Medienmitteilung: Krieg, Klimawandel und Pandemie - Wege aus dem Krisenmodus
Medienmitteilung
(MMS, Basel, den 2. November 2022) Die Welt schlittert von einer Krise zur nächsten – und ist zurzeit dabei, sich in noch weitere Krisen zu stürzen. Am diesjährigen Symposium des Netzwerks Medicus Mundi Schweiz haben verschiedene Referent:innen diskutiert, wie die internationale Gemeinschaft wieder Tritt finden könnte.
Von der Klima- zur Gesundheitskrise hin zu Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und all der damit verbundenen globalen Folgen: Die Weltgemeinschaft schlittert seit einigen Jahren von einer Krise zur nächsten. Die internationale Politik ist so stark gefordert, wie seit langer Zeit nicht mehr – und gleichzeitig ist die multilaterale Zusammenarbeit zurzeit massiv geschwächt. Mit diesen multiplen Krisen und ihren Folgen für die internationale Zusammenarbeit und die globale Gesundheit hat sich Medicus Mundi Schweiz (MMS), das Netzwerk Schweizer zivilgesellschaftlicher und akademischer Organisationen und Institutionen in Basel auseinandergesetzt.
Die Menschen am Aral-See zum Beispiel
Die Folgen des Klimawandels auf die Gesundheit der Bevölkerung und das Gesundheitssystem haben Astrid Knoblauch und Gulara Afandiyeva vom Schweizer Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) dargelegt: Als Folge des austrocknenden Aral-Sees in Usbekistan konnten sie aufzeigen, wie verschiedene Krankheiten in der Bevölkerung zugenommen haben. Sie plädierten für eine Stärkung der Basisgesundheitsversorgung, um den durch den Klimawandel ausgelösten Herausforderungen gerecht zu werden.
Das Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, dass gerade angesichts der globalen Herausforderungen des Klimawandels, das internationale Engagement zur Gesundheitssystemstärkung aufrechterhalten, respektive ausgebaut wird. Doch die durch den Krieg gegen die Ukraine ausgelösten globalen Krisen überlagern die weltweiten Gesundheitskrisen. Gelder fliessen zulasten anderer Programme in die fraglos auch notwendige Ukraine-Hilfe.
Solidarisch Handeln – auch in der Schweiz
Verschiedene Rednerinnen und Redner haben vor diesem Hintergrund darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, dass die internationale Politik aus dem Krisenmodus herausfindet und sich auf einen dauerhaften Aufbau ökologisch verantwortbarer, die soziale und wirtschaftliche Entwicklung stärkender, gerechter Strukturen verlegt, die kriegerische Konflikte nachhaltig abbauen. Der Basler Regierungspräsident Beat Jans hat dargelegt, wie der Kanton seiner Verantwortung nachkommt, in dem er das Ziel netto null Treibhausgasemissionen bis 2037 erreichen möchte, ohne auf international ungerechten Emissionshandel zu bauen.
Um nachhaltig den Krisenmodus zu überwinden, braucht es von den finanzstarken Ländern seitens der Schweiz ein verstärktes internationales Engagement – sowohl finanziell wie auch politisch. «Dafür gäbe es eigentlich mit der Agenda 2030 einen international vereinbarten, umfassenden Plan. Doch leider deuten die Zeichen in eine andere Richtung – weg von solidarischem, gemeinschaftlichem Handeln hin zu nationalen Sololäufen. Damit sind die nächsten Konflikte und Krisen bereits vorprogrammiert,» befürchtet Martin Leschhorn Strebel, Geschäftsführer des Netzwerk Medicus Mundi Schweiz.
Für Rückfragen
Martin Leschhorn Strebel, Geschäftsführer MMS
Mobil: 079 673 02 24
Medicus Mundi Schweiz Murbacherstrasse 34 4056 Basel info@medicusmundi.ch