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Solidar Suisse

Sozialpartnerschaft - ein Schweizer Exportartikel?
Internationalen Tagung «Sozialpartnerschaft in der Schweiz, in Mittel- und Südosteuropa»

Zürich (ots)

An einer Tagung des SAH und der Sozialpartner der
Baubranche und Metallindustrie zum Thema Sozialpartnerschaft betonte 
heute Bundesrätin Micheline Calmy-Rey wie wichtig der Dialog zwischen
Arbeitgebern und -nehmern für die wirtschaftliche Entwicklung in 
Europa sei.
Die über hundert teilnehmenden Fachpersonen aus der Schweiz und 
sechs mitteleuropäischen Ländern waren sich einig, dass den sozialen 
Errungenschaften in der Schweiz und Europa Sorge getragen und eine 
Harmonisierung angestrebt werden muss - andernfalls drohten soziale 
und politische Instabilität.
Hans Hess, Vize-Präsident des Arbeitgeberverbandes Swissmem, 
betonte zu Beginn der Tagung, dass die Stabilität der 
Sozialpartnerschaft für die Arbeitgeber in der Schweiz einen ganz 
entscheidenden Standortvorteil bedeutet. «Die Sozialpartnerschaft hat
den sozialen Frieden in der Schweiz, wie wir ihn heute kennen, 
ermöglicht und bildet damit eine wichtige Grundlage für die 
politische und wirtschaftliche Stabilität unseres Landes.»
Renzo Ambrosetti, Co-Präsident Unia, unterstrich die Bedeutung der 
Gesamtarbeitsverträge (GAV) als Basis der Schweizer 
Sozialpartnerschaft. Gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten nehme 
der Druck auf die GAV zu und die Gewerkschaften müssten für deren 
Weiterführung kämpfen.
In vielen Ländern Mittel- und Südosteuropas fehlt die Tradition 
des Sozialen Dialoges. Laszlo Herzog, Arbeitsminister in Ungarn, 
bekräftigte aber, dass sowohl in Ungarn wie im übrigen Europa 
Arbeitgeber und Arbeitnehmerverbände gefordert sind, diesen Dialog zu
suchen. Nur so könne Europa die vielen anstehenden Herausforderungen 
- von der Wirtschaftskrise bis zum Klimawandel - meistern.
Der Schweizer Arbeitsfrieden sei akut gefährdet, warnte Petru 
Dandea, Vizepräsident des rumänischen Gewerkschaftsbundes Cartel 
Alfa. «Neoliberale Modelle, die einseitig auf Deregulierung und 
Flexibilisierung des Arbeitsmarktes setzen, sind in Europa salonfähig
geworden. Länder wie Rumänien setzen ihre tiefen sozialen Standards 
als Standortvorteil ein. Die Schweiz gerät so zunehmend unter Druck, 
ebenfalls soziale Errungenschaften und Arbeitsrechte abzubauen», 
sagte Dandea.
Vor diesem Hintergrund betonte Bundesrätin Micheline Calmy-Rey, 
wie wichtig es sei, dass die wirtschaftliche Entwicklung in den neuen
EU-Ländern zu einer «Harmonisierung nach oben» führe. «Eine 
nachhaltige Wirtschaft mit sozialem Ausgleich in den neuen EU-Ländern
ist auch in unserem Interesse. Sie trägt dazu bei, die 
Arbeitsbedingungen und das System der sozialen Sicherheit bei uns zu 
schützen», sagte Calmy-Rey. «Die Ostzusammenarbeit der Schweiz 
unterstützt deshalb Programme zur Förderung der Sozialpartnerschaft 
und zum Aufbau der Berufsbildung. Sie leistet damit einen Beitrag zu 
einer sozialverträglichen Entwicklung. Das Arbeiterhilfswerk ist ein 
wichtiger Partner der DEZA in der Umsetzung dieser Programme.»
Das Schweizer Modell der Sozialpartnerschaft könnte zum 
erfolgreichen Exportartikel avancieren: Im Rahmen des 
Erweiterungsbeitrags an die neuen EU-Ländern werden auch Projekte zur
Förderung von Sozialpartnerschaft geplant. Das SAH ist dazu mit 
Partnerorganisationen in den neuen EU-Ländern in Kontakt.
Die SAH-Tagung stand unter der Schirmherrschaft des 
Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten EDA und 
wurde von den Sozialpartnern der Schweizer Baubranchen und der 
Metallindustrie unterstützt.
Hinweis: Bildmaterial und Mediendossier der Tagung sind unter 
www.sah.ch/fachtagung aufgeschaltet

Kontakt:

Christian Engeli, Mediensprecher SAH
E-Mail: christian.engeli@sah.ch
Mobile: +41/79/430'82'22

Hans-Jürg Fehr, Präsident SAH
Mobile: +41/79/686'26'11

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