Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO)
SECO: Konjunkturtendenzen Winter 2002/03
Bern (ots)
Schweizer Wirtschaft: Schwunglose Entwicklung *)
Bis zum Frühjahr 2002 hatte die Weltwirtschaft, namentlich die US- Wirtschaft, spürbare Erholungstendenzen gezeigt. Im Verlaufe des Sommers trübte sich jedoch die Stimmung wieder ein. Die Aktienkurse brachen ein. Bilanzbetrügereien drückten auf das Vertrauen. Hinzu kam der Irakkonflikt mit der Gefahr steigender Ölpreise. Es zeigte sich auch, dass die Überinvestitionen in verschiedenen Sektoren noch einige Zeit beanspruchen werden, bis sie abgebaut sind.
Diese und weitere Faktoren dürften vorerst die positiven Wirkungen der akkommodierenden Geld- und Finanzpolitik auf die reale Wirtschaft überdecken. Unter den Annahmen, dass sich insbesondere die geopolitische Lage nicht verschärft und die Aktienkurse nicht weiter fallen, darf mit einer moderaten Erholung gerechnet werden. Insbesondere im EU-Raum sollten die Auftriebskräfte nach und nach Oberhand gewinnen.
Der ausbleibende Schwung der Weltwirtschaft und der feste Frankenkurs bremsten die Konjunktur in der Schweiz. Für das Jahr 2002 muss mit Blick auf die verfügbaren Zahlen mit einem stagnierenden BIP gerechnet werden.
Für das Jahr 2003 darf von einer leichten Besserung ausgegangen werden, die im Jahresverlauf etwas an Intensität gewinnen wird. Dies unter der Voraussetzung, dass sich vor allem die Konjunktur in der EU im prognostizierten Ausmass erholt und der reale Frankenkurs keine weitere substanzielle Festigung erfährt. Eine Rückkehr zum Potenzialwachstum ist nicht vor 2004 zu erwarten.
Bern, 28. November 2002
Staatssekretariat für Wirtschaft Kommunikation / Information
Auskünfte: Aymo Brunetti, 031 322 21 40; Max Zumstein, 031 322 21 17
http://www.seco-admin.ch/seco/seco2.nsf/dieSeite/WP_KP_Tendenzen? OpenDocument&l=de&HauptRessort=3
*) Das seco publiziert quartalsweise einen Bericht über die Konjunkturtendenzen. In den Konjunkturtendenzen Winter 2002/03 wird die internationale und schweizerische Konjunkturentwicklung dargestellt. In einem speziellen Kapitel wird der Frage nachgegangen, ob der Wachstumsrückstand der schweizerischen Wirtschaft, den der Wachstumsbericht des EVD/seco feststellt, lediglich ein statistisches Problem ist. Alternative Messmethoden für das BIP führen zum Schluss, dass in jedem Fall das Wachstum der Schweiz in den vergangenen 20 Jahren zu den niedrigsten unter den OECD-Ländern gehört.