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Metas Bundesamt für Metrologie und Akkre

Der Schweiz die internationale Anerkennung sichern Metrologie und Akkreditierung im globalisierten Umfeld

Bern (ots)

Für Metrologie und Akkreditierung ist die
internationale Vernetzung von entscheidender Bedeutung. Das System
der Masseinheiten erfüllt seinen Zweck nur dann, wenn es weltweit
anerkannt und angewendet wird. Analog verhält es sich mit der
Akkreditierung, die nur auf der Basis enger internationaler
Zusammenarbeit zur vollen Wirkung kommt. Das Bundesamt für Metrologie
und Akkreditierung (METAS) arbeitet an vorderster Front mit, um der
Schweiz den metrologischen und konformitätsbewertenden Anschluss
international zu sichern und auszubauen.
Die weltwirtschaftliche Vernetzung, bekannt unter dem Stichwort
Globalisierung, hat in jüngster Zeit enorm an Dynamik gewonnen.
Faktoren wie Liberalisierung des Handels, rasante Entwicklung der
Infrastruktur in den Bereichen Transport und Kommunikation sowie
politische Integrationsbewegungen beschleunigen diesen Prozess.
Metrologie und Akkreditierung spielen eine wichtige, teilweise noch
wenig bekannte Rolle im Prozess der globalen Vernetzung und
Verständigung.
Vergleichbare Messungen
Die Meterkonvention legte 1875 die Grundlage für das heute
weltweit etablierte internationale Einheitensystem (SI). Die Organe
der Meterkonvention stellen zusammen mit den nationalen
Metrologieinstituten (NMI) sicher, dass das SI nicht nur mit der
wissenschaftlich-technischen Entwicklung Schritt hält, sondern ihr
auch genügend voraus ist. Die NMI realisieren - ausgehend von den
Definitionen der Masseinheiten - die nationalen Normale und
gewährleisten, dass alle Anwender mit der für sie notwendigen
Genauigkeit darauf Zugang haben.
Die langjährige enge Zusammenarbeit zwischen den NMI und die
regelmässig durchgeführten internationalen Messvergleiche, bei denen
die nationalen Normale auf höchstem Genauigkeitsniveau miteinander
verglichen werden, haben weltweit zu einer weitgehend einheitlichen
Umsetzung des SI geführt. Dies allein reicht heute jedoch nicht mehr.
Darüber hinaus besteht die Notwendigkeit zur globalen gegenseitigen
Anerkennung der Realisierung und Weitergabe von Einheiten durch die
nationalen Metrologieinstitute (NMI), in der Schweiz das Bundesamt
für Metrologie und Akkreditierung.
Prozessorientiertes Vorgehen
Um dieses Ziel zu erreichen, sind in einer internationalen
Vereinbarung (Mutual Recognition Arrangement, MRA) drei Prozesse und
entsprechende Anforderungen definiert: Der erste Prozess besteht aus
periodischen internationalen Messvergleichen (Bild 3) auf höchstem
Niveau, sogenannten Key Comparisons, durch die Konsultativkomitees
der Meterkonvention und die regionalen Metrologieorganisationen, in
Europa EUROMET. Die Key Comparisons werden in jedem Fachgebiet so
definiert, dass die Einheitenrealisierungen und die wichtigsten
metrologischen Techniken systematisch getestet und die Resultate
eines NMI mit jenen der anderen NMI in Beziehung gesetzt werden
können.
Im zweiten Prozess geht es um den Nachweis der
Vertrauenswürdigkeit in die Dienstleistungen der NMI. Mit der
Unterzeichnung des MRA habe sich die NMI verpflichtet, ihre Mess- und
Kalibrierdienste nach einem anerkannten Qualitätsmanagementsystem
(z.B. ISO/IEC 17025) zu führen. Diese Dienste können durch eine
Akkreditierungsstelle begutachtet oder selbstdeklariert sein. Sie
werden im Rahmen der EUROMET-Zusammenarbeit verglichen und auf ihre
Tauglichkeit hinsichtlich der Erfüllung der MRA-Anforderungen
geprüft.
Der dritte Prozess besteht aus der internationalen Ueberprüfung
der von den einzelnen NMI deklarierten Mess- und
Kalibriermöglichkeiten. Dies geschieht anhand von Resultaten aus dem
ersten Prozess (Key Comparisons), der wissenschaftlich-technischen
Arbeit sowie der Teilnahme an internationalen Konferenzen und
Metrologieprojekten. Das Ergebnis dieser Prozesse sind die für jedes
NMI international nachgewiesenen Kalibrier- und Messmöglichkeiten,
die in einer Datenbank im Internet veröffentlicht werden und somit im
Prinzip grenzüberschreitend in Anspruch genommen werden können.
Fachkompetenz beurteilen
Der intensiv geführte Wettbewerb auf den Weltmärkten erfordert,
dass Produkte und Dienstleistungen immer rascher an neue
Gegebenheiten angepasst werden. Dies bedingt spezialisiertes Wissen
und den Einsatz von geeigneter oder sogar Spitzentechnologie, wenn
Qualität, Zuverlässigkeit, Sicherheit und Preis stimmen sollen. Im
globalisierten Umfeld heisst das nichts anderes, als dass
Investitionen in Forschung, Entwicklung und Produktion immer
schneller zu immer besseren Resultaten führen müssen. Die damit
verbundene Steigerung der Wertschöpfung und somit die Attraktivität
der Arbeitsplätze verlangen moderne Managementsysteme. Gefordert sind
deshalb auch Zertifizierungsstellen, die solche Managementsysteme
beurteilen und weiter entwickeln helfen. Aber auch Produkte und
Produktionsanlagen haben immer neuen und höheren Ansprüchen an
Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit zu genügen. Anhand allgemein
anerkannter Normen und Massstäbe gilt es, diese Anforderungen
regelmässig zu beurteilen und zu optimieren. Dies erbringen Prüf-,
Inspektions- und Zertifizierungsstellen, die ihrerseits bestimmten
Anforderungen zu genügen und sich regelmässig einer Begutachtung zu
unterziehen haben. Genau dazu wurde das Akkreditierungssystem
geschaffen.
Akkreditierung hat zum Ziel, Fachkompetenz und
Dienstleistungsqualität von Prüf- und Konformitätsbewertungsstellen
zu beurteilen und zu bestätigen, die Konkurrenzfähigkeit dieser
Stellen auf globalisierten Märkten zu unterstützen und die Grundlagen
für die weltweite Akzeptanz von Prüfberichten und Zertifikaten zu
schaffen (Bild 4). Akkreditierte Stellen sind deshalb für die
Wirtschaft, aber auch für die Gesellschaft mit ihren Schutz- und
Sicherheitsbedürfnissen von grosser Bedeutung.
Multilaterale Abkommen (MLA) zwischen den Akkreditierungsstellen
in- und ausserhalb Europas schaffen die Grundlage, dass Berichte und
Zertifikate international anerkannt werden. Rund 470 akkreditierte
Stellen in der Schweiz und steigende Nachfrage nach Dienstleistungen
der Schweizerischen Akkreditierungsstelle (SAS) sind Ausweis für die
wachsenden Qualitätsansprüche, die an schweizerische Produkte und
Dienstleistungen gestellt werden, und für die Attraktivität des
Wirtschaftsstandortes Schweiz.
Unparteiische und unabhängige Dienstleistungen
Metrologie und Akkreditierung haben zum Ziel, ein universelles
Masssystem und eine konformitätsbewertende Infrastruktur aufzubauen
und weiterzuentwickeln, wie dies für den freien Verkehr von Waren und
Dienstleistungen erforderlich ist. Diese Infrastruktur trägt aber
auch zum Schutz und zur Sicherheit der Gesellschaft bei und hilft,
nichttarifarische Handelsschranken abzubauen. Metrologie und
Akkreditierung sind also Aufgaben, die unparteiisch und unabhängig
erfüllt werden müssen. Deshalb ist es sinnvoll, sie als
Staatsaufgaben wahrzunehmen. Neue Verwaltungsformen (New Public
Management) eignen sich hier in besonderer Weise. Dies ist der Grund,
warum das Bundesamt für Metrologie und Akkreditierung bereits seit
1999 mit Leistungsauftrag und Globalbudget (FLAG) geführt wird. METAS
bietet seine Dienstleistungen konstitutiv an, das heisst, sie bilden
eine Voraussetzung für die Tätigkeit von Industrie und Wirtschaft,
konkurrenzieren diese also nicht. Wo nachgelagerte Dienstleistungen
fehlen, kann METAS diese unter Beachtung bestimmter Regeln in
substitutivem Sinn erbringen.
Bild 3 "Primärlaser"
In einem Messvergleich (Key Comparison) zwischen dem Bureau
International des Poids et Mesures in Paris und METAS wurde
nachgewiesen, dass die beiden primären Lasernormale für die
Längenmessung innerhalb der deklarierten Messunsicherheit
übereinstimmen.
Bild 4 "Akkreditierungsurkunden"
Dank multilateralen Abkommen sind die
Akkreditierungsurkunden weltweit anerkannt.

Kontakt:

Dr. Wolfgang Schwitz, Direktor, Bundesamt für Metrologie und
Akkreditierung, Lindenweg 50, CH-3003 Bern-Wabern,
Tel. +41 31 32 33 201, E-Mail: wolfgang.schwitz@metas.ch.

Text und Bilder können von www.metas.ch/de/medien
heruntergeladen werden.

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  • 11.05.2001 – 11:11

    Vorstoss in neue Dimensionen

    Bundesamt für Metrologie und Akkreditierung Bern-Wabern (ots) - Mit der Inbetriebnahme der Erweiterungsbauten am 17. Mai bricht das Bundesamt für Metrologie und Akkreditierung (METAS) in neue Dimensionen auf: Der Neubau in Bern-Wabern vergrössert die Nutzfläche der bestehenden Gebäude um gut die Hälfte auf 15'000 m2. Dies schafft den nötigen Platz, um neue Aufgaben in Metrologie und Akkreditierung in Angriff zu nehmen und die Betriebsabläufe zu verbessern. Die ...