World Vision Schweiz und Liechtenstein
Schiff mit Hilfslieferung für Liberia gesunken
Dübendorf, Monrovia, 19. August 2003. (ots)
World Vision will für schnellen Ersatz sorgen
Ein Schiff mit Hilfsgütern für Vertriebene in Liberia ist in der Nacht zu Montag vor der westafrikanischen Küste gesunken. Die 19-köpfige Besatzung und zwei Passagiere konnten sich an Land retten. Sie wurden in die Hauptstadt von Sierra Leone geflogen. Die genauen Umstände des Unglücks werden noch ermittelt. Nach Angaben der Besatzung geriet der in Sierra Leone gecharterte Frachter "Madame Monique" am Sonntag Abend in einen schweren Sturm. Dieser trieb ihn auf eine Sandbank. Der mit Wasser gefüllte Schiffsraum sei vom Heck her gesunken. Zehn Stunden habe die Besatzung versucht, das Schiff zu retten, bevor sie es bei Tagesanbruch verliess.
An Bord des 140 Tonnen-Schiffes befanden sich Hilfsgüter im Wert von rund 120'000 Franken, darunter Tausende Decken, Seife, Wasserkanister, Kunststoff-Behälter und Matratzen. Sie sollten in verschiedenen Aufnahmelagern an Vertriebene in Monrovia ausgegeben werden. Lebensmittel gehörten nicht zur Ladung.
"Das Unglück ist ein herber Rückschlag, aber wir arbeiten intensiv daran, noch in dieser Woche auf anderem Weg Hilfsgüter zu den leidenden Menschen dieses Landes zu bringen", sagte Daniel Schindler, Pressesprecher von World Vision Schweiz. World Vision prüft derzeit die Optionen für einen Hilfsflug von Hannover oder Brindisi aus. Dort unterhält die Organisation Lager für Katastrophenfälle. In Sierra Leone habe World Vision auch noch Hilfsgüter vorrätig und ein Schiff mit weiteren Lieferungen sei unterwegs in die Region.
In Liberias Hauptstadt Monrovia fuhren die internationalen Mitarbeiter von World Vision unterdessen mit der Verteilung von Nahrungsmitteln fort. In einem Waisenhaus wurde für 460 Kinder eine Krankenstation eingerichtet.
"Das Friedensabkommen zwischen der Regierung und den Rebellen wird die jetzt dringend notwenige Hilfe sehr erleichtern", so Programmleiter Rich Moseanko aus Monrovia. "Die Menschen fühlen sich schon sicherer und beginnen heimzukehren, allerdings meist mit leeren Händen und in geplünderte Häuser. Viele Menschen, einschliesslich unserer eigenen Mitarbeiter, sind noch traumatisiert durch die erlebte Gewalt, ständige Flucht und Hunger. Wir dürfen uns also von den eigenen Rückschlägen nicht entmutigen lassen."
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