Lungenliga Schweiz / Ligue pulmonaire Suisse / Lega polmonare svizzera
16. Tuberkulose-Symposium in Münchenwiler
Bern (ots)
Zum Welt-Tuberkulose-Tag hat die Lungenliga Schweiz am 22. März das 16. wissenschaftliche Tuberkulose-Symposium in Münchenwiler durchgeführt. Der Welt-Tuberkulose-Tag wird jährlich von der WHO organisiert und gedenkt dieses Jahr des 125. Todestages von Robert Koch, dem Entdecker des Tuberkulose-Erregers.
Das diesjährige Tuberkulose-Symposium in Münchenwiler war dem Fortschritt in der Behandlung der Tuberkulose gewidmet und erlaubte den über 100 anwesenden Tuberkulosespezialisten einen fruchtbaren Austausch.
Trotz der Anwendung von Antibiotika (und vielleicht zum Teil gerade deshalb), konnte die Tuberkulose weltweit noch nicht ausgerottet werden. Im Gegenteil: sie nimmt weiter zu. Das Aufkommen von Tuberkulosebakterien, die gegen die Standard-Antituberkulotika resistent sind, und besonders die Fälle, bei denen kein Einziges der vorhandenen Medikamente mehr wirkt, beunruhigen die Spezialisten - eine Situation, die uns an die Epoche der Höhenkliniken erinnert.
Dr. M. Laurenzi, Vertreter der Allianz gegen Tuberkulose, zeigte in seinem Referat auf, dass die Forschungstätigkeit im Bereich der Antituberkulotika rapide zugenommen hat und dass das Vorhandensein von neuen Medikamenten auf dem Markt wichtig ist. Des Weiteren hat Dr. M. Borek in Erinnerung gerufen, dass die herkömmlichen Medikamente, wenn sie richtig eingesetzt werden, trotz allem auch noch eine wichtige Rolle spielen. Die Forschung muss ohne Verzögerung weiterhin gefördert werden. Der Vertreter der WHO, Dr. Zignol, hat ausserdem mögliche Methoden vorgestellt, wie gegen die Bakterienstämme, die gegen alle Medikamente resistent sind, vorgegangen werden könnte
Die WHO hat zudem Strukturen erarbeitet (von Dr. P. Helbling erläutert und kommentiert), um Länder zu unterstützen, in denen der Zugang zu Medikamenten nicht garantiert ist. Abschliessend hat Dr. H. Rieder, Vertreter der Internationalen Union gegen die Tuberkulose, in Erinnerung gerufen, dass wissenschaftliche Beweise in diesem Bereich wegen den ständigen Änderungen und Notsituationen oft schwierig zu beschaffen sind.
Was ist unter Fortschritt zu verstehen? Wie können die aktuellen Behandlungen verbessert werden? Ist die Forschung wirklich notwendig und zu fördern? - dies waren weitere Themen, die am Symposium zur Sprache kamen. Nicht zuletzt wurde auch die ernüchternde Tatsache betont, wie wichtig es sei, gegen eine im Grunde genommen heilbare Krankheit zu kämpfen, welche aber offenbar in vielen Ländern den Spezialisten aus den Händen gleitet.
Nationales Kompetenzzentrum Tuberkulose
Das Kompetenzzentrum Tuberkulose nimmt seit März 2003 seine Aufgaben als Informations- und Koordinationsplattform wahr. Es stellt sicher, dass die Weiterbildung von TB-Fachpersonen und Ärzten gewährleistet ist, dass die gratis TB-Hotline 0800 388 388 für medizinisches Personal weiter geführt wird und dass Informationsmaterial auf der Internetplattform www.tbinfo.ch zur Verfügung gestellt werden kann. Des Weiteren ist das Kompetenzzentrum für die Sicherstellung des schweizerischen Bedarfs an Antituberkulotika, den Aufbau eines Netzwerkes für interkulturelle Übersetzungen und die Beschaffung von ergänzenden Informationen für das BAG über Umgebungsuntersuchungen und Behandlungsresultate verantwortlich.
Weitere Informationen: http://www.tbinfo.ch / http://www.stoptb.org
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Tel.: +41/31/378'20'50
Fax: +41/31/378'20'51
E-Mail: tbinfo@lung.ch
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