Schweiz unterstützt Jugoslawien mit einem Ueberbrückungskredit
Bern (ots)
Die Bundesrepublik Jugoslawien erhält von der Schweiz einen kurzfristigen, zinsfreien Ueberbrückungskredit von bis zu 350 Millionen Franken. Dies hat der Bundesrat an seiner heutigen Sitzung beschlossen. Der Entscheid bedarf noch der Zustimmung des Parlaments. Der Ueberbrückungskredit ermöglicht es dem Land, seine Zahlungsrückstände bei der Europäischen Investitionsbank zu begleichen und ebnet den Weg für neue Finanzhilfe durch die EU. Die Bundesrepublik Jugoslawien ist seit dem Wiederbeitritt zum Internationalen Währungsfonds Ende letzten Jahres Mitglied der schweizerischen Stimmrechtsgruppe in IWF und Weltbank.
Die Bundesrepublik Jugoslawien weist gegenwärtig Zahlungsrückstände gegenüber der Europäischen Investitionsbank (EIB) von 225 Millionen Euro auf. Bevor diese zurückbezahlt sind, kann die EIB dem Land keine neuen Kredite gewähren. Die Schweiz hat sich daher auf Anfrage der jugoslawischen Behörden bereit erklärt, die Ausstände im Namen Jugoslawiens zu begleichen. Sobald die erste Tranche des geplanten Darlehens der EU ausbezahlt wird, fliesst der Betrag nach höchstens sieben Geschäftstagen wieder in die Bundeskasse zurück.
Trotz der kurzen Kreditdauer von etwa einer Woche wird diese Operation Jugoslawien finanziell stark entlasten, da das Land gegenwärtig über sehr wenig Währungsreserven verfügt. Die Begleichung der Schulden gegenüber der EIB ebnet der Bundesrepublik Jugoslawien den Weg für umfangreiche finanzielle Unterstützung. Die EIB beabsichtigt, Jugoslawien Kredite in der Höhe von 350 Millionen Euro zu gewähren; die EU hat Finanzhilfe im Umfang von insgesamt 300 Millionen Euro in Aussicht gestellt.
Die von der Schweiz angeführte Stimmrechtsgruppe in IWF und Weltbank umfasst Aserbaidschan, Kirgistan, Polen, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan und die Bundesrepublik Jugoslawien.
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