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Sucht Schweiz / Addiction Suisse / Dipendenze Svizzera

Rauschtrinken: Fachstellen nehmen sich des Problems an

Lausanne (ots)

Alkohol kann abhängig machen - das ist
allgemein bekannt. Dass aber auch das Rauschtrinken mit grossen 
Risiken wie Unfällen, Gewalt und Gesundheitsproblemen verbunden ist, 
ist im Bewusstsein der Bevölkerung noch wenig verankert. Der 10. 
Schweizerische Solidaritätstag für Menschen mit Alkoholproblemen vom 
16. November widmet sich deshalb dem Thema "Alkohol und Exzess". 
Suchtfachstellen aus der ganzen Schweiz wollen die Bevölkerung für 
das Problem sensibilisieren.
Fachleute wie auch die breite Bevölkerung haben lange Zeit 
vernachlässigt, dass es neben der Alkoholabhängigkeit noch ein 
anderes Konsummuster gibt, das in der Schweiz weit verbreitet und 
mit grossen Gesundheitsrisiken verbunden ist: das Rauschtrinken. 
Hierzulande trinken rund 930 000 Menschen regelmässig zu viel, das 
heisst, sie konsumieren mindestens alle zwei Wochen zu einer 
Gelegenheit fünf und mehr Gläser Alkoholisches (Männer) oder vier 
Gläser und mehr (Frauen). Der Rausch beeinträchtigt die Reaktions- 
und Urteilsfähigkeit sowie Konzentration und Koordination und kann 
zu Unfällen, Gewalt, Verletzungen und Krankheiten führen. Für 
Jugendliche birgt der exzessive Alkoholkonsum besonders grosse 
Risiken: Körper und Psyche der Heranwachsenden reagieren sehr 
empfindlich auf Alkohol: Unfälle, Alkoholvergiftungen, ungeschützter 
Geschlechtsverkehr, Schulprobleme oder Schwierigkeiten in der Lehre 
können die Folge sein. Eine aktuelle Studie der Schweizerischen 
Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) zeigt, dass 
täglich drei bis vier Jugendliche wegen übermässigen Alkoholkonsums 
im Spital behandelt werden müssen. Je früher und je häufiger sich 
Jugendliche zudem berauschen, umso grösser ist das Risiko, dass sie 
später Alkoholprobleme entwickeln.
Alkohol - zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die 
Packungsbeilage
"Die Haltung gegenüber dem Rauschtrinken ist oft ambivalent", stellt 
Jacqueline Sidler, Leiterin der Präventionsabteilung der SFA 
fest: "Die Bevölkerung banalisiert das Problem häufig, tendiert aber 
auch dazu, die Betroffenen zu stigmatisieren." Die Organisatoren des 
Schweizerischen Solidaritätstages, der Fachverband Sucht, GREAT 
(Groupement romand d'études sur l'alcoolisme et les toxicomanies), 
das Blaue Kreuz, die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und 
andere Drogenprobleme (SFA), die Anonymen Alkoholiker (AA) und 
INGRADO (centro di cura dell'alcolismo), wollen deshalb die 
Bevölkerung für die Risiken des exzessiven Alkoholkonsums 
sensibilisieren. Dazu haben sie die wichtigsten Informationen zu 
Risiken und Wirkungen des Alkohols und insbesondere des 
Rauschtrinkens in Form eines Medikamenten-Beipackzettels auf 
humorvolle Weise verpackt. Neben Information bieten die zahlreichen 
Alkoholfachstellen in der Schweiz konkrete Tipps, wie der moderate 
Alkoholkonsum unterstützt und Risiken vermieden werden können. Weil 
Rauschtrinken ein gesellschaftliches Phänomen ist, beziehen die 
Präventionsfachleute zahlreiche Akteure mit ein: Schulungsangebote 
für Gastwirte und Ausschankpersonal helfen, die 
Jugendschutzbestimmungen besser durchzusetzen. Präventionskonzepte 
für Festveranstalter, die z.B. Massnahmen wie Heimfahrt-Service 
beinhalten, können Risiken des Rauschtrinkens vorbeugen. Auch die 
Beratung von Sportverbänden gehört dazu, um den Alkoholkonsum in 
Sportvereinen zu enttabuisieren. Die wichtigsten Infos und 
Präventionstipps für Gastwirte, Sport- und Festveranstalter und 
Verkehrsteilnehmende sind auf Factsheets (Deutsch und Französisch) 
erhältlich.
Lesen Sie die Vollversion dieser Medienmitteilung, in der auch ein 
Betroffener zu Wort kommt, auf der Internetseite der SFA:
http://www.sfa-ispa.ch/index.php?IDtheme=64&IDcat24visible=1&langue=D
Hier finden Sie auch die erwähnten Publikationen sowie ein Foto und 
die Liste der Aktivitäten in den einzelnen Regionen.
Auskunft: Janine Messerli, Mediensprecherin SFA,
Tel. 021 321 29 74
E-Mail:  jmesserli@sfa-ispa.ch

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