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Migros-Genossenschafts-Bund

Spielzeug – nicht von Kindern hergestellt

Zürich (ots)

Spielzeug – nicht von Kindern hergestellt
Migros nimmt ihre Spielwarenlieferanten in die Pflicht
Die Migros lud ihre Spielwarenlieferanten zu einer Info- 
Veranstaltung über ihre Anforderungen an die Sozialverträglichkeit 
in der Spielwarenbranche ein. Dabei wurde klar kommuniziert, dass in 
Zukunft ausschliesslich Produkte von Lieferanten gelistet werden, 
welche den BSCI-Verhaltenskodex unterzeichnet haben.
Als Pionier hat die Migros 1999 für alle Bekleidungslieferanten 
weltweit einen Verhaltenskodex erarbeitet. In Zusammenarbeit mit der 
Clean Clothes Campaign Schweiz und zwei weiteren Schweizer 
Unternehmen wurde in den Jahren 2000 bis 2002 in Südindien und China 
ein Pilotprojekt zur Umsetzung und Kontrolle dieses Kodex 
durchgeführt. Die Erfahrungen daraus führten zu einem neuen 
Verhaltenskodex, der weltweit allen Non-Food-Lieferanten der Migros 
zugestellt wurde. Diese Verhaltensregeln wurden 2004 unter dem 
Kürzel BSCI- Standards (BSCI steht für Business Social Compliance 
Initiative) von der Foreign Trade Association, Brüssel, der 
Dachorganisation des europäischen Handels übernommen. Der BSCI 
Verhaltenskodex orientiert sich an der Allgemeinen Erklärung der 
Menschenrechte, auf den Frauen- und Kinderrechten und auf den 
Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und 
regelt u.a. Fragen der Entlöhnung, der Arbeitszeiten, der 
Gesundheitsvorsorge und der Sicherheit. Er verbietet 
Diskriminierung, Kinder- und Zwangsarbeit. Zudem schreibt er 
Gleichbehandlung und Versammlungsfreiheit vor. Die Migros setzt auf 
den BSCI-Verhaltenskodex, weil er eine europäische Plattform zur 
Überwachung von weltweiten und alle Konsumgüter umfassenden 
Sozialstandards ist. Heute sind 57 der grössten europäischen 
Handelsunternehmen, wie z.B. Metro und Karstadt (D), Mitglieder der 
BSCI und arbeiten mit dem gleichen Überwachungs-System. Der BSCI 
beinhaltet ein komplettes Überwachungssystem. Während des 
Sozialaudits werden die Mängel in Form eines terminierten 
Korrekturmassnahmenplanes festgehalten. Die Migros begleitet ihre 
Lieferanten finanziell und praktisch bei der Umsetzung der 
notwendigen Korrekturen und überprüft die Implementierung mit einem 
Wiederholungs-Audit. Unterschiede von ICTI und BSCI Die 
unternehmerische und soziale Verantwortung in der 
Spielwarenindustrie war am 28. April 2006 Thema einer Tagung, welche 
durch den Spielwarenverband Schweiz (SVS) am GDI in Rüschlikon 
organisiert wurde. Lieferanten, Hersteller, Händler, Vertreter des 
Seco und ICTI sowie ein Vertreter der Erklärung von Bern (EvB) 
nahmen teil. Schon damals wurden die Unterschiede zwischen dem von 
der Schweizer Spielwarenbranche angewandten Zertifizierungssystem 
namens ICTI (Internat. Council of Toys Industry) und dem BSCI 
diskutiert. Das BSCI Überwachungs-System bezieht sich auf die 
Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), während 
sich der ICTI- Code of Business Practice mehrheitlich auf lokale 
Gesetzgebung bezieht. Die ILO-Kernkonventionen sind nur teilweise im 
ICTI-Code enthalten. Die wesentlichen Unterschiede beziehen sich auf 
die Arbeitszeiten und die Versammlungsfreiheit. Forderungen Von 
ihren Spielwarenlieferanten erwartet die Migros ein klares 
Bekenntnis zum BSCI-Verhaltenskodex und dessen Umsetzung. Sie werden 
aufgefordert, ihren Einfluss geltend zu machen, den ICTI-Code so zu 
verändern, dass er mit dem BSCI-Standard verglichen werden kann. Die 
von den NGOs geforderte, unabhängige Überprüfung durch die ISCOM 
(International Social Compliance Verification), mit Sitz in Basel, 
sind eine Variante. Die Migros ist Mitinitiantin dieser Organisation 
und nimmt aktiv im Steuerungsausschuss teil. Diese Forderung 
entspricht dem Ziel, die Sozialperformance ihrer Lieferanten und 
Hersteller systematisch zu verbessern. Wirtschaftliche Entwicklung 
und sozialer Fortschritt lassen sich nur verwirklichen, wenn die 
natürliche Lebensgrundlage von allen Beteiligten erhalten bleibt. 
Boykotte sind für die Migros keine Lösung. Vielmehr steht in ihrem 
Unternehmensleitbild: „Basierend auf der freien Marktwirtschaft und 
dem Leistungswettbewerb streben wir die direkte Zusammenarbeit mit 
unseren Produzenten an. Wir verbessern Produkte und Dienstleistungen 
laufend und setzen zudem ökologische und soziale Standards bei 
Arbeits- und Produktionsbedingungen.“

Kontakt:

Walter Staub, Corporate Communications (044 277 20 68,
walter.staub@mgb.ch)
Zürich, 22. August 2006

Links: BSCI http://www.bsci-eu.org
ISCOM http://www.is-com.org
ICTI http://www.icti-care.org
EvB http://www.evb.ch

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