Schweizerisches Rotes Kreuz / Croix-Rouge Suisse
Reformen beim Blutspendedienst SRK eingeleitet
Bern (ots)
Die Strukturen des Blutspendedienstes SRK sollen grundlegend reformiert werden, damit die zunehmenden Herausforderungen in den Bereichen Sicherheit und effizientem Mitteleinsatz bewältigt werden können. Kernstücke der Reform sind eine nationale Steuerung bei den Finanzen und im Bereich der Blutbeschaffung.
Aufgrund seiner Entstehungsgeschichte während dem Zweiten Weltkrieg ist der Blutspendedienst SRK bis heute stark dezentral organisiert: 13 regionale, weitgehend autonome Blutspendedienste decken das Gebiet der Schweiz ab und delegieren gewisse Teilaufgaben an die na-tionale Geschäftsstelle.
Angesichts der immer grösseren Herausforderungen bei der medizinischen Sicherheit und angesichts des Kostendruckes im Gesundheitswesen befriedigen diese Strukturen nicht mehr. Eine Arbeitsgruppe hat deshalb in den letzten Monaten Vorschläge für eine grundlegende Reform erarbeitet, die der Rotkreuzrat als oberstes Führungsorgan des SRK genehmigt hat und zur Vernehmlassung an die Institutionen des Blutspendewesens weiterleitet. Die Rotkreuzversammlung wird im Oktober darüber beschliessen.
Diese Vorschläge sehen namentlich eine Stärkung der nationalen Geschäftsstelle des Blutspendedienstes vor. Statt der bisherigen Rechtsform eines Vereines soll diese zu einer gemeinnützigen Aktiengesellschaft im Eigentum des SRK umgestaltet werden. Klare Zusammenarbeitsverträge mit den 13 regionalen Blutspendediensten sollen die einheitliche Führung gewährleisten. Die finanzielle Steuerung soll nach einer Übergangsfrist national erfolgen und via Leistungsaufträge mit den regionalen Blutspendediensten geregelt werden.
Ebenfalls national gesteuert wird inskünftig die Blutbeschaffung. Dies betrifft namentlich die Sicherstellung der strategischen Reserve, die für kurzfristige Spitzenbelastungen erforderlich ist. Da die meisten Blutprodukte nur wenige Tage haltbar sind, kann inskünftig dank dieser nationalen Steuerung noch haushälterischer mit dem "Rohstoff" Blut umgegangen werden. Dies erlaubt, die bisherigen Leistungen auch im Falle von weiterhin rückläufigen Spenderzahlen aufrechtzuerhalten.
Folgen auch für den Blutspendedienst Bern
Ebenfalls neu geregelt wurden die Aufgaben des regionalen Blutspendedienstes Bern. Im Zusammenhang mit dem Verkauf des Zentrallaboratoriums Bern (ZLB) durch das SRK vor drei Jahren mussten dessen mobile Blutspendeequipen rasch in die Strukturen des Blutspendedienstes integriert werden. Die damals gewählte Lösung mit dem regionalen Blutspendedienst Bern hat sich nicht als optimal erwiesen. Im Sinne einer klaren Trennung zwischen nationalen und regionalen Aufgaben sollen die überregionalen mobilen Blutspendeequipen inskünftig ebenfalls auf nationaler Ebene koordiniert werden.
Im Zuge dieser Aufgabenklärung beim regionalen Blutspendedienst Bern wird auch dessen Leitung in neue Hände gelegt: Neuer operativer Leiter wird Peter Pfäffli, zum neuen Verwaltungsratspräsidenten gewählt wurde Fritz Stettler.
Kontakt:
Daniel Biedermann
Direktor SRK
Tel. +41/31/387'71'11
Dr. Rudolf Schwabe
Direktor Blutspendedienst SRK
Tel. +41/31/380'81'81
Inernet: http://www.redcross.ch und www.blutspende.ch