Spirituosenverbrauch 2001
Bern (ots)
Seit der Liberalisierung wird mehr konsumiert
Im Jahr 2001 wurden in der Schweiz pro Person 3,9 Liter Spirituosen zu 40 Volumenprozent getrunken. Dazu kommen 43 Liter Wein, 3 Liter Obstwein und 57 Liter Bier. Der Konsum der «Alcopops» und «Premixgetränke» ist enorm gestiegen. Dies sind die von der Eidgenössischen Alkoholverwaltung EAV veröffentlichten Informationen zum Alkoholkonsum 2001.
Steigt der Konsum von Spirituosen oder sinkt er? Je nach Zeitraum, den wir betrachten, wird die Aussage unterschiedlich ausfallen. Welche Informationen liefert uns diese Statistik? Was können wir hinter diesen Zahlen lesen?
Vergleichen wir den durchschnittlichen Spirituosenkonsum des Jahres 2001 mit dem Vorjahr, dann stagnierte der Konsum bei 3,9 Litern. Betrachten wir aber den Spirituosenverbrauch der letzten 5 Jahre, so fällt auf, dass einem kontinuierlichen Rückgang bis ins Jahr 1998 auf 3,5 Liter eine sprunghafte Erhöhung folgt. Was ist geschehen? Seit Juli 1999 sind die Preise für eingeführte Alkoholika stark gesunken, da in den WTO-Verträgen ein einheitlicher Steuersatz für inländische wie ausländische Spirituosen verlangt wird. Dies hat zur Verbilligung der Importe, zu Konkurrenzdruck auf die inländische Produktion und zu einem Mehrkonsum von Spirituosen geführt. Vom Jahr 2000 auf 2001 hat sich in der Alkoholpolitik nichts geändert, was sich auch im gleichbleibenden Konsum nieder schlägt.
Gegorene Getränke
Bei den gegorenen Getränken, die 83 Prozent des Alkoholkonsums ausmachen, ist der Verbrauch zwischen 2000 und 2001 ganz leicht gesunken. Deswegen ging der gesamte Pro-Kopf-Konsum aller alkoholischen Getränke, umgerechnet auf 100 Prozent reinen Alkohol, von 9,2 auf 9,1 Liter zurück.
Diese Zahlen enthalten die zoll- und gebührenfrei im Reisendenverkehr eingeführten alkoholischen Getränke. Diese sind seit 1999 zurück gegangen. Berücksichtigt ist auch der Konsum der in der Schweiz ansässigen Ausländerinnen und Ausländer.
Konsum bei Jugendlichen
Die Verkaufszahlen von süssen alkoholischen Mixgetränken, bekannt als «Alcopops» und «Premix», haben zwischen 2000 und 2001 stark zugenommen. Sind im Jahr 2000 1,7 Millionen Flaschen dieser Mixgetränke verkauft worden, so waren es im Jahr 2001 total 28 Millionen Flaschen (umgerechnet auf Flaschen zu 275 ml und 5,6 Volumenprozent). Diese 28 Millionen wiederum entsprechen 4 Prozent des Gesamtspirituosenkonsums. Ob sich diese Zahlen als Mehrkonsum bei Jugendlichen oder einfach als eine Verschiebung von einem auf ein anderes Produkt handelt, kann im Moment nicht beantwortet werden.
In diesem Zusammenhang weist die EAV darauf hin, dass es verboten ist, Spirituosen, darunter fallen auch «Alcopops» und «Premix», an Jugendliche unter 18 Jahren abzugeben. Wein, Bier und Obstwein dürfen nach Lebensmittelverordung nicht an unter 16-Jährige verkauft werden. Daher sind vor allem der Detailhandel, die Gastronomie, aber auch die Eltern aufgefordert, diese Vorschriften einzuhalten bzw. zu unterstützen.
Kontakt:
EAV, Blanchard Nicolas
Tel. +41/31/309'15'24 (zur Statistik)
Dieter Tosoni
Mobile +41/79/204'78'87 (zu Jugendschutz)
Renate Heer
Tel. +41/31/309'12'64