Neuer EASD/ADA-Konsensus empfiehlt Metformin (Glucophage(R)) bei Diagnose von Typ-2-Diabetes
Kopenhagen, Dänemark (ots/PRNewswire)
Patienten, bei denen Diabetes neu diagnostiziert wurde, sollten mit Metformin (Glucophage(R)) behandelt werden und gleichzeitig ihre Lebensgewohnheiten umstellen (es sei denn, Metformin ist kontraindiziert). Die Gabe von Metformin sollte nicht zurückgestellt werden bis geänderte Lebensgewohnheiten (Gewichtsverlust und vermehrte körperliche Tätigkeit) es nicht vermocht haben, die Glykämie zu beheben. So lautet die Empfehlung der neuen gemeinsamen Erklärung der American Diabetes Association (ADA) und der European Association for the Study of Diabetes (EASD)(1).
Bisher wurden die Veränderungen der Lebensgewohnheiten als erste therapeutische Massnahme zur Senkung der Glykämie empfohlen. Nach den Richtlinien, die im Jahr 2005 von der International Diabetes Federation (IDF) veröffentlicht wurden, sollte eine orale Antidiabetes-Therapie mit Metformin beginnen gemäss dem Wortlaut: "Eine Standardtherapie sollte mit Metformin beginnen, es sei denn, es besteht der Nachweis oder das Risiko einer Nierenschädigung."(2)
Die ADA/EASD-Fachkommission hat jetzt jedoch zugegeben, dass alleine das Ändern der Lebensgewohnheiten oft den krankhaften Zuckerstoffwechsel nicht erfolgreich behandeln kann. Aus diesem Grund brauchen die meisten Patienten zusätzlich eine wirkungsvolle therapeutische Behandlung mit Metformin (Glucophage). Das heisst also dass die zusätzlichen Vorteile der Metforminbehandlung (Glucophage) dem Patienten direkt nach der Diagnosestellung nicht länger vorenthalten werden sollen.
Dr Clifford Bailey, Professor für Klinische Wissenschaft an der Aston University in Birmingham, Grossbritannien, und Mitglied des EASD-Komitees, das den neuen Behandlungsalgorithmus geprüft hat, sagte dazu: "Metformin ist in vielen Ländern erhältlich und bei der langfristigen Glykämie-Kontrolle sehr wirksam. Die Empfehlung von Metformin bei der Typ-2-Diabetes Diagnose stellt keine wesentliche Abweichung der anderen Behandlungsalgorithmen dar, beachtenswert ist jedoch, dass sie zum ersten Mal in internationalen Konsensusrichtlinien erwähnt wird."
Metformin (Glucophage) wird aufgrund folgender therapeutischer Wirkungen empfohlen:
- Typische Senkung des HbA1c-Werts um 1,5 - 2,0% in Abhängigkeit der Dosierung
- Keine Zunahme von Gewicht oder Hypoglykämie
- Im allgemeinen geringe Nebenwirkungen
- Hohe Akzeptanz seitens der Patienten
- Relativ geringe Kosten
Darüber hinaus hat die bahnbrechende 'United Kingdom Prospective Diabetes Study' (UKPDS) nachgewiesen, dass Metformin das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse mit tödlichem und nicht tödlichem Ausgang bei Patienten mit Typ-2-Diabetes erheblich reduzierte (3). Die Studie zeigte eine 36-prozentige Reduktion der allgemeinen Sterblichkeit, eine 42-prozentige Reduktion der diabetesbezogenen Sterblichkeit und eine 32-prozentige Reduktion der diabetesbezogenen Endpunkte.
Zu Therapiebeginn empfiehlt die Fachkommission die Titrierung (einschleichende Dosierung)von Metformin (Glucophage) über ein bis zwei Monate bis zur maximal wirksamen und tolerierbaren Dosis. Erst dann sollte ein weiterer Wirkstoff hinzugenommen werden, falls dies zur Erreichung der normalen Zuckerstoffwechelwerte erforderlich sein sollte.
Quellenangaben
1. Nathan DM, Buse JB, Davidson MB et al. Management of hyperglycaemia in type 2 diabetes: a consensus algorithm for the initiation and adjustment of therapy. A consensus statement from the American Diabetes Association and the European Association for the Study of Diabetes.
Diabetologia 2006; 49: 1711-1721 and Diabetes Care 2006; 29: 1963-1972.
2. International Diabetes Federation 2005. Clinical Guidelines Task Force. Global guideline for type 2 diabetes. Einzusehen unter www.idf.org.
3. UKPDS Group. Effect of intensive blood glucose control with metformin on complication in overweight patients with type 2 diabetes (UKPDS 34). Lancet 1998; 352: 854-65.
Redaktionelle Anmerkung
- Dies ist der erste internationale Behandlungsalgorithmus für Hyperglykämie beim Typ-2-Diabetes, der den gleichzeitigen Beginn einer pharmazeutischen Therapie und Änderungen der Lebensgewohnheiten bei neu diagnostizierten Patienten empfiehlt.
- Die Empfehlungen wurden vom Professional Practice Committee der American Diabetes Association und einem Ad-Hoc-Komitee der European Association for the Study of Diabetes (U Smith, Gothenburg, Schweden; S Del Prato, Pisa, Italien; C Bailey, Birmingham, Grossbritannien; und B Charbonnel, Nantes, Frankreich) geprüft und gebilligt.
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