MeteoSchweiz: Auf der Alpensüdseite am Montag 41.5 Grad gemessen
Zürich (ots)
Die bisher höchste je im offiziellen Messnetz der Schweiz aufgezeichnete Temperatur ist am 2. Juli 1952 in Basel registriert worden. Damals stieg die Temperatur auf 39.0 Grad. Unter den momentan herrschenden, etwas besonderen Bedingungen, ist dieser Wert nun deutlich überschritten worden. Am Montag, 11. August 2003 kletterte die Temperatur an der Messstation in Grono (Misox, GR, 382 m ü.M.) auf der Alpensüdseite auf 41.5 Grad. Es handelt sich dabei um eine nach internationalen Vorgaben konventionell betriebene Messstation, welche dreimal täglich abgelesen wird. Bereits bei der Mittagablesung (14.00 h lokale Zeit) lag die Temperatur bei 40.0 Grad.
Besonders sind die Bedingungen deshalb, weil die Bodenoberfläche sehr trocken ist und damit keine Wärmeenergie für die Wasserverdunstung verbraucht wird. Zudem ist die Vegetation unter der Messstation infolge der Trockenheit braun verfärbt, was zu einer erhöhten Strahlungsaufnahme und damit zu einer erhöhten Wärmeabgabe der Bodenoberfläche führt. Insgesamt sind dies optimale Bedingungen, um extreme Temperaturen zu erzeugen.
Die heutige konventionelle Messung (Messhütte mit Thermometern) bringt erfahrungsgemäss etwas höhere Temperaturen als die Messungen der automatischen Messstationen. Für den Vergleich muss der Wert von 41.5 Grad rund 0.6 bis 1.0 Grad reduziert werden. Eine zusätzliche Reduktion muss allenfalls infolge der ausgeprägt südorientierten Hanglage der Messstation (intensive Betrahlung) ins Auge gefasst werden. Der realistische Vergleichswert dürfte schliesslich zwischen 40 und 41 Grad liegen. Damit ist der bisherige Schweizer Rekordwert von Basel mit 39.0 Grad aus dem Jahr 1952 eindeutig gebrochen worden.
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Kontaktpersonen: Stephan Bader, Klimatologe,MeteoSchweiz, 01 256 93 75, (am 13. 8. vormittags abwesend), stephan.bader@meteoschweiz.ch Felix Schacher, Meteorologe, MeteoSchweiz, 01 256 92 62, (am 13. 8. ab 08.00 anwesend) felix.schacher@meteoschweiz.ch