ERFOLGSABHÄNGIGE FILMFÖRDERUNG BILANZ 2002
Bern (ots)
Erfolgreiche Schweizer Filme im Jahr 2002 Die erfolgsabhängige Filmförderung des Bundesamtes für Kultur (BAK), welche das schweizerische Filmschaffen sektorenübergreifend über den Erfolg an der Kinokasse unterstützt, konnte in diesem Frühling etwas mehr als 4 Mio Franken an Filmschaffende, Verleiher und Vorführunternehmen gutschreiben. Im vergangenen Jahr verzeich-nete der Schweizer Film rund 646'000 Eintritte (Marktanteil 3.37%), was einer Steigerung von etwa 38% gegen-über dem Vorjahr (470'000 Eintritte, Marktanteil 2.78%) entspricht. Erfolgreichster Film ist "Ernstfall in Havanna" von Sabine Boss mit 309'000 Eintritten. Dies entspricht Rang 14 aller in der Schweiz im vergangenen Jahr gezeig-ten Filme. Der Dokumentarfilm war mit dem Grosserfolg "Mani Matter, warum syt dir so truurig" (Regie Friedrich Kappeler) mit 98'000 Eintritten und Erich Langjahrs "Hirtenreise ins dritte Jahrtausend" (23'014 Eintritte) in der Ki-noauswertung sehr gut vertreten und machte rund 39% aller Eintritte des Schweizer Films aus. Die Zuschauerzah-len sind bei den im Vorprogramm von langen Kinofilmen gezeigten Kurzfilmen etwas zurückgegangen. Rund 100'000 Zuschauer haben Schweizer Kurzfilme gesehen. Carlo Piagets Kurzfilm "Luora" verzeichnete 42'500 Ein-tritte, Pierre Monnard mit "Swapped" wurde im Vorprogramm 29'000 mal gesehen.
Steigender Marktanteil, aber... Das Jahr 2001 zeichnete sich durch einen rückläufigen Marktanteil bei den Schweizer Filmen aus und konnte trotzdem als erfolgreiches Jahr bezeichnet werden (zahlreiche Filme im mittleren Segment zwischen 30'000 und 90'000 Eintritten). Im Jahr 2002 waren hauptsächlich zwei Kassenschlager ("Ernstfall in Havanna" und "Mani Mat-ter") für den Anstieg des Marktanteils und der Eintritte in absoluten Zahlen verantwortlich. Dauerhafte und überre-gionale flächendeckende Präsenz des Schweizer Films lässt sich mittelfristig nur über Kassenschlager erreichen, die Vielfalt in erster Linie durch das auch international anerkannte dokumentarische Schaffen. Vielfalt und Erfolg können sich die Waage halten, wenn das eine zur Verbesserung des anderen beiträgt und gegenseitig befruchtet. Ein besonderes Augenmerk ist auf die Verteilung der Gutschriften in den Sprachregionen zu richten. 22% der Ki-nogutschriften entfallen nach einem besorgniserregenden Vorjahr auf Vorführunternehmen in der Romandie (2001: 11%).
Maximaler Betrag gutgeschrieben Für das Jahr 2002 konnte erstmals ein maximaler Betrag von 10 Franken pro Kinoeintritt an die verschiedenen Kategorien von Berechtigten gutgeschrieben werden. Die Produktionsfirma Vega Film AG (230'272 Franken) und das Verleihunternehmen Columbus Film AG (222'934 Franken) zeichneten sich durch die höchsten Gutschriften in ihrer jeweiligen Kategorie aus. Bei den Vorführbetrieben steht die Commercio Movie AG in Zürich mit den Arthou-se Kinos an erster Stelle der Gutschriften (Höchste Gutschrift - 164'200 Franken und am meisten Referenzfilme - 29 - gezeigt). Auch andere Beispiele sind sehr erfreulich, so etwa das Kino Wildenmann in Männedorf, welches zwar geringere Gutschriften (rund 4'200 Franken), aber eine grosse Anzahl Referenzfilme (19) vorgeführt hat.
Neuigkeiten 2003 Das Fördermodell der erfolgsabhängigen Filmförderung berücksichtigt seit dem 1. Januar 2003 auch die Kategorie der Drehbuchautoren. Die am 1. Januar 2003 in Kraft getretene Departementsverordnung über die Filmförderung (FiFV), welche auch die Bestimmungen der erfolgsabhängigen Filmförderung enthält, gibt die Stossrichtung dieses Fördermodells für die nächsten Jahre vor. Bis im nächsten Jahr gelten noch Übergangsbestimmungen im Bereich der Reinvestitionen. Weitere Informationen unter 031 323 13 40; www.succes-cinema.ch).