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Journalistenpreis "Writing for CEE 2012" geht an tschechischen Journalisten Martin Ehl - BILD

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"Unterhaltsamer Qualitätsjournalismus" - Preisverleihung Montagabend in Wien - Ehrengast Wolfgang Petritsch fordert "Vereinigte Staaten von Europa"

Wien (ots)

Der tschechische Journalist und Politologe Martin Ehl ist der diesjährige Gewinner des europäischen Journalistenpreises "Writing for CEE". Der Preisträger, der als leitender Redakteur bei der renommierten tschechischen Wirtschaftszeitung "Hospodarske Noviny" tätig ist, schlägt in einem Zyklus von pointierten Beiträgen einen Bogen über aktuelle Themen Europas. "Martin Ehl zeigt uns, wie unterhaltsam anspruchsvoller Qualitätsjournalismus sein kann", streut der Vorsitzende der Jury, Ambros Kindel, dem Preisträger Rosen.

Die APA - Austria Presse Agentur und UniCredit Bank Austria übergaben den mit 5.000 Euro dotierten Preis gestern, Montagabend, in Wien. Ehrengast war der österreichische Botschafter bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und ehemaliger Hohe Repräsentant der internationalen Staatengemeinschaft für Bosnien und Herzegowina, Wolfgang Petritsch. Sein Vortrag widmete sich den Herausforderungen und Perspektiven der EU und Südosteuropa. Petritsch, forderte den "Um- und Weiterbau Europas" in Richtung Vereinigte Staaten von Europa. Zugleich warnte er in seiner Rede davor, die Staaten des Westbalkans angesichts der schwindenden Beitrittsperspektive sich selbst zu überlassen.

Ehl behandelt in seinen ausgezeichneten Kolumnen politische und gesellschaftliche Phänomene in seiner Heimat Tschechien und den Nachbarländern. Der 1973 in Pardubice geborene Journalist blickt in seinem in der tschechischen Tageszeitung "Hospodarske Noviny" veröffentlichten Textzyklus unter dem Serientitel "Das Zentrum Europas" über den Tellerrand der tschechischen Landesgrenzen hinaus. Sein Fokus liegt auf der Region Mittelosteuropa, deren Länder die gemeinsame Erfahrung eines halben Jahrhunderts hinter dem Eisernen Vorhang, die Transformation nach dem Fall der kommunistischen Regime und der Weg in die Europäische Union verbindet.

Obwohl die Länder in vielen Aspekten völlig unterschiedlich sind, gelingt es Ehl, in seinen Kolumnen mit viel Witz und Ironie Gemeinsamkeiten politischer Phänomene aufzuzeigen. So spannt er in einem Text den Bogen von der Eishockey-Begeisterung in der Slowakei über die Euphorie rund um die Fußball-EM in Polen bis zu Korruptionsermittlungen in Tschechien. Ungarn sei nur im Wasserball sportlich relativ erfolgreich. Daraus erklärt sich für Ehl "die Tiefe der ungarischen Düsterkeit, die ohnehin wegen der wirtschaftlichen und politischen Krise schon so dunkel ist".

APA-Chefredakteur Michael Lang warnte bei der Preisverleihung davor, dass journalistische Qualität Gefahr laufe, "zu einem Nischenprodukt zu werden". Der Journalismus und die Medien befänden sich in einer "tiefen Krise", weil es den Medien an Geld fehle. Den Medienkonsumenten fehle es offenbar zunehmend an Interesse an der Wahrheit, "oder sie sind zumindest nicht bereit, dafür zu zahlen". Ziel des Qualitätsjournalismus müsse es daher sein, "sie davon zu überzeugen, dass es einen Sinn hat, wenn sich Menschen für Geld professionell damit beschäftigen, nach der Wahrheit zu suchen", forderte Lang.

Die seit 2004 jährlich verliehene Auszeichnung soll über alle Ressort- und Landesgrenzen hinweg zur journalistischen Auseinandersetzung mit Fragen zu Europa und der europäischen Integration anregen. Neben der Aufwertung des Qualitätsjournalismus sind die Ziele des Preises, die Annäherung der Nationen zu fördern sowie zur Überwindung von Vorurteilen beizutragen.

Mitglieder der in wechselnder Zusammensetzung tagenden Jury sind der slowakische Publizist Michael Berko, die bulgarische Schriftstellerin und Autorin Janina Dragostinova, der tschechische Kommunikationswissenschaftler Milan Smid, die Kommunikationsberaterin Ildiko Füredi-Kolarik, der polnische Journalist Pawel Bravo, die ungarische Journalistin Julia Varadi, die slowenische Vorjahres-Preisträgerin Meta Krese, der CEE-Pressesprecher der UniCredit Bank Austria Tiemon Kiesenhofer sowie der CEE-Kommunikationsberater und langjährige APA-Außenpolitikchef Ambros Kindel.

Bisherige Preisträger waren der tschechische Journalist Lubos Palata (2004), die bulgarische Schriftstellerin Diana Ivanova (2005), der bosnische Journalist Sefik Dautbegovic (2006), der österreichische Schriftsteller Martin Leidenfrost (2007), die in Griechenland geborene und in Deutschland aufgewachsene Radiojournalistin Anna Koktsidou (2008), der österreichische Journalist Florian Klenk (2009), die bosnische Autorin Azra Nuhefendic (2010) sowie im Vorjahr die slowenische Journalistin und Fotografin Meta Krese.

Der Gewinnerbeitrag, eine Selektion der eingereichten Texte sowie weitere Informationen zum Preis sind unter www.apa.at/cee-award online. Der Preis wird 2013 erneut ausgeschrieben: Einreichungen sind ab sofort bis 31. Juli 2013 möglich.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:
   Petra Haller
   Stv. Leiterin Marketing & Kommunikation
   APA - Austria Presse Agentur
   Tel.: +43 (0)1 360 60-5710
   mailto:petra.haller@apa.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/339/aom

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