Ein Moor erwacht aus dem Dornröschenschlaf
Zürich (ots)
Seit Ende April ist das Seleger Moor in Rifferswil/ZH wieder offen: Das schweizweit grösste Blumenparadies für Rhododendren und Azaleen lädt alle Naturfreunde ein, sich von der einmaligen Farbenpracht verzaubern zu lassen.
Auch dieses Jahr erstrahlt das Seleger Moor in einem Blütenzauber; wenn Rhododendren und Azaleen in voller Pracht blühen. Das Blumenparadies auf über 120'000 Quadratmetern ist mit seinen romantischen Wanderwegen, Bächen und Teichen ein beliebter Ausflugsort für Gross und Klein.
Im Moor ist die Blumensaison bereits seit dem 24. April eröffnet, wobei sich die Hochblüte auf den Zeitraum vom 15. bis 30. Mai konzentriert. Im Juni und Juli folgt dann das zweite Naturspektakel; wenn die Seerosen ihre Blüten enthüllen und die Teiche des Moors zieren.
Die Anlage ist täglich von 8h bis 19h geöffnet (auch an Sonn- und Feiertagen). Der Eintritt für Erwachsene beträgt 8 Franken, Kinder bis 16 Jahren zahlen keinen Eintritt. Hunde an der Leine sind erlaubt.
Die Entstehung des Moors Das Seleger Moor zählt zu den Hochmooren und entstand vor mehreren tausend Jahren, als Reuss- und Linthgletscher aufeinander trafen und eine Moräne hinterliessen. Mit ihrer nährstoffarmen, sauren und nassen Beschaffenheit zählen die Hochmoore in der Schweiz zu den seltensten Lebensräumen.
Robert Seleger kam 1953 nach Rifferswil, auf der Suche nach Föhren mit hohem Wuchs für seine Blumenschau im Hallenstadion Zürich. Beim Ausgraben der Föhren stellte er fest, dass die Beschaffenheit des Bodens gleich war wie in den Abbaugebieten für Rhododendren in Holland und Norddeutschland. Seine Mission stand fest: Noch im selben Jahr kaufte er ein kleines Stück des Moors und pflanzte dort seine ersten eigenen Rhododendren. Viele dieser Pflanzen überlebten die winterliche Kälte in der Schweiz nicht und so begab sich Robert Seleger auf die Suche nach Pflanzen, die dem Winter zu trotzen vermochten. Seine Reise trug ihn in die ganze Welt hinaus und der Erfolg liess nicht lange auf sich warten: Bald hatte der Rhododendren-Liebhaber seine eigenen Sorten herangezüchtet, die winterbeständig und in ihrer Farbenpracht einzigartig waren. In den kommenden Jahren entstand ein Naturpark mit Teichen, Bächen und Wegen im Einklang mit der Natur. Die Blumenoase wurde schliesslich auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Blütenpracht Die Rhododendren zählen zur Familie der Heidekrautgewächse und sind hier zu Lande seit rund 300 Jahren verbreitet. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich - bis auf Südamerika und Afrika - über den ganzen Erdball: von den Meeresküsten bis ins Hochgebirge. So findet man sie selbst in den hohen Gipfeln des Tibets auf bis zu 5000m Höhe, in den tropischen Regenwäldern und bis hoch in die subpolare Tundra Nordamerikas und Sibiriens. Alle Arten wurzeln nur sehr flach und benötigen unbedingt saure Böden, wie sie das Hochmoor ihnen bietet.
Besuch Die Parkanlage bietet ausserdem einige ruhige Plätzchen, wo man sich ausruhen, zurückziehen und entspannen kann. Der Rundgang führt über Kies- und Holzschnitzelwege und ist auf den Kieswegen auch rollstuhlgängig. Für das leibliche Wohl sorgt das rustikale Park-Restaurant mit Herzhaftem vom Grill.
Zürich, 28.4.2010
Kontakt:
Seleger Moor Stiftung, Christoph Frei, c/o Migros Zürich
Tel. Direkt: 044 278 53 03, Mail:christoph.frei@gmz.migros.ch
Web:www.selegermoor.ch