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APA-Journalistenpreis 2005 an "namenlose Frau Bulgarin" - BILD
Wien (ots)
Ehrengast Kucan: "Text voller Emotionen"
Der von der APA - Austria Presse Agentur organisierte und von der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) gesponserte Journalistenpreis "Schreiben für Mittel- und Osteuropa" ist heuer an die Bulgarin Diana Ivanova gegangen. Ehrengast Milan Kucan, ehemaliger slowenischer Staatspräsident, lobte den bei der Preisverleihung Mittwoch Abend in Wien vorgetragenen Beitrag ("Frau Bulgarin") der Journalistin als "Text voller Emotionen".
Ivanova habe durch sehr persönliche Erzählungen die Stimmung nach der Wende in Europa eingefangen. Ihre Zeilen würden an niemandem, der zur Zeit der Wende in Osteuropa gelebt hat, emotionslos vorüber gehen, so Kucan. Ivanova habe auch spürbar gemacht, "dass heute noch immer Reste der Berliner Mauer übrig geblieben sind."
Kucan verwies in seinem Referat auf die Bedeutung der europäischen Integration und verwehrte sich gegen "Versuche einer Teilung in altes und neues Europa". Die europäische Geschichte habe die Erkenntnis herausgebildet, "dass wir durch ein gemeinsames Schicksal verbunden, von einander abhängig und für einander verantwortlich sind". Ohne diese Erkenntnis hätte sich die mitteleuropäische Identität nach dem Fall der Berliner Mauer nicht wieder so schnell herstellen lassen.
Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben. Insgesamt wurden 80 Beiträge von 60 Autoren aus zwölf Ländern eingereicht, wie Helmut Bernkopf, Ressortleiter CEE der BA-CA, sagte. Erklärtes Ziel der Auszeichnung ist es, "die europäische Integration und das grenzüberschreitende Verständnis zu fördern". Angesichts des für Europa turbulenten Jahres 2005 stand die Veranstaltung heuer unter dem Motto "EU in der Krise - Erweiterung am Ende?", erklärte APA-Außenpolitik-Chef und Jury-Vorsitzender Ambros Kindel.
Nach der Aufbruchstimmung im Erweiterungsjahr 2004 sei mit der Ablehnung der EU-Verfassung in Frankreich und den Niederlanden die Euphorie verflossen und die Krisen-Rhetorik in den Vordergrund getreten, sagte APA-Chefredakteur Michael Lang. Umso wichtiger sei es daher, Vorurteile zu überwinden.
Die Siegerin überzeugte die siebenköpfige internationale Jury mit einem Zyklus unter dem Titel "Guten Tag Melancholie". Der im Rahmen der Preisverleihung vom Schauspieler Fritz Friedl vorgetragene Text "Frau Bulgarin" erzählt von einer in Wien lebenden namenlosen Frau aus Bulgarien, die symbolisch für die Melancholie des Fremden aus dem Osten steht.
Nähere Informationen sowie Gewinnerbeitrag: www.apa.at/cee-award
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