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Haufe aktuell: Leistungslohn statt Seniorenbonus
IAB-Direktorin Allmendinger fordert eine neue Tarifpolitik, um die Einstellungschancen für ältere Arbeitnehmer zu verbessern

Freiburg (ots)

Ältere Arbeitnehmer sollen bei gleicher Arbeit
nicht automatisch höhere Löhne und Gehälter beziehen als ihre
jüngeren Kollegen. "Ich würde die Seniorenboni stark reduzieren und
stattdessen die leistungsbezogenen Gehaltsanteile erhöhen", schlägt
Jutta Allmendinger, Direktorin des Instituts für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung (IAB), im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin
"ProFirma" (November-Ausgabe) vor. So könnte der Situation entgegen
gesteuert werden, dass ältere Arbeitnehmer selten eingestellt oder in
den Vorruhestand gedrängt werden, weil ihr Gehalt und der
Urlaubsanspruch mit dem Lebensalter steigen, meint die
IAB-Direktorin. "Dies würde auch das merkwürdige Phänomen beseitigen,
dass man in einem Alter, wo man am wenigsten Geld braucht, am meisten
verdient. Sie haben im Alter von 55 Jahren in den wenigsten Fällen
zwei kleine Kinder, die Häuser sind gebaut und die Teppiche verlegt."
Meist würde dies am individuellen Einkommen gar nichts ändern, so
Allmendinger, weil gerade ältere Mitarbeiter Leistungsträger seien.
Darüber hinaus forderte sie in "ProFirma" die deutschen Unternehmen
auf, verstärkt in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter zu
investieren. "Wir wissen aus vielen Studien, dass Deutschland
wesentlicher produktiver und innovativer sein könnte, wenn wir uns
bemühten, an der Wissensentwicklung teilzuhaben. Bei uns muss man
erst arbeitslos werden, bevor eine Weiterbildung angeboten wird." Als
ein "Riesenproblem" des deutschen Bildungssystems bezeichnete
Allmendinger, dass es nur am Anfang des individuellen Lebenslaufes
Investitionen in die Bildung aufbringe. Danach passiere wenig oder
gar nichts.
Quelle: ProFirma - Das Magazin für den innovativen Mittelstand,
   November 2004
www.profirma.de
www.profirma-premium.de
www.haufe.de
Ansprechpartner für Rückfragen:
Dieter Römer
Chefredakteur ProFirma
0761-3683-141

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