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Interpharma

Medikamenten-Preisvergleich santésuisse - Stellungnahme von Interpharma

Basel (ots)

Für Medikamente ist die Schweiz keine Preisinsel
mehr: Die Preisunterschiede zwischen der Schweiz und dem
wirtschaftlich vergleichbaren Ausland sind weitgehend verschwunden.
Bei neuen, innovativen Medikamenten ist das Preisniveau für den
Forschungsstandort Schweiz bereits kritisch. Die Forderung von
santésuisse nach einer Ausweitung des Länderkorbs auf Tiefpreisländer
weist Interpharma entschieden zurück.
Interpharma nimmt mit Erstaunen von den Schlussfolgerungen
Kenntnis, die santésuisse aus ihrem Medikamentenpreisvergleich zieht.
Der Preisvergleich bestätigt, dass die Schweiz bei Medikamenten keine
Preisinsel mehr ist. Im Gegenteil: auf Basis der Herstellerpreise
bezahlen Schweizer Patienten heute im Durchschnitt weniger als in den
wirtschaftlich vergleichbaren Ländern Dänemark, Deutschland,
Grossbritannien und Niederlande. Die santésuisse-Erhebung bestätigt
damit den Preisvergleich der 200 meist verkauften Medikamente, mit
dem Interpharma anfangs Juni gezeigt hatte, dass Medikamente in der
Schweiz heute im Durchschnitt 10% billiger sind als in Deutschland.
santésuisse behauptet, dass es bei den Fabrikabgabepreisen im
Vergleich zu den Hauptreferenzländern nach wie vor ein
Einsparpotenzial von bis zu 7% gäbe. Diese Behauptung ist
irreführend, denn sie unterschlägt das Ergebnis ihrer Studie, wonach
Schweizer Medikamentenpreise nicht mehr teurer sind als der
Durchschnittspreis wirtschaftlich vergleichbarer Ländern. Zudem ist
der santésuisse-Preisvergleich bereits veraltet. Er datiert vom
Februar 2008 und erfasst die auf den 1. März 2008 in Kraft getretenen
Preissenkungen in der Schweiz nicht. Alleine diese Preissenkungen
führten zu Einsparungen von rund 100 Millionen Franken. Weitere
Preissenkungen folgen auf den 1.1.2009.
Dass es beim von santésuisse ebenfalls erfassten Publikumspreis
erheblich grössere Unterschiede gibt als bei den Fabrikabgabepreisen
hat zum einen damit zu tun, dass die im Ausland in der Regel höhere
Mehrwertsteuer (in Dänemark zum Beispiel 25%, in Deutschland 19% und
in der Schweiz 2.4% für Medikamente) abgezogen wurde und es von Land
zu Land grössere Unterschiede bei den Margen von Grosshandel und
Apotheken gibt. Grössere Unterschiede gibt es einzig noch bei den
Generika, wo die Schweiz in der Regel wesentlich teurer ist als das
Ausland.
Die Forderung von santésuisse nach einer Ausweitung des
Länderkorbs auf Nachbarländer, die wirtschaftlich mit der Schweiz
nicht vergleichbar sind, weist Interpharma zurück.
Nicht Gegenstand der Untersuchung von santésuisse waren die Preise
neuer, innovativer Medikamente. Hier besteht nach Ansicht von
Interpharma, des Verbandes forschender Pharmafirmen der Schweiz, aber
Anlass zur Besorgnis. Es ist erstaunlich, dass ein Land mit einem
derart bedeutenden Pharmastandort gerade bei der Innovation immer
öfter die Preise unter das Niveau vergleichbarer europäischer Länder
drückt. Die Folge ist, dass Schweizer Patienten, sofern sie keine
Zusatzversicherung haben, oft länger darauf warten müssen, dass neue
Medikamente von den Kassen bezahlt werden als Patienten in andern
europäischen Ländern.

Kontakt:

Interpharma
Postfach
Petersgraben 35
4003 Basel
Thomas Cueni
Generalsekretär Interpharma
Tel.: +41/61/264'34'00 (ext 3417)
Mobile: +41/79/322'58'17
E-Mail: thomas.cueni@interpharma.ch

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