MKS Experte Otto C. Straub in der ZEIT: Impfen nutzlos
Hamburg (ots)
Der Präsident der Landestierärztekammer Baden-Württemberg, Otto C. Straub, warnt in der jüngsten Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT ausdrücklich vor flächendeckenden Impfkampagnen. "Eine Flächenimpfung bringt nichts. Sie ist nicht sicher genug", sagt Straub, "wir hatten während der flächendeckenden Impfungen in den Ländern, die diese Kampagne durchgeführt haben, deutlich mehr MKS-Fälle als in Ländern ohne Impfprogramme."
Die Ursache für die steigende Zahl der MKS-Fälle trotz Impfung sieht Straub darin, dass die Impfviren, mit denen man die Tiere immunisieren wollte, nicht hinreichend abgetötet worden waren. "Es sind aber auch nachweislich Viren aus den Labors entwichen, in denen der Impfstoff hergestellt wurde ... vollständig vergessen wird inzwischen, dass bei den Flächenimpfungen auch allergische Reaktionen zum Teil mit Todesfolge aufgetreten sind, sodass in den achtziger Jahren die Landwirte sogar die Einstellung der Impfung forderten."
"Einen hinreichenden Impfschutz gibt es zudem nur bei Wiederkäuern", sagte Straub der ZEIT. Bei Schweinen sei der Schutz "völlig unzureichend". Über seine eigenen Erfahrungen mit Impfstoffen in den achziger und neunziger Jahren: "Wenn der Impfstoff nicht genau zum Feldvirus passt, kann man fünfmal nacheinander im Halbjahresrhythmus impfen, es baut sich kein Schutz auf."
Die Politik fordert er auf, den Tiertourismus zu überdenken: "Es ist ja schon innerhalb Europa grotesk. Wir exportieren 40 000 Tonnen Schweinefleisch nach Grossbritannien und holen 35 000 Tonnen Geflügel wieder zurück. Von 140 000 Tonnen Geflügel kommen 25 Prozent bearbeitet wieder zurück. Das Ganze nur, um ein paar Pfennige zu sparen. Da ist die Politik gefordert. Sie muss den Fleisch- und Tiertourismus unterbinden."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 17/2001 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 19. April 2001, ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Interviews kann angefordert werden.
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