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Angst vor dem Alkoholunfall weit verbreitet
Lausanne (ots)
Vier von zehn Schweizern und Schweizerinnen haben Angst, Opfer eines Verkehrsunfalls zu werden, der durch einen alkoholisierten Fahrzeuglenker verursacht worden ist. Für die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) in Lausanne ist das ein Anzeichen, dass das Risikobewusstsein der Bevölkerung hinsichtlich der Gefahren des Blaufahrens steigt. Unverständlich bleibt hingegen, warum ein Teil der politisch Verantwortlichen dieses Landes sich so vehement gegen eine Senkung des Alkoholgrenzwertes im Strassenverkehr auf 0,5 Promille wendet, eine Massnahme, die die Verkehrssicherheit deutlich erhöhen würde.
In einer neuen Broschüre der Schweizerischen Beratungsstellle für Unfallverhütung (bfu) findet sich auf der allerletzten Seite das "Angst-Barometer", eine Auflistung dessen, wovor sich die Schweizer und Schweizerinnen am meisten fürchten. Verkehrsunfälle stehen mit an der Spitze der Horrorvorstellungen. Bei genauer Lektüre erkennt man sogar, dass 40% der Befragten einer bfu-Umfrage stark befürchten, Opfer eines Alkoholunfalls zu werden, den ein anderer verursacht hat. Diese Angst vor Blaufahrern oder Blaufahrerinnen ist in den vergangenen zwei Jahren sogar gestiegen. Für die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) in Lausanne ist das ein klarer Hinweis darauf, dass das Risikobewusstsein hinsichtlich des immer noch weitverbreiteten Blaufahrens in der Bevölkerung existiert und wächst.
Wo bleibt die Politik?
Richard Müller, Leiter der SFA, kommentiert die berechtigte Angst der Menschen vor alkoholisierten Fahrzeuglenkern im Lichte der politischen Blockierung der mehr als überfälligen Einführung der 0,5-Promillegrenze im Strassenverkehr: "Zwischen 0,5 und 0,8 Promille Blutalkoholgehalt steigt das Unfallrisiko um ein Vierfaches. Konzentration, Reaktion, Beobachtung und Dauerbelastungsfähigkeit sinken, die Risikobereitschaft hingegen steigt. Die Menschen haben Recht, wenn sie Angst vor Blaufahrern haben und mehr Verkehrssicherheit auf diesem Felde fordern. Die Politiker müssen das endlich begreifen und mit dem kleinlichen Taktieren um die Promillesenkung aufhören". Manche haben offenbar mehr Angst vor 0,5 Promille als vor einem Alkoholunfall.
Blutalkoholkonzentration und Unfallrisiko im Strassenverkehr
Quelle: bfu: Unfallgeschehen in der Schweiz. Statistik 2001
Kontakt:
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Bfu, PF 8236, 3001 Berne
Tel. +41 31 390 22 22
Internet: www.bfu.ch
SFA-Information, September 20012