Forum zur Chemiewaffenabrüstung, Genf: Erklärt Abrüstung als ein wichtiges Instrument gegen Terrorismus und unterstreicht den Bedarf nach international Partnerschaft
Genf (ots)
Über 100 Vertreter von vierzehn Ländern, Nichtregierungs- und internationalen Organisationen nahmen am Forum zur Chemiewaffenabrüstung vom 26. bis 27. Juni 2003 in Genf teil. Organisiert durch das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten und Green Cross im Palais des Nations unter der Schirmherrschaft der Vereinigten Nationen, besprach das Forum die Herausforderungen bei der Zerstörung von 40 000 Tonnen Chemiewaffen, welche an sieben Orten in Russland gelagert werden, und schaffte eine Plattform für einen Austausch zwischen Vertretern Russlands und von Ländern, welche die Chemiewaffenvernichtung unterstützen.
Generaldirektor Rogelio Pfirter der Haager Organisation zur Überwachung des Chemiewaffenübereinkommens, welche für die internationale Kontrolle und Verifikation der Chemiewaffenvernichtung zuständig ist, ermahnte alle Teilnehmer, ihre Anstrengungen zur Unterstützung Russlands zu beschleunigen und zu verstärken, damit der Termin im 2007, an dem Chemiewaffen weltweit vernichtet sein sollen, eingehalten werden kann. "Die Möglichkeit, erstmalig eine Klasse von Massenvernichtungswaffen vollständig aus der Welt zu schaffen verbindet uns", sagte Pfirter, "und die Vernichtungsanstrengungen sind ein wichtiges Instrument gegen die Weiterverbreitung von solchen Waffen und den internationalen Terrorismus", so Pfirter.
Micheline Calmy-Rey, Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten, bekräftigte die Schlüsselfunktion einer starken finanziellen sowie koordinierten Unterstützung durch die USA, G-8-Nationen und andere Länder für den rechtzeitigen und erfolgreichen Abschluss des russischen Chemiewaffenvernichtungsprogramms. Sie betonte auch die seit Jahren aktive Hilfe der Schweiz für die russische Chemiewaffenvernichtung und die kürzlich beschlossene Unterstützung von 17 Millionen Franken für Russlands milliardenschwere Anstrengungen. Toni Frisch von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und Jean-Jacques De Dardel vom Zentrum für Internationale Sicherheitspolitik betonten unter anderem die Wichtigkeit des Einbezugs der Bevölkerung, die Vermittlungsarbeit der neutralen Nichtregierungsorganisation Green Cross und die wirtschaftliche und strukturelle Förderung von Gemeinden während der Umsetzung von Abrüstungsprojekten in der früheren Sowjetunion.
Das Forum fand zu einem Zeitpunkt statt, an dem die Vernichtungsanstrengungen in den fünf Besitzerstaaten an Geschwindigkeit gewinnen, mit einer voraussichtlichen Verdoppelung der Vernichtungskapazitäten in den nächsten zwei Jahren. Zur Unterstützung der Vernichtung des Chemiewaffenarsenals Russlands, dem grössten der Welt, haben die USA USD 900 Millionen bereitgestellt. Und die G8-Länder versprachen letztes Jahr in Kananaskis (Kanada) USD 20 Milliarden in den nächsten zehn Jahren für die Vernichtung von atomaren, biologischen und chemischen Waffen in Russland, ein Plan, den sie kürzlich am Gipfel in Evian bestätigten. Auch Russland stellt dieses Jahr fünf Milliarden Rubel (USD 161 Millionen) für die Chemiewaffenvernichtung zur Verfügung. Die Wichtigkeit einer internationalen Partnerschaft wurde mehrmals unterstrichen, ebenso wie die Wichtigkeit solch informeller Möglichkeiten wie dieses Forum, um Gedanken auszutauschen.
Michail Gorbatschow, Vorstandspräsident Green Cross International, unterstrich gegenüber den Forumsteilnehmern, die historische Wichtigkeit, die Erbschaft des Kalten Krieges - Lager mit atomaren, chemischen und biologischen Waffen - zu bewältigen und deren Dringlichkeit eines Gelingens für die internationale Sicherheit und Frieden.
Kontakt:
Dr. Paul Walker
Legacy Program Director von Global Green USA
Tel. +1/617/201'05'65 (Englisch, Deutsch)
Dr. Stephan Robinson
Leiter Internationales Abrüstungsprogramm von Green Cross Schweiz
Tel. +41/78/892'48'84 (Englisch, Französisch, Deutsch)