World Vision Schweiz und Liechtenstein
Mitrovica: World Vision setzt sich weiterhin für den Frieden ein Überlebender gehört dem Kids for Peace-Club an
(ots)Die in Mitrovica ausgelösten schweren Unruhen stellen die Friedensbemühungen im Kosovo vor einer harten Prüfung. Dennoch glauben vor allem die Kinder und Jugendlichen von Mitrovica an ein friedliches Zusammenleben zwischen Serben und Kosovo-Albanern. Einer dieser Jugendlichen ist der zwölfjährige Knabe, der die Flucht durch den reissenden Fluss Ibar überlebte. Er gehört dem Kids for Peace- Club an, welcher von World Vision unterstützt wird.
Die heftigen Kämpfe zwischen Serben und Kosovo-Albanern haben bisher über 30 Menschenleben gefordert. Zudem wurden rund 500 Menschen bislang verletzt. Zweifellos sind die Gründe für diesen Gewaltausbruch in jahrelangem gegenseitigem Hass und Disrkiminierung zu suchen. Zwei angebliche Vorfälle brachten dass Fass jedoch zum Überlaufen: Ein serbischer Junge, der scheinbar von Albanern verletzt wurde sowie die angeblich folgende Hetzjagd von Serben, bei welcher drei Albaner im Fluss ertranken.
Überlebender kämpft für den Frieden Ein vierter Junge überlebte die Flucht durch den reissenden Fluss Ibar. Dieser zwölfjährige Knabe ist aktives Mitglied des Kids for Peace-Clubs. Dieser Verein wird von Kindern aus dem Kosovo geführt und hat die Friedensförderung unter Primarschülern zum Ziel. World Vision unterstützt den interethnischen Kids for Peace-Club. Die Kinder werden in friedensfördernden Massnahmen unterrichtet und können artistische Darbietungen aufführen.
Dusan: Ich möchte albanische Freunde Der zwölfjährige Serbe Dusan besucht den Club ebenfalls: Ich möchte albanische Freunde. Unsere Fabriken sollen Spielsachen und Schokolade herstellen. Wenn sie schon Waffen herstellen, dann sollen es Spritzpistolen sein, mit welchen wir die aufflammende Gewalt löschen können! Und Valentina (14), ein albanisches Mädchen aus Kraishtë, meint: Ich bin sehr froh über den Kids for Peace-Club. Hier kommen serbische und albanische Kinder zusammen. Das gibt uns eine hoffnungsvollere Zukunft.
Die Aktivitäten von Kids for Peace mussten nun in verschiedenen Dörfern aus Sicherheitsgründen vorübergehend eingestellt werden.
Rat für Frieden und Toleranz Die heftigen Unruhen bedeuten auch eine schwierige Herausforderung für den von World Vision unterstützten Rat für Frieden und Toleranz in Mitrovica. Dem Rat gehören verschiedene Vertreter (z.B. Serben, Albaner, Roma, Bosnier) an. Er setzt sich für eine friedliche Koexistenz aller ethnischen Gruppen in Mitrovica ein. Dazu Dr. Radovan Mladovic, serbisches Mitglied des Rats: Wir müssen uns für eine bessere Zukunft für unsere Kinder einsetzen. Es wäre sehr traurig, wenn unsere Kinder in einem geteilten Mitrovica leben würden.
World Vision ist sehr besorgt über die gegenwärtigen Konflikte, welche sich verschlimmern könnten. Dadurch würden auch die Friedensbemühungen des Kids for Peace-Clubs und des Rats für Frieden und Toleranz massgeblich erschwert. Dazu Rienk van Velzen, Kommunikationsverantwortlicher für World Vision im Balkan: Viele Kinder müssen noch das Trauma des Kosovo-Krieges verarbeiten. Nun droht ihnen ein weiteres Trauma. Ich bin sehr besorgt und hoffe, dass die Internationale Gemeinschaft ihre moralische Verpflichtung wahrnimmt und eingreift.
Weitere Auskünfte erteilen Daniel Bärtschi, Leiter Internationale Programme von World Vision Schweiz (01 802 30 27/076 417 08 09) und Rienk van Velzen (Tel. 0031 180 525747).
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