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Bundesamt für Verkehr BAV

Finanzierung der ETCS-Umrüstung von Güterzugslokomotiven

Bern (ots)

Die Inbetriebnahme des Lötschberg-Basistunnels (LBT)
im Dezember 2007 ist für das UVEK prioritär. Dieses Ziel ist 
erreichbar, allerdings ist ein Effort nötig. Als zeitkritisch gilt 
die Bereitstellung einer genügenden Anzahl von 
Güterverkehrslokomotiven mit ETCS-Ausrüstung. Unter der Leitung des 
UVEK haben sich das Bundesamt für Verkehr (BAV) und die 
Bahnunternehmen SBB und BLS über deren Finanzierung geeinigt.
ETCS-taugliche Lokomotiven sind unabdingbar, um zuerst die 
notwendige Anzahl Fahrten im Rahmen des reduzierten Betriebs 
durchführen zu können (rund 10'000 Testfahrten). Anschliessend 
werden sie für den Vollbetrieb ab Dezember 2007 benötigt.
Prioritätensetzung
Im Hinblick auf die Inbetriebnahme des LBT haben die drei Eisenbahn- 
Verkehrsunternehmen SBB Cargo, BLS Cargo und Railion[1] beim BAV 
Gesuche für die Finanzierung der Umrüstung von Lokomotiven gestellt. 
Weil die Gesuche die verfügbaren Mittel (Rest des Sonderkredits von 
130 Mio. Fr. zur Fahrzeugumrüstung mit ETCS aus dem Jahr 2002) 
übersteigen, konnten sie nicht vollumfänglich bewilligt werden.
Oberste Priorität hat die volle kommerzielle Inbetriebnahme des 
Lötschberg-Basistunnels ab Dezember 2007. Dafür sind ab Mai 2007 
rund 10’000 Testfahrten mit kommerziellen Güterzügen notwendig.
Unter der Leitung des Eidgenössischen Departements für Umwelt, 
Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) ist zwischen dem BAV und 
den Güterverkehrsbahnen SBB Cargo und BLS Cargo eine gemeinsame 
Lösung gefunden worden. Sie erlaubt es, mit den zur Verfügung 
stehenden 72,4 Millionen Franken rund 115 Lokomotiven umzurüsten. 
Damit können die Testfahrten im LBT-Basistunnel und später der 
Verkehr über die Neubaustrecke Mattstetten – Rothrist und über die 
Lötschbergachse bewältigt werden. Auch wird eine 
Wettbewerbsverzerrung zwischen den Güterbahnen verhindert.
ETCS: Europäisches Zugssicherungssystem der Zukunft
Das europaweit harmonisierte Zugsicherungssystem ETCS (European 
Train Control System) ist mittel- und längerfristig von grosser 
Bedeutung für eine Leistungssteigerung des Bahnnetzes (Kapazität, 
Geschwindigkeit), das Gewährleisten der Sicherheit trotz 
Leistungssteigerung und die Interoperabilität. Dieses High-Tech- 
System ist eine Voraussetzung um bei künftigen Leistungssteigerungen 
wesentlich teurere Infrastrukturausbauten zu vermeiden.
Europaweit werden neue Bahnstrecken mit ETCS ausgerüstet, was später 
ein durchgehendes Befahren von Güter- und Personenverkehrskorridoren 
(z.B. Rotterdam – Deutschland – Schweiz – Italien) vereinfachen und 
damit die Konkurrenzfähigkeit der Schiene erhöhen wird. Zurzeit sind 
europaweit rund 20 Projekte mit einer Streckenlänge von 
schätzungsweise 3500 Kilometern im Bau oder teilweise im Betrieb. 
Die EU-Kommission setzt auf den europäischen Transitkorridoren voll 
auf ETCS als interoperables System der Zukunft.
Systemführer SBB Infrastruktur
ETCS ist ein sehr komplexes System. Für die Einführung von ETCS in 
der Schweiz ist Ende 2004 in Übereinstimmung aller Beteiligter die 
SBB Infrastruktur von als Systemführerin bestimmt worden. Die SBB 
ist bereit, ihre Aufgaben betreffend Systemführerschaft unter der 
direkten Leitung von Infrastruktur­chef Hansjörg Hess voll und 
diskriminierungsfrei wahrzunehmen. Auch die BLS und die BLS 
AlpTransit stehen hinter dieser Systemführerschaft. Beides trägt 
dazu bei, dass das Risiko der nicht rechtzeitigen Inbetriebnahme des 
Lötschberg-Basistunnel vermindert werden kann.
[1] Railion, die Güterverkehrstochter der Deutschen Bahn AG, 
kooperiert in der Schweiz mit BLS Cargo, an der sie mit 20% 
beteiligt ist.
Bern, 25. Mai 2005
Bundesamt für Verkehr
Auskünfte:
Bundesamt für Verkehr, Politik und Kommunikation, 031 322 36 43

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