Umfrage japanischer Studenten ergibt eine Veränderung der Ansichten - Stimmung seit der Katastrophe im März
Tokio (ots/PRNewswire)
Eine Befragung, die von Mitgliedern der studentischen Abteilung der Soka Gakkai in der japanischen Region Tohoku im Norden des Landes durchgeführt wurde, zeigt, dass sich die Einstellung der jungen Menschen seit dem 11. März 2011, dem Tag der "dreifachen Katastrophe" aus Erdbeben, Tsunami und nuklearem Unfall, stark verändert hat.
An der Umfrage nahmen mehr als 500 Schüler und Studenten aus insgesamt 47 Universitäten und Berufsschulen in Miyagi, Fukushima und Iwate (den drei unmittelbar betroffenen Präfekturen) sowie in Aomori, Akita und Yamagata teil. Sie gaben an, nun anders über den Zweck der Arbeit, Atomkraft und über die Wichtigkeit, anderen zu helfen, zu denken.
Zuvor bestand der wichtigste Beweggrund bei der Suche einer Arbeitsstelle im Geldverdienen (23,2%). Nun wurden als Antworten "um anderen zu helfen" (18,8%) und "das Erlangen eines gesicherten Lebens" (17,7%) genannt. Ausserdem gaben viele als ihren Beweggrund das Wohle der Gemeinschaft (16,8%) an.
Auf die Frage, welche ihrer Ansichten sich verändert hätten, antworteten 19,9% der Befragten, ihre Einstellung gegenüber der Atomkraft habe sich verändert (unter den Schülern und Studenten der betroffenen Gebiete lag dieser Anteil mit 23% höher). Eine Veränderung ihrer Einstellung gegenüber der Wichtigkeit, anderen zu helfen, nannten 18,1%, während 17,7% angaben, die grundlegenden Dinge des Lebens wie ein Dach über dem Kopf, Nahrung und Kleidung nun anders zu schätzen.
Bei der Frage, ob sie der Katastrophe vom 11. März etwas Positives abgewinnen könnten, erwähnten 45% die stärkere Bindung zwischen den Menschen. Weiterhin wurde gefragt, welche Lehren Sie aus dem Ereignis gezogen hätten. Dabei betonten 34,2% die Notwendigkeit einer besseren Vorbereitung auf Katastrophen und 21,1% die Wichtigkeit, sich um andere zu kümmern.
Auf die Frage, wie in ihren Augen eine ideale Gesellschaft aussehe, erwähnten 38,2% eine Gesellschaft, in der sich die Menschen gegenseitig vertrauen und aufeinander verlassen können.
Hironobu Nakamura, der Leiter der studentischen Abteilung der Soka Gakkai Tohoku, erzählte: "Viele unserer studentischen Mitglieder waren an den Hilfsarbeiten beteiligt. Durch diese Umfrage wollten sie Gleichaltrigen Gehör schenken und ihre Stimme in die Welt tragen. Vor der Katastrophe wurde viel über mangelnde zwischenmenschliche Beziehungen in der japanischen Gesellschaft gesprochen. Die Ergebnisse zeigen nun ganz deutlich, welchen Stellenwert diese Beziehungen jetzt eingenommen haben."
Die Frage, ob sich die Regierung den Bedürfnissen der Menschen nach der Katastrophe ausreichend angenommen habe, wurde von 94% verneint. Zweiundvierzig Prozent davon erklärten, die Regierung habe zu langsam reagiert. Auf die Frage, wie sie selbst nach der Katastrophe reagiert hätten, gaben 41,2% an, sich als Freiwillige engagiert zu haben, während 27% Spenden nannten.
Professor Toshiaki Muramoto von der Tohoku University Graduate School of Information Sciences, der an der Erstellung und Beaufsichtigung der Umfrage mitgearbeitet hatte, erklärte: "Diese Befragung ist von grösster Bedeutung und gerade deshalb etwas Besonderes, weil sie von den Studenten selbst ausging. Durch die Katastrophe haben die Leute gelernt, wie wichtig es ist, sich gegenseitig zu vertrauen und aufeinander zu verlassen. Wie ich glaube, ist dies unendlich wichtig für die Zukunft der japanischen Gesellschaft."
Die Befragung wurde zwischen dem 1. Juli und dem 21. August durchgeführt. Insgesamt wurden dabei 700 Schüler und Studierende kontaktiert, 511 davon nahmen an der Befragung teil (73%).
Die Soka Gakkai ist eine buddhistische Laiengemeinschaft, der in Japan über acht Millionen Haushalte angehören. Lokale Soka-Gakkai-Gruppen der Region Tohoku leisteten nach der Katastrophe am 11. März umfassende humanitäre Hilfe und führten Initiativen zur Unterstützung der Gemeinden durch. Einzelheiten über die Hilfsaktionen der Organisation können Sie folgender Seite entnehmen: http://www.sgi.org/assets/pdf/Japan-Earthquake-Relief-Report.pdf. Der soziale Aktivismus der Soka Gakkai und der ihr angeschlossenen SGI-Organisationen in aller Welt ist Teil der langjährigen Tradition des buddhistischen Humanismus.
Ansprechpartnerin: Joan Anderson Office of Public Information Soka Gakkai International Tel: +81-80-5957-4711 Fax: +81-3-5360-9885 E-Mail: janderson[at]sgi.gr.jp
Kontakt:
.