Die Migros steht für fortschrittliche Lehrstellen und einen verantwortungsvollen Jugendarbeitnehmerschutz mit Perspektive
Zürich (ots)
Das schweizerische Bildungssystem hat in den letzten Jahren grosse Reformanstrengungen und viel Dynamik erlebt. Dies aus gutem Grund, denn die Arbeitswelt verändert sich in wachsendem und zum Teil rasanten Tempo. Die Berufsbildung muss diesem Wandel laufend Rechnung tragen. Sie bildet unangefochten das Rückgrat der nachobligatorischen Ausbildung in der Schweiz. Zwei Drittel aller Jugendlichen machen eine Berufsausbildung und damit eine bewusst stark praxisgestützte, betriebliche und schulische Ausbildung, die eine Brücke zwischen Lehre und Arbeitswelt schlagen soll.
Im neuen Berufsbildungsgesetz wurde längst erkannt, dass man für Veränderungen offen sein und sich gemeinsam den neuen Herausforderungen in der Wirtschaft und in der Arbeitswelt stellen muss. Es definiert als Ziel eine Berufsbildung, die den Einzelnen die berufliche und persönliche Entfaltung und die Integration in die Gesellschaft, insbesondere in die Arbeitswelt, ermöglicht und die ihnen die Fähigkeit und die Bereitschaft vermittelt, beruflich flexibel zu sein und in der Arbeitswelt zu bestehen.
Dass dem Arbeitnehmerschutz für Jugendliche auch während der Ausbildung eine wichtige Bedeutung zukommt, steht dabei ausser Frage. Bei der Diskussion um den Jugendarbeitsschutz geht es denn auch nicht um mehr oder weniger Schutz, sondern darum, dass die Anforderungen der Berufsbildung, des Arbeitsmarktes und des Jugendarbeitsschutzes bestmöglich aufeinander abgestimmt werden müssen. Es geht um konsistente Rahmenbedingungen, die entscheidend dafür sind, dass die Ausbildungsfähigkeit gewährleistet, die Ausbildungsbereitschaft erhalten, Anreize für ein vermehrtes Angebot von Lehrstellen geschaffen und die Arbeitsmarktfähigkeit der Lernenden sichergestellt werden kann. Die Migros setzt sich deshalb dafür ein, dass Ziele und Anforderungen der Berufsbildung und Jugendarbeitsschutzes nicht länger isoliert betrachtet und geregelt werden. Berufsbildung und Jugendarbeitsschutz sollen durch die Organisationen der Arbeitswelt in den Berufsbildungsverordnungen realitätsgerecht auf die einzelnen Berufsfelder und Branchen abgestimmt werden.
Das setzt allerdings voraus, dass man sich den Realitäten nicht verschliesst und anerkennt, dass in einer modernen Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft viele Prozesse und Tätigkeiten zunehmend in der Nacht oder an Sonn- oder Feiertagen ablaufen. Wer den Jugendlichen nicht nur Schutz, sondern gleichzeitig auch eine berufliche Perspektive bieten will, muss deshalb akzeptieren, dass sich für eine moderne, zukunftsgerichtete und qualitativ hoch stehende Berufsbildung Sequenzen mit Nacht- und Sonntagsausbildung nicht vermeiden lassen. Die neusten arbeitsmedizinische Erkenntnisse zeigen, dass dies unter geeigneten Rahmenbedingungen durchaus mit den unbestrittenen Anliegen des Jugendarbeitsschutzes vereinbar ist.
Als Bildungsunternehmen mit rund 2900 Lernenden, die in 37 verschiedenen Berufen in 40 Unternehmen der Migros-Gruppe ausgebildet werden, liegt der Migros viel daran, dass in diesen wichtigen Fragen Fortschritte erzielt werden. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund hat in der anstehenden Vernehmlassung zur Jugendarbeitsschutzverordnung Gelegenheit zu zeigen, dass mit ihm trotz allem solche Fortschritte erzielt werden können.
Zürich, 1. Februar 2007
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