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Verein Zürcher Museen

Das Mühlerama in der Mühle Tiefenbrunnen ist "Museum des Monats"

Zürich (ots)

Der Verein Zürcher Museen (VZM), in dem über 50
Zürcher Museen und Sammlungen zusammengeschlossen sind, erkürte das
Museum in der Mühle Tiefenbrunnen zum "Museum des Monats Februar".
Gewürdigt wird damit eine für die Stadt Zürich relevante
Kulturleistung. Die gegenwärtige Sonderausstellung "Frauenbier &
Männerbräu" wurde anlässlich des 20jährigen Bestehens des Museums
realisiert und führt der Öffentlichkeit in eine der genussreichsten
Seiten der Zürcher Wirtschaftsgeschichte ein.
Mit dem Prädikat "Museum des Monats" würdigt der VZM die
ausserordentlichen Leistungen eines lebendigen Museums, das uns altes
Handwerk und Industriekultur am Ort des einstigen Geschehens zeigt.
Die gegenwärtige Sonderausstellung "Frauenbier & Männerbräu" führt
die Besucher in einen Sagen umrankten und weitgehend unbekannten
Berufszweig ein und erinnert daran, dass in der heutigen Mühle
Tiefenbrunnen einst nicht nur Korn gemahlen, sondern auch ein
vorzügliches Bier gebraut wurde.
Neben der Präsentation von seltenen Objekten aus der guten alten
Bierzeit, geht die Ausstellung auch auf die heutige Bierproduktion
und Konsumsituation ein. Die Sonderausstellung ist
wirtschaftsgeschichtlich umso spannender, als sich in Zürich
Weinbauern und Bierbrauer schon vor der Gründerzeit einen
erbarmungslosen Konkurrenzkampf lieferten.
Im Mittelalter bezeichnete die Zunft der Weinleute und Wirte das
Bier als "geschmackloses Gesöff, das nur dick, dumm und faul mache".
Die Zunftherren mit ihren grossen Weinbergen behinderten jedenfalls
den Bierkonsum mit allen Mitteln. Im 18. Jahrhundert kam alles
anders. Nach der letzten grossen Pestepidemie im Jahre 1611 wurde
starkes Bier gar als Arznei empfohlen. In den Donnerstags-Nachrichten
erschienen um 1770 Annoncen, die Bier per Fass oder über die Gasse
feilboten. Kleine Brauereien gab es zu dieser Zeit in Riesbach, in
Richterswil und Dübendorf. Der Bierboom stellte sich aber erst im 19.
Jahrhundert ein, nachdem die französischen Truppen vom Zürcher Wein
nichts wissen wollten und in den Zunfthäusern hektoliterweise
Champagner, Bier und Kaffee konsumierten. 1801 wurde das
stadtzürcherische Brauhaus "Zum Strohhof" und 1803 die Brauerei im
Fuhrmanns-Gasthof "Zur Linde" in Zürich-Oberstrass eröffnet. Die neue
Gerstensaft-Mode rief Biergegner auf die Barrikade. Der Winterthurer
Chronist Johann Conrad Troll-Sulzer meinte 1844: "...Die Bierliebe
wird auch auf eine Veränderung der Menschenrasse einwirken. Denn was
man, wo gutes und starkes Bier getrunken wird, so viel und häufig
sieht, nämlich jene tonnenartige Körperfülle, die dicken Bäuche und
Mondscheingesichter des Gerstensaftes, das wird auch bei uns immer
sichtbarer hervorgehoben."
1900 gab es 260 schweizerische Brauereien mit einem Ausstoss von
mehr als zwei Millionen Hektoliter. In den letzten hundert Jahren
haben sich die Konumgewohnheiten stark verändert. Die
stadtdtzürcherischen Mikro-Brauereien lassen sich heute an einer Hand
abzählen. Und von den heute über vier Millionen Hektoliter in der
Schweiz getrunkenen Biers entfällt rund ein Fünftel auf ausländische
Erzeugnisse.
www.museumdesmonats.ch
Pressetexte und Pressebilder zu "Frauenbier und Männerbräu":
www.muehlerama.ch

Kontakt:

Karin Renold und Franziska Rüttimann
Tel. +41/44/422'89'55 oder +41/44/422'76'60

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