimakonferenz wurden enttäuscht – obwohl die Uhr tickt, konnte sich die Weltgemeinschaft an der COP29 zu keinem ausreichenden Ziel für die Klimafinanzierung durchringen. Darunter leiden insbesondere die Länder des Globalen Südens die besonders stark von der Klimaerwärmung betroffen sind, obwohl sie am wenigsten zu den bisherigen Emissionen beigetragen haben. Die Folgen der Klimaerwärmung erlebt Fastenaktion gerade hautnah in ihren Projekten auf den Philippinen. Sechs Wirbelstürme haben das Land in den letzten vier Wochen heimgesucht und eine Schneise der Verwüstung hinterlassen: Ernten sind vernichtet, Lieferketten unterbrochen, Lebensmittelpreise explodieren und Hungersnöte drohen. Dass die Häufung extremer Wetterereignisse eine direkte Folge der menschgemachten Klimaerwärmung ist, belegen wissenschaftlichen Daten eindeutig.

Misserfolg für die Energiewende

Um die weitere Zunahme von Wetterextremen wie auf den Philippinen zu stoppen, muss die globale Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius begrenzt werden, wie es das Pariser Klimaabkommen von 2015 vorsieht. Dazu müssen die Emissionen weltweit deutlich reduziert werden, was nur mit einem raschen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen möglich ist. Die COP29 ist ein Misserfolg für die Energiewende. Fortschritte dazu wurden auf ganzer Linie verfehlt – mit konkreten Folgen für die ärmsten Menschen im Globalen Süden. David Knecht, Klima- und Energieexperte bei Fastenaktion, sagt: «Es ist extrem enttäuschend, dass in Baku ein Beschluss zum Ausstieg aus den fossilen Energien nicht vorangekommen ist. Die fossile Lobby hat sich einmal mehr auf Kosten der Ärmsten durchgesetzt.» Das liegt auch an der aserbaidschanischen Präsidentschaft, die ihrer Aufgabe nicht gewachsen war und ihre Eigeninteressen als Petrostaat nur fadenscheinig in den Hintergrund stellte.

Klimafinanzierung am Abgrund

Im Mittelpunkt der COP29 standen die schwierigen Finanzverhandlungen. Laut einem UN-Bericht benötigen die sogenannten Entwicklungsländer jährlich 2,4 Billionen US-Dollar, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Die Industrieländer sind in der Pflicht, einen Grossteil dieser Klimafinanzierung aus öffentlichen Mitteln aufzubringen. Diese konnten sich aber nur auf 300 Milliarden US-Dollar jährlich einigen, die von den Industrie- zu den Entwicklungsländern fliessen sollen – ein Affront gegenüber den Ländern im Globalen Süden. Die Katastrophe auf den Philippinen gibt nur einen Vorgeschmack darauf, wie viel Geld allein für Schäden und Verluste durch die Klimakrise benötigt wird. «Für die Menschen im Globalen Süden ist es ein Desaster, dass die Mittel zur Bewältigung von Klimaschäden nicht Teil des Finanzierungsziels sind», ärgert sich Bettina Dürr, Klima- und Energieexpertin bei Fastenaktion. «Die Hauptverursacher der Klimakrise sind in Baku ihrer Pflicht nicht nachgekommen. Statt ein starkes Signal für eine klimafreundliche Zukunft zu senden, hat sich auch die Schweiz aus der Verantwortung gezogen.» Der Bundesrat muss nun entscheiden, wie das neue Klimafinanzierungsziel auf nationaler Ebene umgesetzt werden soll. Die Regierung hat bis Anfang Februar Zeit, mit einem ambitionierten nationalen Klimaschutzziel (NDC) Vertrauen zurückzugewinnen und zu zeigen, dass sie es ernst meint mit der Bewältigung der Klimakrise.

Fastenaktion in Baku

Fastenaktion nahm mit einer Delegation an den Verhandlungen in Baku teil und setzte sich für die ärmsten Menschen ein. Was neben der grossen Ernüchterung bleibt, ist die inspirierende und beharrliche Arbeit der Fastenaktion Partnerorganisationen an der Weltklimakonferenz und die Hoffnung auf die COP30 in Brasilien. Deren Präsidentschaft dürfte sich ambitionierter für die notwendigen Fortschritte einsetzen und den Stimmen der Zivilgesellschaft mehr Gewicht verleihen. Fastenaktion leistet derweil auf den Philippinen Nothilfe, um das Leid der Menschen vor Ort zu lindern.

Kontakte für weitere Auskünfte:

David Knecht, Programmverantwortlicher Energie- und Klimagerechtigkeit, Fastenaktion, knecht@fastenaktion.ch; +41 76 436 59 86

Auskünfte zu: NDCs 3.0, Mitigation & Carbon Market, Klimafinanzierung

Bettina Dürr, Programmverantwortliche Energie- und Klimagerechtigkeit, Fastenaktion, duerr@fastenaktion.ch; +41 79 745 43 53

Auskünfte zu: Klimafinanzierung & Global Stocktake

Bildmaterial für die Berichterstattung

Fastenaktion und ihr Engagement für Klimagerechtigkeit

Die Vision von Fastenaktion ist eine gerechtere Welt, in der Hunger und Armut überwunden sind. Die Klimakrise ist dabei eine grosse Herausforderung. Die Ärmsten, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben, leiden am stärksten unter den Auswirkungen. Klimagerechtigkeit bedeutet, dass die negativen Auswirkungen auf die Ärmsten möglichst gering sind und gleichzeitig die Klimaerwärmung bekämpft wird. Wenn es den Ärmsten der Welt gut geht, geht es uns allen besser – auch in der Schweiz.

In der Klimapolitik setzt sich Fastenaktion entsprechend für ambitionierte und sozial gerechte Klimaschutzmassnahmen ein. Damit will die Organisation dazu beitragen, dass der durchschnittliche globale Temperaturanstieg unter 1,5 Grad Celsius bleibt. Dafür muss die Welt bis 2050 die Emissionen der Treibhausgase auf Netto-Null bringen. Dies führt zu besseren Bedingungen, um das Recht auf Nahrung zu erfüllen.

Mischa von Arb
Mediensprecher Fastenaktion 
vonarb@fastenaktion.ch
Fastenaktion
www.fastenaktion.ch
Alpenquai 4
CH-6002 Luzern
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