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SGT/ProTier: Wespen sind nur halb so wild

Zürich (ots)

Einfache Verhaltensregeln ermöglichen problemloses Miteinander von
Mensch und Wespen
Lästig, aggressiv und stechwütig, dieser Ruf eilt
Wespen voraus - zu Unrecht, wie die Schweizerische Gesellschaft für
Tierschutz/ProTier (SGT/ProTier) in der aktuellen Ausgabe ihrer
Zeitschrift ProTier aufzeigt. Die meisten Menschen wissen so gut wie
nichts über das Leben dieser faszinierenden Insekten. Viele haben
Angst, verhalten sich falsch und starten einen meist sinnlosen und
überflüssigen Vernichtungsfeldzug. Als Folge davon sind viele
Wespenarten heute vom Aussterben bedroht.
Von den etwa 80 in Mitteleuropa vorkommenden Wespenarten werden
nur zwei der  staatenbildenden Arten, die Deutsche Wespe und die
Gemeine Wespe, dem Menschen lästig. Besonders im Spätsommer, wenn ihr
natürliches Nahrungsangebot schwindet, werden sie von süssen Speisen
und Getränken magisch angezogen. Wer wild herumfuchtelt, versetzt das
eigentlich friedliche Insekt höchstens in Angriffstimmung. Um
schmerzhafte Zwischenfälle zu vermeiden genügen schon ein paar
einfache Massnahmen:
- Süsses und Fleisch mit Fliegengittern abdecken
   - Den Tisch nach dem Essen abräumen, keine Resten stehen lassen
   - Trinkhalme verwenden - vor allem für Kinder. Den Mund von
     Kindern nach dem Essen immer abwischen
   - Süsslich duftende Parfüms weglassen - sie können Wespen anziehen
     und irritieren
   - Über besonders hartnäckige Besucher kann man ein Glas stülpen
     und sie nach dem Essen wieder freilassen
   - Man lenkt die Tiere durch abseits gestelltes Zuckerwasser oder
     Wurst von sich ab
Wespen erfüllen eine wichtige Aufgabe in der Natur. Ein einziges
Wespenvolk kann an einem Sommertag bis zu 3000 Insekten, vor allem
Fliegen und Mücken, vertilgen. Wer ein Wespennest vernichtet, greift
in ein ökologisch ausgeklügeltes Gleichgewicht ein. Zudem ist einer
der Inhaltstoffe gängiger Insektensprays eng mit dem Kampfgas Sarin
verwandt. Dieser Stoff belastet Mensch und Umwelt schwer und ist nur
sehr langsam abbaubar. Der Stich einer Wespe ist übrigens viel
weniger stark als der der Honigbiene. Und wer weiss schon, dass die
sichtbaren, freihängenden Wespennester von friedlichen Arten stammen,
die sich nicht für unser Essen interessieren und nicht von den
"Lästigen". Diese sind nämlich Dunkelnister und bauen im Versteckten
beispielsweise in Zwischenböden, Hohlräumen oder Erdhöhlen.
In den Fällen, wo ein Wespennest tatsächlich entfernt werden muss,
sollte man in jedem Fall die Feuerwehr einschalten und es nicht auf
eigene Faust zerstören. Die Stützpunktfeuerwehr Meilen hat hier einen
neuen Weg eingeschlagen um ohne Gifteinsatz ein störendes Wespenvolk
umzusiedeln oder ausnahmsweise ökologisch verträglich zu beseitigen.
Mit dem Schwerpunktthema "Wespen sind nur halb so wild" in ihrer
Zeitschrift will die Schweizerische Gesellschaft für
Tierschutz/ProTier das grosse Wissensdefizit über Wespen beheben und
ein friedlicheres Miteinander von Mensch und Insekt ermöglichen.
Ebenfalls nachzulesen:
Sommerhitze: Hunde im Auto - eine tödliche Gefahr. Sowie Tipps für
Ferien mit dem Hund.
ProTier Nr. 2/2005 kann zum Preis von Fr. 6.-- (inkl. Porto) bestellt
werden bei:

Kontakt:

Schweizerische Gesellschaft für Tierschutz
Alfred Escher-Strasse 76
8002 Zürich
Tel. +41/1/201'05'05
Fax: +41/1/201'26'23
E-Mail: tierschutz@protier.ch

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