ProTier - Stiftung für Tierschutz und Ethik
ProTier appelliert: Keine lebenden "Osterhasen" kaufen!
Zürich (ots)
Kaninchen sind keine Kuscheltiere
Die Unsitte, Kaninchen und andere Nagetiere als Kuscheltiere zu kaufen, wird immer stärker zum Problem für die Tierheime. "Besonders das Osterfest übt hier eine ganz verhängnisvolle Anziehungskraft aus. Meist dauert es aber nicht lange, dann landet das hoppelnde Kinderglück in erschreckendem Zustand im Tierheim, oft verwahrlost, unterernährt, verletzt und mit verfilztem Fell", beklagt Rita Dubois, Geschäftsführerin der Schweizerischen Gesellschaft für Tierschutz/ProTier (SGT/ProTier).
Kaninchen werden leider oft unüberlegt und spontan gekauft, stellen aber grosse Ansprüche an Unterbringung, Ernährung und Pflege. So sollten die Tiere keinesfalls in der Wohnung und nicht allein gehalten werden. Oft werden aus Unkenntnis Tiere zusammengesetzt, die sich nicht vertragen. Böcke können sich mit Erreichen der Geschlechtsreife bei Rangordnungskämpfen gegenseitig fast umbringen. Meerschweinchen sind ebenfalls nur bedingt als Gefährten geeignet, da die Tiere eigentlich ganz unterschiedliche Bedürfnisse haben. Auch die Ernährung der Nager ist nur auf den ersten Blick einfach. Bei zu weichem Futter schleifen sich die Zähne, die in drei Tagen etwa einen Millimeter wachsen, nicht in genügendem Masse ab. Dies verursacht im Extremfall starke Schmerzen und behindert die Nahrungsaufnahme. Die Ausstattung der Käfige ist zudem eher vom Profit der Heimtierindustrie, denn von den Bedürfnissen der Tiere bestimmt. So führt beispielsweise das Benagen von Kunststoffteilen zu schlimmen inneren Verletzungen.
"Die meisten Menschen unterschätzen Versorgungsaufwand, Lebenserwartung und Ansprüche dieser vermeintlich unproblematischen Tiere", weiss Rita Dubois. "Verbunden mit völlig falschen oder gar keinen Vorstellungen über Kaninchen und deren Pflege und einer oft unsachgemässen Beratung beim Kauf. Besonders Kinder sind dann schnell enttäuscht - spätestens, wenn das vermeintliche Kuscheltier aus einer Stresssituation heraus zubeisst. So wird die Lust zum Frust, die Tiere werden vernachlässigt und landen, wenn sie Glück haben, schliesslich im Tierheim".
Deshalb rät die SGT/ProTier, auf den Kauf von Kaninchen zu verzichten, wenn man ihnen kein artgerechtes Leben im Freien bieten kann. Auf jeden Fall sollte man sich vor der Anschaffung gründlich und umfassend über die artgerechte Haltung informieren. "Wenn die ganze Familie weiss, was auf sie zukommt und alle mit der Anschaffung einverstanden sind, wird es für Mensch und Tier kein böses Erwachen geben", empfiehlt Rita Dubois.
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