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SFA : Jugendliche finden fairen und sauberen Sport wichtig
Lausanne (ots)
Die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) untersuchte im Auftrag von Swiss Olympic das Programm "cool and clean" bei Jugendlichen. Das grösste Schweizer Präventionsprogramm im Sport will Jugendliche zu Leistung und Fairplay motivieren und dem Missbrauch von Alkohol, Tabak und Cannabis vorbeugen. Jugendliche, die bei "cool and clean" teilnehmen, zeigen eine höhere Leistungsbereitschaft und ein stärkeres Teambewusstsein als jene, die am Programm nicht beteiligt sind.
41'000 Jugendliche im Breitensport sowie 4500 Nachwuchssportler und -sportlerinnen waren bis Mitte 2007 beim Präventionsprogramm "cool and clean" angemeldet. Mehr als 80 Prozent der teilnehmenden Jugendlichen finden, dass "cool and clean" wichtig sei. Sie haben fünf Vereinbarungen (sog. Commitments) unterschrieben. Diese umfassen Leistung ohne Doping, den Konsum von Tabak, Alkohol und Cannabis, die Zielerreichung sowie faires Verhalten. Alle Commitments sind bei den Jugendlichen gut bekannt. Die Studie der SFA zeigt, dass die am Programm teilnehmenden Jugendlichen eine höhere Leistungsmotivation sowie einen besseren Teamgeist aufweisen. "Hier liegt ein hohes Potential des Präventionsprogramm , sagt Beatrice Annaheim, wissenschaftliche Mitarbeiterin der SFA.
Die Analyse der SFA zeigt weiter, dass ein guter Teamzusammenhalt mit weniger Trunkenheit einhergeht. Schweizer Nachwuchstalente, die sich mehr mit dem Präventionsprogramm identifizieren, trinken weniger häufig und rauchen weniger. Gemäss einer Schülerbefragung von 2006, ist der Substanzkonsum Jugendlicher in der Schweiz zwischen 2002 und 2006 insgesamt leicht rückläufig. Dies gilt sowohl für sportliche Jugendliche als auch für jene, die keinen Sport treiben. Bei den sportlichen Jugendlichen ging der Konsum von Cannabis in dieser Zeitspanne stärker zurück als bei den Nichtsportlichen.
Klarheit bezüglich des Substanzkonsums erwünscht Insgesamt gibt es beim Substanzkonsum im Breitensport kaum Unterschiede zwischen teilnehmenden Jugendlichen und jenen, die am Programm nicht beteiligt sind. Die Analyse der SFA für die Aufbauphase von "cool and clean" zeigt, dass etwa gleich viele Jugendliche zu Zigaretten, Cannabis oder Alkohol greifen. Das Commitment zum Substanzkonsum ("Ich meide Tabak, Alkohol und Cannabis!") bereitet jedoch Schwierigkeiten und sollte künftig konkretisiert werden. Die gleichzeitige Nennung von drei unterschiedlichen Substanzen erweist sich als problematisch. Gegen den Alkoholkonsum in adäquatem Rahmen ist laut "cool and clean" nichts einzuwenden. Dies wird oft nicht verstanden und "meiden" wird von den Jugendlichen als "nie konsumieren" interpretiert. Hingegen ist ein risikoloser Konsum von Tabak und Cannabis aus Sicht der Prävention nicht möglich. Der Begriff "meiden" ist bei diesen Substanzen zu wenig strikt. "Viele Jugendliche wünschen sich hierzu mehr Klarheit", erklärt Beatrice Annaheim.
Umfassendes Präventionsprogramm Das Präventionsprogramm "cool and clean" wird durch den Tabakpräventionsfonds finanziert und besteht aus sechs Teilprogrammen. Nebst der Hauptzielgruppe der Jugendlichen im Breitensport und der Schweizer Nachwuchstalente, richtet sich "cool and clean" an Trainer und Trainerinnen, an Spitzensportler und Spitzensportlerinnen sowie an Organisatoren von Sportanlässen. Die Studie der SFA ist Teil einer umfassenden Evaluation, sie betrifft ausschliesslich das Teilprogramm für Jugendliche. Die Überprüfung bildet eine Momentaufnahme in einer Aufbauphase des Programms, welche keine direkten Rückschlüsse auf die Wirkungen von "cool and clean" zulässt. Erst eine weitere Studie zu einem späteren Zeitpunkt bei denselben Jugendlichen würde dies erlauben. Die SFA empfiehlt, das Präventionsprogramm weiterzuführen.
Die SFA in Kürze Für die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) steht der Schutz der Gesundheit im Zentrum. Die SFA will Probleme verhüten oder vermindern, die aus dem Konsum von Alkohol und anderen psychoaktiven Substanzen hervorgehen. Die SFA konzipiert und realisiert Präventionsprojekte, engagiert sich in der Gesundheitspolitik und der psychosozialen Forschung. Die SFA ist eine private, parteipolitisch unabhängige Organisation mit gemeinnützigem Zweck.
Diese Medienmitteilung finden Sie auch auf der Internetseite der SFA: http://www.sfa-ispa.ch/index.php?IDtheme=26&IDcat7visible=1&langue=F
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