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ProTier - Stiftung für Tierschutz und Ethik

Pro Tier protestiert bei Pfarrer Hasler gegen Froschschenkelverzehr

Zürich (ots)

Offener Brief von Pro Tier an Pfarrer Hasler, Lachen/SZ
Am Sonntag, 17. März feiern die gläubigen
Katholiken in Lachen SZ mit einer Prozession das Kapellfest zu Ehren
der schmerzhaften Mutter Maria im Ried. Anschliessend geht's zum
traditionellen Froschschenkel- und Schnecken-Essen. Die
Schweizerische Gesellschaft für Tierschutz/ProTier bittet Pfarrer
Hasler, seine Gemeindemitglieder von dem Verzehr, dieser mehr als
fragwürdigen „Delikatesse", abzuhalten.
Herr
Pfarrer Edgar Hasler
Röm.-Kath. Pfarramt
Alter Schulhausplatz 2
8853 Lachen SZ
Zürich, den 14. März 2002
Sehr geehrter Herr Pfarrer Hasler
Am 17. März werden Sie und die Gläubigen der römisch-katholischen
Kirchgemeinde von Lachen das besinnliche Kapellfest zu Ehren der
schmerzhaften Mutter Maria im Ried feiern. Wir wünschen Ihnen und
Ihrer Glaubensgemeinde ein frohes Fest.
Gleichzeitig möchten wir Sie im Namen einer ganzheitlichen Ethik
auffordern, ihre Gemeinde zu bitten, an diesem Tag der Besinnung und
auch später auf den Verzehr von Froschschenkeln zu verzichten.
Weshalb?.
Unsere Nachforschungen bei den zuständigen Bundesbehörden ergaben,
dass das schmerzfreie „Ernten" der Froschschenkel in den
Herkunftsländern leider nicht vollumfänglich garantiert werden kann:
Die in die Schweiz eingeführten Gliedmassen - seit 1995 gegen 1000
Tonnen - können demnach auch aus Zuchten stammen, wo den Tieren die
Beine bei vollem Bewusstsein ausgerissen oder abgeschnitten werden.
Frösche, die lebend in unser Land eingeführt und erst hier der
„Entbeinung" zum Opfer fallen, werden zudem häufig unter
entsetzlichen Bedingungen transportiert: Gestapelt, ohne genügend
Sauerstoff und umgeben von Kadavern verendeter Artgenossen.
Das alles sind vermeidbare Qualen, gegen die sich mit Bestimmtheit
auch die  schmerzhafte Maria im Ried eingesetzt hätte und von denen
wahrscheinlich viele Gläubige ihrer Kirche gar nichts wissen. Sie
handeln einzig im von der Kirche verbreiteten Glauben, Frösche seien
wie die Fische Kaltblüter und könnten deshalb nach der
Kapell-Prozession ohne religiöse Gewissensbisse verzehrt werden.
Wie uns von Herrn Christoph Casetti vom bischöflichen Ordinariat in
Chur mitgeteilt wurde, ist die Lehre von der Rücksichtsnahme auf das
Mitgeschöpf Tier mit eine Aufgabe der Seelsorger. Unsere Aufforderung
an Sie, für die Frösche ein gutes Wort einzulegen, verbinden wir mit
der Ihnen bestimmt bekannten Mahnung im katholischen Katechismus: „Es
widerspricht der Würde des Menschen, Tiere nutzlos leiden zu lassen
und zu töten."
Geschätzter Herr Pfarrer, wir hoffen, Sie setzen sich mutig für die
Sache der geschundenen Kreatur ein. Wir danken Ihnen zum voraus auch
im Namen aller TierschützerInnen - und natürlich der Frösche selbst.
Mit freundlichen Grüssen
Rita Dubois
Geschäftsführerin Pro Tier

Kontakt:

Pressestelle SGT/ProTier
Rita Dubois
Alfred-Escher-Str. 76
8002 Zürich
Tel. +41/1/201'05'05
Fax +41/1/201'26'23
E-Mail: info@protier.ch
Internet: www.protier.ch

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