Hannovers Oberbürgermeister Weil neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Messe AG
Hannover (ots)
Wirtschaftsminister Rösler löste Hirche als Vertreter Niedersachsens ab
Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Messe AG in Hannover.
Der Aufsichtsrat bestellte Weil am Mittwoch zum Nachfolger des ehemaligen niedersächsischen Wirtschaftsministers Walter Hirche, der aus dem Gremium ausschied. Hirche vertrat bislang das Land Niedersachsen im Aufsichtsrat und zog sich nach seinem Ausscheiden aus dem Ministeramt Anfang des Jahres nun auch aus diesem Gremium zurück.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler vertritt künftig die Interessen des Landes neben Finanzminister Hartmut Möllring und Justizminister Bernd Busemann. Rösler wurde zum stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden bestellt. Laut Geschäftsordnung der Deutschen Messe AG wechselt der Vorsitz im Aufsichtsrat alle fünf Jahre zwischen einem Vertreter der Landeshauptstadt Hannover und einem Vertreter des Landes Niedersachsen.
Außerdem stellte der Aufsichtsrat den Jahresabschluss für 2008 fest. Demnach schloss der Konzern Deutsche Messe AG auf Grund der turnusbedingt geringeren Veranstaltungsdichte das Jahr 2008 mit einem Umsatz von 241,8 Millionen Euro (2007: 285,5 Mio. Euro) ab. Der Abschluss weist beim Jahresergebnis erwartungsgemäß einen Verlust von 14,4 Millionen Euro (2007: 2,6 Mio. Euro Gewinn) aus.
Finanzvorstand Stephan Ph. Kühne sagte: "Verluste sind grundsätzlich unerfreulich. Aber angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen schließen wir das Jahr 2008 mit einem zufriedenstellenden Ergebnis. Wir haben besser abgeschnitten als zunächst vermutet. Es darf aber nichts darüber hinwegtäuschen, dass die Deutsche Messe AG mit einer Ausgewogenheit aus strenger Kostendisziplin und dynamischem Wachstum durch weiterhin schwieriges Fahrwasser gesteuert werden muss."
Mit Investitionen von 17,5 Millionen Euro (2007: 8,8 Mio. Euro) habe das Unternehmen 2008 bereits wichtige Grundlagen für weiteres Wachstum gelegt. So sei unter anderem mit dem Neubau des Eingangs Nord 1 die Flexibilität des Geländes erhöht worden und nun eine modulare Nutzung noch besser möglich.
2008 richtete die Deutsche Messe AG weltweit 106 Messen und Veranstaltungen aus, 60 davon im Inland. Auf den Inlandsveranstaltungen präsentierten sich 24 621 Aussteller (2007: 25 345) auf 2,16 Millionen Quadratmetern (2007: 2,27 Mio.) den 1,98 Millionen Besuchern (2007: 1,97 Mio.).
Während das Inlandsgeschäft im Vergleich zum Vorjahr turnusbedingt rückläufig war, legte das Auslandsgeschäft bei den wichtigen Parametern zu. Von den 46 Veranstaltungen im Ausland, an denen die Deutsche Messe AG beteiligt war (inkl. Bundesbeteiligungen und Gemeinschaftsständen), registrierte das Unternehmen auf den 38 Eigenveranstaltungen 14 565 Aussteller (2007: 11 416) auf 673 000 Quadratmetern (2007: 346 000) sowie 1,25 Millionen Besucher (2007: 994 000). Somit stieg auch der Anteil des Auslandsgeschäfts am Umsatz des Konzerns in 2008 auf 17,3 Prozent (2007: 12,2 Prozent).
Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Messe AG, Dr. Wolfram von Fritsch, betonte mit Blick auf 2009, dass Messen in der Wirtschaftskrise ihre Funktion als Marktplatz, Innovationsplattform und Impulsgeber bislang bewiesen hätten. So hätten sich DOMOTEX, CeBIT, HANNOVER MESSE und LIGNA in einem schwierigen Branchenumfeld gut behauptet. "Die Firmen passen ihren Auftritt an, aber sie kommen, weil sie von der Effizienz des Messeauftritts überzeugt sind", sagte von Fritsch. Dies werde das Ergebnis 2009 widerspiegeln, ein Verlust müsse aber auch für 2009 erwartet werden.
Mit dem Zukunftsprogramm Hermes+ steuere das Unternehmen bereits gegen. Mittelfristig werde Hermes+ mit mehr als 30 identifizierten Einzelprojekten volle Ergebnisrelevanz entfalten. "Die Deutsche Messe AG ist trotz der aktuell schwierigen Situation gut aufgestellt. Dank der sich abzeichnenden Kapitalerhöhung durch das Land Niedersachsen und die Landeshauptstadt Hannover ist das Unternehmen in der Lage, die sich bietenden Wachstumspotenziale nachhaltig zu nutzen", ergänzte von Fritsch.
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