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Straussenfleisch unter BSE-Verdacht

Zürich (ots)

In BSE-Zeiten boomt der Markt für
Straussenfleisch. Viele Konsumentinnen und Konsumenten wähnen sich
bei Steak vom Strauss auf der sicheren Seite. Doch die Laufvögel aus
Afrika können in Gefangenschaft eine BSE-ähnliche Krankheit
entwickeln, wie die Wochenzeitung DIE ZEIT in ihrer heute
erschienenen Ausgabe berichtet. "Diese neue BSE-Schreckensmeldung
könnte der tierquälerischen Straussenhaltung in Europa endlich den
Garaus machen", hofft Rita Dubois, Geschäftsführerin der
Schweizerischen Gesellschaft für Tierschutz/ProTier (SGT/ProTier).
Deutsche Zoostrausse, die unter anderem mit Tiermehl gefüttert
worden waren, zeigten Ende der achtziger Jahre Symptome des
Rinderwahns - sie torkelten, fielen hin und pickten beim Fressen
daneben. Bei der Untersuchung stiessen Experten der Tierärztlichen
Hochschule Hannover im Hirn der Tiere auf die gleichen Löcher wie bei
BSE-infizierten Rindern.
Endgültige Gewissheit kann jedoch nur ein biochemischer Test
erbringen. Das britische Landwirtschaftsministerium nimmt die Gefahr
einer Übertragung der Krankheit auf Vögel ernst und hat entsprechende
Untersuchungen anberaumt.
"Viele deutsche Straussenhalter mästeten ihre Vögel bis zum Verbot
Ende vergangenen Jahres offenbar kräftig mit Tiermehl", so Rita
Dubois. In der Schweiz ist die Fütterung mit Tiermehl für alle
Nichtwiederkäuer erst seit dem 1. Januar 2001 verboten.  Die
Branchenfibel Straussenhaltung empfiehlt schon bei der Kükenaufzucht
Tierkörper- und Knochenmehlzugaben bis zu 18 Prozent am Gesamtfutter
- viermal mehr als früher bei Rindern üblich. Während das BSE-Risiko
noch kontrovers diskutiert wird, ist die Behauptung von
Straussenzüchtern, das Fleisch ihrer Tiere sei "das gesündeste
überhaupt - eiweissreich, dabei fett- und cholesterinarm", inzwischen
widerlegt. Die Bundesanstalt für Fleischforschung in Kulmbach hat bei
Analysen von tiefgefrorenem Straussenfleisch aus Südafrika die
gleichen Eiweiss- und Cholesteringehalte gemessen wie bei magerem
Rind- oder Schweinefleisch. Hühnerbrust hat sogar noch ein Viertel
weniger Cholesterin.
"Die Haltung von Straussen zur Nahrungsproduktion sollte endlich
europaweit verboten werden", fordert Rita Dubois. "Diese grösste
Vogelart der Erde kann in unseren Breitengraden nicht artgerecht
gehalten werden. Die Tiere sind extrem stressanfällig. Grosse
Probleme bereitet auch das Einfangen der bis zu 2,50 Meter grossen
und an die 150 Kilo schweren Riesenvögel".

Kontakt:

Pressestelle SGT/ProTier
Alfred-Escher-Str. 76
8002 Zürich
Tel. +41 1 201 05 05
Fax +41 1 201 26 23
E-mail: info@protier.ch
Internet: www.protier.ch

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