EFIC-Grünenthal Grant 2007: Eine neue Generation europäischer Schmerzforscher
Aachen (ots)
Heute vergeben die Europäische Schmerzgesellschaft EFIC (European Federation of Chapters of the International Association for the Study of Pain, IASP) und das Pharmaunternehmen Grünenthal GmbH den EFIC-Grünenthal Grant an fünf europäische Wissenschaftler. Sie unterstützen damit junge Forscher bei der Realisierung ihrer Projekte zu Schmerzmechanismen sowie zur innovativen, klinischen wie experimentellen Schmerzforschung.
In diesem Jahr haben 29 junge Wissenschaftler aus acht Ländern ihre Bewerbung um den mit insgesamt EUR 100.000 dotierten Förderpreis eingereicht. International bekannte Schmerzspezialisten des EFIC Forschungskomitees haben die Gewinner ausgewählt. Im Unterschied zu den anderen Forschungspreisen, die etablierte Forschungsgruppen mit jahrelanger Erfahrung auszeichnen, fördert der EFIC-Grünenthal Grant junge Schmerzforscher, die am Anfang Ihrer Karriere stehen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf neuartigen Projektideen, die das Potential haben, die Aufklärung der Mechanismen der Schmerzentstehung voranzutreiben sowie Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit chronischen Schmerzen zu verbessern.
Die Gewinner des diesjährigen EFIC-Grünenthal Grant mit einer Förderung von je EUR 20,000 pro Projekt sind:
Thomas Graven-Nielsen Ph.D., Universität Aalborg (DK): Übertragener Schmerz ist ein klassisches Merkmal bei Muskelschmerzen. Graven-Nielsens Studien betrachten die potentiellen Faktoren, die erklären helfen, warum einige Menschen eher dazu neigen, übertragene Schmerzen zu entwickeln als andere.
Dieuwke Veldhuijzen Ph.D., Universität Utrecht (NL). Mit funktioneller Magnetresonanztomografie untersucht Veldhuijzen die Rolle der Funktionsstörung des autonomen Nervensystems bei Fibromyalgie - einer chronischen Schmerzkrankheit mit Symptomen des Gelenk- und Bewegungsapparates.
Valéry Legrain Ph.D., Katholische Universität Louvain, Brüssel (B). Legrains Projekt bezieht sich auf Aufmerksamkeitsprozesse, die die Schmerzwahrnehmung im menschlichen Gehirn beeinflussen. Er kombiniert Methoden der Verhaltensforschung und der Neurophysiologie. Die Ergebnisse können zur Weiterentwicklung psychotherapeutischer Methoden beitragen, damit Patienten besser mit ihren Schmerzen umzugehen lernen.
Christian Netzer M.D., Universität Köln (DE): Netzer konzentriert sich auf die Migräne-Forschung: Er beschäftigt sich mit der Frage, ob die Veranlagung zu Migräneattacken mit genetischen Veränderungen in einem bestimmten Neuropeptid-Signalweg des zentralen Nervensystems zusammenhängt.
Markus Ploner M.D., Technische Universität München (DE): Ploner erforscht die physiologischen Grundlagen der durch Schmerz erregten Aufmerksamkeit, die unsere Wahrnehmung und rationalen Entscheidungen wesentlich beeinflussen kann. Pathologische Erhöhungen dieser Aufmerksamkeit können zur Entstehung chronischer Schmerzen beitragen.
"Die jungen Wissenschaftler, die den EFIC-Grünenthal Grant 2007 erhalten haben, stellen eine Reihe faszinierender Fragen in ihren Forschungsprojekten", sagt Prof. Marshall Devor, Ph.D., Vorsitzender des EFIC Forschungs-Komitees und Professor am Institut für Naturwissenschaften und Zentrum für Schmerzforschung der Hebräischen Universität in Jerusalem. "Fibromyalgie, zum Beispiel, kann die Lebensqualität von Patienten erheblich beeinträchtigen. Zwei der fünf Projekte beschäftigen sich mit den funktionellen und psychologischen Aspekten, die sich hinter dieser Erkrankung und verwandten chronischen Schmerzsyndromen verbergen." "Im nunmehr vierten Jahr engagieren sich EFIC und Grünenthal für das Vorantreiben ambitionierter Projekte junger Europäischer Schmerzforscher. Diese können helfen, die Mechanismen hinter chronischen Schmerzen besser zu verstehen und Patienten Linderung ihrer Schmerzen zu verschaffen. Beiden Parteien ist es ein großes Anliegen, dass Schmerz in der Öffentlichkeit als eigenes Krankheitsbild wahrgenommen wird", kommentiert Prof. Serdar Erdine M.D., EFIC Präsident und Direktor der Abteilung Algologie der medizinischen Fakultät der Universität Istanbul.
"Schmerzlinderung bedeutet mehr als nur die Einnahme von Schmerzmitteln. Viele Patienten leiden darunter, nicht mehr ihren täglichen Aktivitäten nachgehen zu können, wie z.B. der Betreuung ihrer Kinder, der Arbeit oder Hobbys. Forschungsprojekte wie diese helfen, den Ursachen von Schmerz auf den Grund zu gehen und können somit die Lebensqualität von Schmerzpatienten verbessern", so Wolfgang Becker, Geschäftsführer der Grünenthal GmbH. "Darüber hinaus werden verbesserte Behandlungsansätze dazu beitragen, die Gesamtkosten, die dem EU Gesundheitssystem durch derartige Erkrankungen entstehen, spürbar zu senken. Die Bewerbungsphase für den nächsten EFIC-Grünenthal Grant 2008 hat begonnen. Mehr Informationen zu diesem Thema erhalten sie unter www.e-g-g.info. Druckbares Photomaterial verfügbar unter: http://www.presseportal.de/link/R_D
Über EFIC
Die Schmerzgesellschaft EFIC, Europäischer Dachverband der Sektionen der Internationalen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (IASP, International Association for the Study of Pain), ist eine multidisziplinäre Organisation im Bereich Schmerzwissenschaft und Medizin. Die Mitglieder setzen sich aus 30 Verbänden in insgesamt 33 Ländern zusammen. Gegründet im Jahr 1993 durch Prof. Ulf Lindblom, zählt die EFIC heute circa 18.000 Wissenschaftler, Ärzte, Pflegekräfte, Physiotherapeuten, Psychologen und andere Gesundheitsexperten aus ganz Europa zu ihren Mitgliedern. Diese widmen sich der Schmerzforschung und Behandlung von Schmerzpatienten. www.efic.org
Über Grünenthal
Grünenthal ist Experte für Arzneimittel in Schmerztherapie und Gynäkologie sowie Vorreiter für intelligente, anwenderfreundliche Darreichungsformen. Das 1946 gegründete Unternehmen beschäftigt in Deutschland rund 1900 Mitarbeiter, weltweit rund 4800. Der Umsatz 2006 betrug 813 Millionen Euro. www.grunenthal.com
Pressekontakt:
Pressekontakt:
Anke Krüger-Hellwig
Telefon: +49 241 569-2858,
Fax: +49 241 569-52858,
anke.krueger-hellwig@grunenthal.com
Grunenthal GmbH,
52099 Aachen, Germany,
www.grunenthal.com