Innovationspreis der BioRegionen in Deutschland verliehen
Hannover (ots)
Der erstmals ausgeschriebene Innovationspreis der BioRegionen in Deutschland geht an drei innovative Forschergruppen aus Hannover, Heidelberg und Berlin. Die Wissenschaftler erhielten die drei gleichberechtigten Preise im Rahmen der Deutschen BiotechnologieTage am 9. Oktober 2007, die während der BIOTECHNICA (9. bis 11. Oktober) in Hannover stattfanden. Sie wurden für ihre Erfindung aus den Bereichen der Nervenregeneration, der Alzheimer- und der HIV-Forschung geehrt.
"Wir wollen mit dem Innovationspreis den Wissens- und Technologietransfer stärken und Ideen mit Umsetzungskraft aus der modernen Biotechnologie ins Licht der Öffentlichkeit stellen", erläuterte Dr. Kai Uwe Bindseil, Leiter von BioTOP Berlin-Brandenburg und Sprecher des Arbeitskreises der BioRegionen, das Ziel des Preises.
"Die BioRegionen haben wohl wie kaum sonst jemand das Ohr an der Basis der Deutschen Biotechnologie. Uns war es wichtig, in diesen Zeiten, in denen eine Reihe von kritischen Gesetzgebungsverfahren anstehen, deutlich zu machen, dass Innovationen von unten nachwachsen - noch!", so Dr. Jens Katzek, Mitglied der Jury und stellvertretender Sprecher des Arbeitskreises der BioRegionen.
Forscherinnen und Forscher um Professor Peter Vogt von der Medizinischen Hochschule Hannover haben eine neue Methode entwickelt. Sie zeigt, wie man durchtrenntes Nervengewebe, zum Beispiel nach einem Unfall, wieder zusammen wachsen lassen kann. Bei der Verwendung von Venen als Hüllmaterial und Spinnenfäden als so genannte Leitschienen ist es in diesem Zusammenhang weltweit erstmals gelungen, im Tiermodell die Regeneration transplantierter Nerven zu erreichen. Spinnenseide als Biomaterial fördert das Wachstum der Nerven und beschleunigt den Heilungsprozess.
Dr. Oliver Keppler vom Universitätsklinikum Heidelberg und seine Kollegen haben das weltweit erste transgene Kleintiermodell entwickelt, mit dem die Infektion durch den AIDS-Erreger HIV realitätsnah simuliert werden kann. Die Entwicklung und präklinische Erprobung neuer Medikamente gegen HIV ist außerordentlich schwierig. Derzeit gibt es keine praktikablen Tiermodelle zur realitätsnahen Simulation von Infektion und Erkrankung. Das transgene Kleintiermodell ermöglicht eine rasche Testung neuer Wirkstoffkandidaten gegen HIV. Ein Prozess, der entweder nicht durchführbar oder extrem aufwendig war. Mittelfristig ist die Gründung einer Firma zur Kommerzialisierung eines weiterentwickelten Rattenmodells geplant. Die von der Forschergruppe um Professor Gerd Multhaup von der Freien Universität Berlin entwickelte Innovation bietet die Möglichkeit, die Alzheimer Krankheit erstmalig zuverlässig ab einem frühen Stadium ohne klinische Symptomatik zu diagnostizieren. Dabei reicht eine einfache Blutprobe aus. Bisher gibt es keine zuverlässige molekulare Diagnostik und ursächliche Therapie für die Alzheimer Krankheit. Im Rahmen der Forschungstätigkeit wurden Produktlinien von Proteinen, die typischerweise bei der Alzheimer Krankheit auftreten, identifiziert. Das aufgestellte Modell kann zur Realisation neuer diagnostischer und therapeutischer Ansätze genutzt werden. Eine Unternehmensgründung ist wesentliches Ziel zur Entwicklung eines marktreifen Produkts.
Der Arbeitskreis der BioRegionen in Deutschland ist ein Zusammenschluss von mehr als 20 Vertretern aus unterschiedlichen Regionen in Deutschland, die im Bereich der Biotechnologie aktiv sind und die Technologie in ihren jeweiligen Regionen fördern. Er ist Veranstalter des erstmals verliehenen Innovationspreises der BioRegionen in Deutschland. Für 2008 ist eine Fortsetzung des Preises geplant.
Ansprechpartner AK BioRegionen in Deutschland
Sprecher: Dr. Kai-Uwe Bindseil BioTOP Berlin-Brandenburg Leiter Fasanenstr. 85 10623 Berlin Tel.: 030 - 31 86 22 11 Fax: 030-31 86 22 22 Bindseil@biotop.de
stellv. Sprecher: Dr. Jens A. Katzek BIO Mitteldeutschland GmbH Geschäftsführer Weinbergweg 22 06120 Halle (Saale) Mobile: 0177-5795380 Fax: 0345-5559 853 Katzek@BIOmitteldeutschland.de
Pressekontakt:
Pressekontakt:
Katharina Siebert
Tel.: +49 511 89-31028
E-Mail: katharina.siebert@messe.de