NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND
Der Mensch als Ware: Etwa 27 Millionen Sklaven werden weltweit verkauft und gekauft
Hamburg (ots)
Eingesperrt und zur Arbeit gezwungen, gewaltsam in Abhängigkeit gehalten oder auf eine andere Weise wie Leibeigene behandelt? Menschenhandel ist kein Thema der Vergangenheit. Weltweit leben heute noch rund 27 Millionen Männer, Frauen und Kinder in Sklaverei. Das berichtet NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND in der September-Ausgabe (EVT 25.08.2003). Der Anteil der Zwangsarbeit an der Wirtschaftsleistung der Welt beträgt etwa 13 Milliarden Dollar.
Die Sklaverei der Gegenwart hat viele Gesichter. In Brasilien brennen Zwangsarbeiter Holzkohle für die Herstellung von Stahl, in Myanmar ernten sie Zuckerrohr. In China müssen Kinder Feuerwerkskörper herstellen, in Sierra Leone schürfen Sklaven nach Diamanten. In Benin und Ägypten arbeiten sie in der Baumwollproduktion. Zur Prostitution gezwungene Frauen und Kinder erleiden ein grausames Schicksal.
Obwohl es in vielen Teilen der Welt die traditionelle Form des Menschenhandels noch gibt, ist inzwischen die Schuldsklaverei die häufigste Art der Leibeigenschaft. Menschen, die sich ein besseres Leben erhoffen, werden von Schleppern weltweit über Grenzen geschmuggelt. Die Kosten der illegalen Reise sowie deren Zinsen müssen die Einwanderer dann mit jahrelanger harter Arbeit abtragen. Seit dem 11. September 2001 sind durch strengere Grenzkontrollen die Preise für den Menschenschmuggel gestiegen. Daher müssen sich Ausreisewillige bei den Menschenhändlern immer höher verschulden und das Geld abarbeiten.
Allein die Zahl der in den USA lebenden Sklaven wird auf 100'000 bis 150'000 geschätzt. Auch in Deutschland verdienen Schlepperbanden an der Ware Mensch: 987 Opfer des Menschenhandels zählte die Statistik des Bundeskriminalamtes in 2001 - die meisten von ihnen Frauen.
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