HEV Schweiz: Energie- und Klimapolitik auf dem Buckel des Gebäudeparks
Zürich (ots)
Mit anscheinend ganz neuen Ideen will die FDP die energie- und klimapolitischen Probleme lösen. Was verschwiegen wird ist die Tatsache, dass auch mit diesen Ansätzen die gesamte Last der Energiewende auf dem Buckel des Gebäudeparks, namentlich der Bewohner, ausgetragen wird. Verteuert werden damit einmal mehr die Wohnkosten.
Heute hat die FDP ihre Vision der Energie- und Klimapolitik vorgestellt. Dabei hat sie sich klar für einen Weg von den Förderbeiträgen fort und hin zu einem Energielenkungssystem ausgesprochen. Dieser Ansatz ist im Grunde nicht verkehrt, wenn dabei auch alle Energiekonsumenten gleichermassen in die Pflicht genommen würden.
Bei der geplanten "echten" Lenkungsabgabe sollen aber erneut nur der Gebäudebereich gelenkt werden. Für Unternehmen besteht die Möglichkeit, sich von der Abgabe befreien zu lassen. Gleichermassen soll die CO2-Abgabe nach wie vor nur auf die Brennstoffe, nicht aber auf die Treibstoffe erhoben werden. Dies, obwohl der CO2-Ausstoss durch die Brennstoffe auf Zielpfad gemäss CO2-Gesetz ist. Dies im Gegensatz zum Ausstoss durch die Treibstoffe, was letztendlich zur Erhöhung der CO2-Abgabe auf den 1. Januar geführt hat. Der Verkehr geht einmal mehr aussen vor.
Immer wieder wird behauptet, dass die Erneuerungsrate im schweizerischen Gebäudepark unter einem Prozent liege. Diese Aussage mag für Gesamterneuerungen vielleicht zutreffen. Schaut man hingegen die Erneuerungsraten von einzelnen Bauteilen an, widerspiegeln diese eine andere Situation. So zeigen Studien, dass die Erneuerungsrate bei Fenstern zwischen 3 und 6 % liegt. Bei den Fassadensanierungen mit Wärmedämmung liegt die Rate bei 0.5 bis 2.8 % und bei den Steildächern zwischen 0.3 bis 2.5 %. Dies widerspiegelt sehr genau die Lebensdauer der einzelnen Bauteile. Demnach nehmen die Gebäudeeigentümer ihre Verantwortung wahr und investieren regelmässig in die Bausubstanz.
Es zeigt sich, dass die Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer ihre Verantwortung durchaus wahrgenommen haben und einen stattlichen Beitrag an der Gesamtreduktion geleistet haben. Leider werden auch mit diesen Ideen die Mieter und Mieterinnen sowie die Eigentümer und Eigentümerinnen die Zeche bezahlen müssen. Der Verkehr und die Wirtschaft wird einmal mehr geschont.
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