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gfs-Gesundheitsmonitor: Tiefere Prämien für Kinder und junge Erwachsene akzeptiert

Bern (ots)

Kinder und junge Erwachsene sollen nach dem Willen der Stimmberechtigten weniger Prämien bezahlen müssen. Dies geht aus dem diesjährigen gfs-Gesundheitsmonitor hervor. 79% möchten eine solche Entlastung jedoch auf einkommensschwache Haushalte beschränken. Gegenüber dem Vorjahr am stärksten zugenommen hat die Erwartung, dass die Kosten und Prämien weiter ansteigen werden. 92% der Befragten sind dieser Ansicht.

Die Zufriedenheit mit dem Schweizer Gesundheitssystem ist seit Jahren fast unverändert hoch. 78% der Befragten (-3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr) haben einen sehr oder eher positiven Gesamteindruck. Einer der Gründe für die gute Gesamtbilanz liegt in der Beurteilung der Qualität: 99% stufen diese als mindestens eher gut ein.

Tiefere Prämien für Kinder und Jugendliche - kein Giesskannenprinzip

Der Entscheid des Parlaments, Kinder und junge Erwachsene stärker von den Krankenkassenprämien zu entlasten, erhält grundsätzlich Zustimmung: 72% sind damit sehr oder eher einverstanden. 79% wünschen sich jedoch, dass davon gezielt einkommensschwache Haushalte profitieren sollen. Tiefere Prämien für junge Erwachsene sind mit 61% Zustimmung weniger umstritten als eine komplette Prämienbefreiung von Kindern. Eine solche wird zwar mehrheitlich gewünscht (54%), jedoch von einer starken Minderheit abgelehnt (43%). Nicht mehrheitsfähig ist nach wie vor eine generelle Einführung von altersabhängigen Prämien.

Kosten- und Prämienanstieg mehrheitlich erwartet

Im Vorjahresvergleich am stärksten zugenommen hat die Erwartung steigender Gesundheitskosten und Krankenkassenprämien. 92% (+26) gehen davon aus, dass die Kosten im Gesundheitswesen weiterhin zunehmen werden. Die gesteigerte Kostenwahrnehmung führt jedoch nicht zu vermehrten Abbauwünschen: Eine klare Mehrheit der Befragten (58%, -1) will den Leistungskatalog generell auf dem heutigen Stand belassen. Lediglich 11% sprechen sich für einen Abbau aus. Auch am Obligatorium in der Grundversicherung soll nicht gerüttelt werden. Die verstärkte Kostensensibilität führt jedoch punktuell zu einer Abnahme der Solidarität bei einzelnen Kassenleistungen. So wird zunehmend gefordert, dass die Krankenkassen die Medikamentenkosten in Bagatellfällen nicht mehr übernehmen sollen (65%, +15). Stärker kritisiert wird auch die Kassenzahlung rund um ungewollte Kinderlosigkeit (53%, -14), bei der Vorbeugung gesundheitlicher Schäden (54%, -7) sowie bei Schäden durch Rauchen und Alkohol (37%, -5).

Alle sollen Zugang zu neuen Krebstherapien haben

Generalisieren lässt sich die Bereitschaft zur Leistungseinschränkung jedoch nicht. Dies zeigt sich zum Beispiel mit Blick auf die Krebsforschung. Unverändert fordern 91%, dass Krebsmedikamente allen Einwohnerinnen und Einwohnern unabhängig vom Einkommen zugänglich sein sollen. Diese Haltung ist seit einem Jahrzehnt stabil. Seit mehreren Jahren wird auch die Aussage geteilt, dass die Krebsforschung das Gesundheitswesen nicht unnötig verteure (81%, +2).

Wertvorstellung im Gesundheitswesen weitgehend stabil

Leistungsorientierung und Wahlfreiheit sind nach wie vor die Werte, nach denen in Augen der Stimmberechtigten das Schweizer Gesundheitswesen ausgerichtet sein soll. Zum einen schätzen 81% (-5) die Qualität und 76% (+4) die Quantität der Leistungen als wichtiger ein als den Preis. Zum anderen wünscht sich eine klare Mehrheit von 74% (-3) die freie Arzt- und Spitalwahl.

Der Wunsch nach einem föderalistischen und liberalen Ansatz ist dieses Jahr eher rückläufig: Nur noch 50% (-15) möchten eine stärkere Rolle der Kantone gegenüber dem Bund, 55% (-11) bevorzugen marktwirtschaftliche gegenüber staatlichen Regulierungen und 54% (+7) wünschen sich, dass die Grundversicherung sämtliche Leistungen und nicht nur die finanziellen Risiken abdeckt. Nahezu unverändert präferiert eine Mehrheit (57%, -1) das Prinzip der Gemeinschaftsverantwortung vor der Eigenverantwortung im Gesundheitswesen.

«gfs-Gesundheitsmonitor 2017» im Web

Das Wichtigste in Kürze zum «gfs-Gesundheitsmonitor 2017» finden Sie auf der Website www.interpharma.ch in der Rubrik «Fakten und Statistiken / gfs-Gesundheitsmonitor». Der Kurzbericht zur Studie kann auch als Datei im PDF-Format heruntergeladen werden. Ebenso stehen die darin verwendeten Grafiken in einem gängigen Format für eigene Verwendungen zur freien Verfügung.

Die Repräsentativumfrage «gfs-Gesundheitsmonitor» wird im Auftrag von Interpharma von gfs.bern seit 1996 einmal jährlich erstellt. Zwischen dem 6. März und dem 25. März 2017 wurden insgesamt 1200 Stimmberechtigte aus der ganzen Schweiz befragt.

Kontakt:

Sara Käch, Leiterin Kommunikation Interpharma
Mobile 079 208 16 33 / sara.kaech@interpharma.ch

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